Detlev Bruit

 

Ungereimt und Direkt (Schweiz-Krimi)
(Nov. 07 - Wagner Verlag - 352 S - ISBN 978 3866832954 / 15,80 €)

Der beliebte Regierungsrat Theodor Erlenbach wird ermordet in seiner Wohnung aufgefunden. Die Leiterin der Kriminalpolizei bestellt den ehemaligen Hauptkommissar, Ernst Gilbert, als Spezialermittler in das Team des Morddezernats. Die jungen Inspektoren Zeraina Brack und Kristian Meier stoßen anhand einiger Notizen des Verstorbenen auf eine Fährte, die sie bis in die Zeiten des Zweiten Weltkrieges zurückführt. Als sie jedoch den alten Herrn Jehud Ben Schalom ausuchen wollen, zu welchem diese Spur sie geführt hat, ist dieser bereits tot. Und er schien ein Geheimnis gehütet zu haben...

  Anmerkung:
Der Autor erzählt auf fast 350 Seiten einen gigantischen Plot. Bereits die Besetzungsliste innerhalb der Polizei hat Ausmaße, wie man sie in Krimis nur sehr selten findet. Damit der Leser sich auch zurechtfindet, wurde am Ende des Buches eine Aufstellung geschrieben, um die Verbindungen der einzelnen Protagonisten bei der Kripo nachzulesen. Zu den 11 Ermittlern gesellen sich rund 10 Personen, die in irgendeiner Weise mit Opfer oder Tat verbunden sind. So schön wie die Geschichte ist, ist der gesamte Plot in sich verkapselt und lässt sich für den Leser schwer lesen.
Fazit: kriminelle Schweiz, zurück in die Vergangenheit. Eon Buch, dass man mal ins Augen fassen sollte.

zur Geschichte:
Nachdem Regierungsrat Theodor Erlenbach in seinem Haus ermordet aufgefunden wurde, schaltet die Kriminaldirektorin Frau Clarissa Oehler den Spezialermittler und Privatier Ernst Gilbert ein. Das Team für diesen Fall setzt sich zusammen aus Kommissarin Maria von Wyl, Hauptkommissar Slobodan Velikovics, Inspektorin Zeraina Brach, Inspektor Meier, Inspektor Kunnatutharappil, Kommissarin Ana-Liza Seifert, Inspektor Brenner, Kommissar Kahl und Inspektor Leitner. Immer paarweise arbeiten die Teams die Punkte von Gilbert ab, doch eine Spur ergibt sich nicht. Erst als Einzelinformationen im Dezernat untersucht werden, finden Inspektorin Zeraina Brach und Inspektor Meier in der Agenda des Opfers einen Hinweis. "JBS und Telefon Nr." Als sie die Telefon Nr. wählen ist die Enttäuschung groß, denn Rechtsanwalt Martin Brenner hatte weder etwas mit dem Opfer noch mit der Tat zu tun. Erst im zweiten Anlauf und weiterer Recherche werden die Beamten fünding. Einst gehörte dieser Telefonanschluss Jehud Ben Schalom. Aber er hat keine Chance mehr, der Polizei etwas mitzuteilen. Er wird tot in seiner Villa aufgefunden, in der er seit Jahren sehr zurückgezogen gelebt hat. Doch für die Polizei ist er kein Unbekannter. Immer wieder war er zu verhören geladen worden, diverse Hausdurchsuchungen hatten stattgefunden und dennoch fehlte ein Vermögen, dass während des Zweiten Weltkrieges von Deutschland in die Schweiz transferiert wurde. Ist hier auch das Mordmotiv zu sehen? Wer wusste noch von diesem Geld? Und wo ist es?

(01.06.08) ***

   
   
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© Friedrich Sulzer