Michael Böckler
Vino Criminale (erscheint Aug. 05 - Knaur Verlag - 432 S - ISBN: 3426196948 / 19,90) Ein Krimi der besonderen, der Böckler'schen Art. Es werden viele Weine probiert, es wird landestypisch gegessen - und es kommen Menschen gewaltsam zu Tode. Vino Criminale verbindet spannende Unterhaltung mit Informationen über italienischen Wein und italienische Lebenskunst. Dolce far niente in bella Italia? Schön wär's, denkt Hippolyt Hermanus, Weinkenner und ehemaliger Polizeipsychologe, als ein alter Freund ihn in der Toskana kalt erwischt: Hippolyt soll sich um seine Tochter Sabrina kümmern, die nach einem Unfall in Turin aus dem Koma erwacht - und sich an nichts mehr erinnern kann, nicht einmal an ihren Namen. Sabrina aber ist nicht nur hilflos, sondern auch ganz bezaubernd - und da kann unser Frauenliebhaber einfach nicht nein sagen! Kurz entschlossen - und auch nur für kurze Zeit - sagt er ciao zu vino und cucina und macht sich daran, den rätselhaften Unfall, der Sabrinas Freundin das Leben kostete, aufzuklären. Er muss schnell handeln, denn ein gefährlicher Unbekannter hat nur noch ein Ziel: Sabrina zu töten! |
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Anmerkung: Kompliment an den Autor. Wer es schafft seine Leser über 300 Seiten zu narren und in alle möglichen Richtungen zu jagen, der hat sich dieses Lob verdient. Der Autor bevorzugt nicht nur die schöne italienische Landschaft, sondern macht sich auch die exklusiven Weine und ausgesuchte Menüs in seinem Krimi zu nutze. Er reist mit dem Leser durch viele Orte, nimmt sich die Zeit auf Wein und Essen hinzuweisen, ohne dabei fade zu wirken. Die Reise führt von Turin über Mailand, Gardasee, nach Tirol und weiter bis nach Venedig. Es soll eine Erinnerungsreise werden für seine Hauptprotagonistin (Sabrina), doch es wird eine mörderische Tour. Auf den letzten 100 Seiten des Buches nimmt der Autor sich Zeit um über die Weinregionen zu berichten und Kochrezepte der Regionen niederzuschreiben. Fazit: Weinkrimi mit viel Romantik und voller Überraschungen. Empfehlenswert! zur
Geschichte: (06.09.05) **** |
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Sterben
wie Gott in Frankreich (erscheint Nov. 04 - Knaur Verlag - 420 S - ISBN 3-426-62769-8 / 7,90 ) In der Provence wird ein Weinhändler mit einer Flasche Lafite-Rothschild erschlagen, und das Mitglied einer exklusiven Weinbruderschaft ertrinkt in einem Teich. Als sich die mysteriösen Vorfälle häufen, ist es aus mit dem faulen Leben, das Hippolyt Hermanus doch so liebt. Denn der Weinkenner und Psychologe hat früher in einer Sonderkommission der Polizei gearbeitet. Begleitet von Valérie, die sich Hals über Kopf in ihn verliebt hat, macht er sich auf die Jagd nach den Schuldigen - quer durch Frankreich ... |
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Anmerkung: Der Autor hat nicht nur einen mörderischen Weinkrimi geschrieben, sondern sein Buch beinhaltet einen kompletten Weinführer. Schon während des Lesens erhält der Leser Informationen zu den einzelnen Anbaugebieten, Rebsorten und Weinen. Die Geschichte des Autors spielt teilweise in Deutschland, doch überwiegend in Frankreich. Alles dreht sich um den Wein, den ganz großen Wein für den Liebhaber. Das grausame Spiel eines Weinliebhabers führt den Leser von einem Verbrechen zum nächsten. Mord, Sabotage, Betrugsanzeige nimmt er auf sich, nur um seinen Weinkeller zu füllen. Der Hauptprotagonist (Hipp) zeichnet sich aus durch Ruhe und Beharrlichkeit. Mehrmals glaubt der Leser den Täter gefunden zu haben. Doch selbst am Ende des Buches hat der Autor noch eine Überraschung eingebaut. Fazit: famoser Weinkrimi. Empfehlenswert! zur
Geschichte: (03.11.04) **** |
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Nach dem Tod lebt es sich besser (erschienen Mai 2003 - Knaur Verlag - 368 S - ISBN 3-426-62405-2 / 8,90 Euro) Angeblich ist Kay, Millionenbetrüger und Devisenspekulant, vor Mallorca mit seiner Yacht untergegangen und ertrunken. Ein deutsches Gericht hat ihn bereits für tot erklärt. In Wirklichkeit aber ist er auf Menorca untergetaucht, wo er von Sam, einem raubeinigen Privatdetektiv, innerhalb kürzester Zeit aufgespürt wird. Auch Dana, Kays Freundin, weiß von seinem Überleben. Als sie auf Mallorca für ein Feinschmeckermagazin recherchiert, wird sie von einem spanischen Verbrechersyndikat entführt, das auf diese Weise Kay aus seinem Versteck locken und Lösegeld in Millionenhöhe erpressen will. Mit Sam als Verbündetem macht sich Kay daran, Dana aus den Klauen der Entführer zu befreien... |
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Anmerkung: Mit Sicherheit mehr als
nur ein Krimi. Ein Reiseführer für Mallorca,
historische Informationen und vor allem eine Reise durch
die besten Restaurants von Mallorca. Aus dem Venedig-Roman
war mir der Stil dieses Autors noch gut in Erinnerung. An
den Seiten des Buches gibt es oftmals Kurznotizen und
Erklärungen. Des weiteren ist am Ende des Buches, auf ca.
60 Seiten ein Glossar. Im Grunde ist diese Geschichte eine Fortsetzung. Aber auch, wenn man "Sturm über Mallorca" nicht gelesen hat, kommt man schnell in die Geschichte hinein. Am Anfang gibt es dazu einige Erklärungen, die sehr gut und präzise beschrieben sind. Was erwartet man von einem Krimi? Natürlich einen Mord und eine Leiche. Hier muss ich den interessierten Leser enttäuschen. Kay, alias Felix Reiter hat durch Betrug viel Geld auf ausländische Konten geschafft. Nun ist es endlich so weit, dass nach dem Schiffsunglück Felix Reiter für Tod erklärt werden soll, aber... Sam, der ihm schon einmal auf der Spur war und auf Mallorca geblieben ist, kann das nicht so ganz glauben. Auch das Syndikat zweifelt am Tod von Felix Reiter und lässt seine letzte Freundin Dana Mohnert überwachen. Dr. Schulze, ein Mitglied des fünfer Rates hält sich ebenfalls auf Mallorca auf, allerdings um sich eine entsprechende Villa zu kaufen. Nachdem Dana entführt wurde vom Syndikat, hat es Sam geschafft Kai, alias Felix Reiter ausfindig zu machen. Und dann beginnt die eigentliche Geschichte. Sam und Kay schließen eine Partnerschaft um Dana zu befreien. Gleichzeitig erhält Sam einen Auftrag von Dr. Schulze und der wiederum glaubt eine Begegnung mit dem Toten Felix Reiter gehabt zu haben.... Mehr möchte ich nicht verraten. Das Buch ist spannend auch ohne Leiche. Die Ereignisse sind alle nachvollziehbar und am Ende kommt es anders als man denkt. (22.05.03) **** |
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Verdi hören und sterben (erschienen Mai 02 - Knaur Verlag - ISBN: 342662138X / 9,90 ) Eine Leiche am Gardasee,
eine unverhoffte Erbschaft und eine Entführung... |
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Anmerkung: Immer wenn ich mich das erste Mal auf einen Autor einlasse, schaue ich auf den Schreibstil. Herr Böckler schreibt sehr flüssig, erzählend und weicht innerhalb der Geschichte gern in die "Geschichte" des Landes, der Kultur ab. Das Buch hat 404 Seiten, wobei die Geschichte auf Seite 333 endet, und der Rest der Seiten eine Art Glossar zu Italien, Gardasee, Venedig, Komponisten usw. darstellt. Meiner Meinung nach nicht unbedingt nötig. Die Geschichte selbst ist nicht ohne Reiz, obwohl der Täter schon sehr früh feststeht. Die Umstände zu den einzelnen Taten werden sehr ausführlich beschrieben, die Orte wechseln zwischen München - London - Gardasee - Venedig hin und her. Die Hauptpersonen Laura - Mark - Rudolf kann man sich anhand der Beschreibungen gut vorstellen, besonders gefallen haben mir die Brüder von Laura, die bis zum Schluss ein kleines Geheimnis bewahren, was dann für den Leser wirklich noch eine Überraschung ist. Fazit: Ein schöner leichter Krimi mit viel Landschaft, Wein und Musik. *** (31.05.02) |
© Friedrich Sulzer