Monika Buttler

Journalistin und Autorin, wurde 1939 in Berlin geboren, wuchs in Detmold auf und machte in Hamburg
ihren Magister in Literaturwissenschaft, Germanistik und Philosophie. Neben ihrer langjährigen Tätigkeit
als Redakteurin bei der Zeitschrift „Zuhause wohnen“ veröffentlichte sie Sachbücher und übersetzte sie
Thriller aus dem Dänischen. Seit 2001 Krimi-Schreiberin. Mitglied im „Syndikat“ und bei den „Sisters in crime“.

Dunkelzeit (Hamburg-Krimi)
(erschienen Juli 06 - Gmeiner Verlag - 279 S - ISBN 3899776909 / 9,90 €)

Hauptkommissar Werner Danzik ermittelt in einer Serie rätselhafter Frauenmorde: Drei wohlhabende Frauen, alle über sechzig, wurden tot und mit Müll überhäuft auf einer Bank im Hamburger Innocentia-Park aufgefunden. Danziks Freundin, die Medzinjournalistin Laura Flemming, weist ihn darauf hin, dass alle Opfer in einst "arisierten" Wohnungen lebten. Und tatsächlich führen Spuren in die braune Vergangenheit...

  Anmerkung:
Die Autorin nimmt ihre Leserschaft erneut mit in die Hansestadt Hamburg und setzt auf ihre bisherigen Protagonisten. Diesmal ist der Krimi angesiedelt in der SS-Zeit und führt den Leser bis in die Neuzeit zu Modeärzten. Viele Protagonisten zeichnen sich aus durch "schweigen". Es wird ohnehin viel geschwiegen und wenig konkretes berichtet. Die Autorin macht es dem Leser nicht einfach ihren Gedanken zu folgen und somit dauert es lange bis das Motiv sich klärt. Den Täter kann ein geübter Leser bereits nach 120 Seiten auf sein Gedankenkonto verbuchen.
Fazit: zu viel Thematik und damit die Spannung herausgenommen

zur Geschichte;
Hamburg-Harvestehude: Kommissar Werner Danzik steht im Innocentia Park bereits vor der 3. Leiche und hat immer noch keine Anhaltspunkte zum Motiv und zum Täter. Selbst die Identifizierung der Opfer gestaltete sich als schwierig, da keine Papiere gefunden wurden. Alle 3 Opfer wohnten in der Nähe des Parks, waren verwitwet oder alleinlebend und über 60 Jahre. Wo soll er mit seinem Kollegen Torsten Tügel ansetzen. Die Bevölkerung ruft nach mehr Sicherheit im Park, dabei wurden die Opfer nicht dort getötet, sondern nur abgesetzt mit einer entsprechenden Portion Müll. Hat dieser Müll eine Bedeutung? - Laura Flemming, Freundin von Kommissar Danzik begibt sich für eine Recherche zu einem neuen Buch zu einem Hypnose-Arzt. Dr. Philipp Palmer gibt gerne Auskunft. Es umgibt ihn eine außergewöhnliche Aura, der man sich schlecht entziehen kann. Laura möchte ihrem Freund gerne helfen. Sie sinniert darüber nach, ob die Stolpersteinchen vor den Häusern der Toten zum Gedenken der Holocaust-Opfer etwas damit zu tun haben. Werner Danzik hält es für weit hergeholt, kann sich aber irgendwann dieser Theorie nicht mehr entziehen... vielmehr stolpert er immer tiefer in den Freundeskreis von Laura, der gerade bereichert wurde durch Rosita... und die lebt mit einer düsteren Vergangenheit...

(12.09.06) ***

   
   

Abendfrieden (Hamburg-Krimi)
(erscheint Juli 05 - Gmeiner Verlag - 277 S - ISBN 3-89977-657-7 / 9.90 EUR )

Ein neuer Fall für Hauptkommissar Werner Danzik:
Die erfolgreiche Malerin Elisabeth Holthusen, 78-jährige Frau des Hamburger „Teekönigs“ Henri Holthusen, wird in ihrer Wohnung in Hamburg-Winterhude vergiftet aufgefunden. Sofort fällt der Verdacht auf ihre Schwiegertochter, die von der Ermordeten seit Jahren tyrannisiert wurde. Aber diese hat ein Alibi und Danziks Ermittlungen fördern immer neue Verdächtige zu Tage.
Erst als sich ein zweiter Todesfall ereignet – wieder trifft es eine alte Frau, die mit Sohn und Schwiegertochter unter einem Dach lebte – begreift Kommissar Danzik allmählich die Hintergründe des Verbrechens …

  Anmerkung:
Die Autorin schreibt einen flotten und leicht verständlichen Krimi, der in der Hansestadt Hamburg spielt. Ein Teil der Protagonisten sind dem Leser bereits aus "Herzraub" bekannt. Während Protagonist Tügel fast gar nicht in Szene gesetzt wird, kann der Leser das komplette Privatleben des Protagonisten Danzik mitverfolgen. Oftmals nehmen diese Szenen mehr Raum und Zeit ein, als die wirklichen Mordfälle. Hier wird mal ein bisschen ermittelt, dann versucht zu raten und irgendwann ein entsprechender Treffer gesetzt. Der Leser ist viel weiter, da ihm mehr Informationen zur Verfügung stehen und möchte am liebsten den Kommissar treten, dass auch er endlich ans Ziel kommt. Der wirklich aufmerksame Leser hat die Lösung des Buches ab ca. Seite 140 in der Tasche und bekommt am Ende nur noch eine Bestätigung. Es fehlt an guten Dialogen und spannenden Szenen.
Fazit: Ein Krimi für Hamburg-Liebhaber, und die es werden wollen.

zur Geschichte:
In der Patriziavilla der Familie Holthusen, Teefirma leben Henri Holthusen, seine Ehefrau Elisabeth, sowie sein Sohn Thomas mit Ehefrau Anja. Die gemeinsame Tochter befindet sich im Internat. Für Anja Holthusen, die eingeheiratet hat in diese alte Hanseatenfamilie, ist das Leben in diesem Hause unerträglich. Seit Jahren tyrannisiert ihre Schwiegermutter sie, und Anja lebt von Tabletten und Alkohol. - Im Hause der Familie Mewes leben die Witwe Amalie Mewes, Sohn Norberg der Geophysiker ist und am Umweltinstitut arbeitet, sowie seine Frau Regine. Sie kümmert sich um die pflegebedürftige Schwiegermutter, obwohl die sie ständig angreift und ihr den letzten Nerv raubt. Im Moment versucht sie ihrem Sohn Norbert einzureden, dass Regine sie bedroht und ihr nach dem Leben trachtet. Nicht im Hause lebt der uneheliche Sohn Dieter von Amalie Mewes, der vom Arbeitslosengeld lebt und sehr dem Alkohol zuspricht. - Hauptkommissar Werner Danzik schwebt im Liebesglück mit seiner Laura und das könnte ewig so weitergehen, wenn, ja wenn seine Mutter nicht wäre. Vor kurzen ist sie Witwe geworden und fordert nun bei ihrem Sohn ihr recht auf Betreuung und Unterhaltung ein. Zu den unmöglichsten Zeiten erscheint sie in der Wohnung und scheut auch das Schlafzimmer ihres Sohnes nicht. Der gerät zwischen die Fronten. Geliebte oder Mutter? So aktuell wie sein Privatleben ist, ist auch sein neuer Mordfall. In der Patriziavilla wird im Badezimmer von der Putzfrau Elisabeth Holthusen tot aufgefunden. Sie wurde vergiftet. Für den Kommissar und seinen Kollegen Torsten Tügel beginnt ein Puzzelspiel. Alle Mitbewohner haben ein Alibi, und dennoch kommt das Geld der Toten gerade recht... noch bevor eine Verbindung gefunden ist, ereignet sich ein weiterer Mord...

(08.08.05) ***

   
   

Herzraub
(erscheint Aug. 04 - Gmeiner Verlag - 276 S - ISBN 3-89977-614-3 / 9,90 €)

In einem Hamburger Stadtwald wird die Leiche der berühmten Schauspielerin Celia Osswald gefunden. Man hat ihr das vor kurzem implantierte Herz herausgeschnitten.
Wer hat der Frau das Herz geraubt? Für Kommissar Werner Danzik beginnt eine nervenaufreibende Suche nach dem Täter: im privaten Umfeld der Schauspielerin, in der Hamburger "Transplantationsszene", im Kreis der Spenderfamilien. Ein Medizinkrimi, der sich dem Thema "Organspende" so beängstigend authentisch nähert, dass er an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten ist.

  Anmerkung:
Die Autorin hat sich einem sehr makaberen Thema gewidmet, dass für Gänsehaut und Schaudergefühle sorgt. Ohne Wissen in wie weit sie an die Realität des Themas "Organspende" herankommt, ist dieses Buch nicht geeignet für zarte Menschen. Besonders schlimm sind die Erzählungen aus dem OP, wo ein Mensch ausgeschlachtet wird wie ein Auto. Somit kann man auch die Angehörigen verstehen, die sich danach traumatisiert fühlen. Das Buch ist fließend geschrieben, wirkt aber zum Ende hin oberflächlich. Die Autorin rutscht nach der Aufklärung des Mordes mehr und mehr in das Thema "Liebe" ab. Der Leser gewinnt den Eindruck, das eigentliche Thema "Organspende" ist erledigt.
Fazit: Interessanter Krimi mit Höhen und Tiefen.

zur Geschichte:
Der Rentner Wilhelm Ahrens findet im Klöversteener Forst eine weibliche Leiche. Hauptkommissar Werner Danzik und sein Kollege Torsten Tügel wissen wenn sie da vor sich haben. Die Schauspielerin Celia Osswald. Vor 2 Jahren hatte die Schauspielerin ein neues Herz erhalten und nun lag sie aufgeschlitzt auf dem Waldboden und das Herz fehlte. Auch für Gerichtsarzt Dr. Hayo Urban ein Schock. - Im Hotel Explanade findet eine Party der Deutschen-Stiftung-Organtransplantation statt und als Höhepunkt wird die Schauspielerin Celia Osswald erwartet. Prof. Dr. Günther Korte spricht einleitende Worte und die Journalisten Laura Flemming, die für ein Buch recherchiert über Organtransplantation lauscht gespannt. - Der Kommissar macht sich auf den Weg zum Lebensgefährten der Schauspielerin. Marco Steinmann war in den letzten 2 Tagen zu Hause, dies kann auch das Hausmädchen Ewa bestätigen. Zur selben Zeit taucht der Sohn von Celia auf, Alexander. Er ist völlig erschüttert. Er stammt aus der Ehe mit Claus Saalbach. - Die Menschen sind erschüttert über den Tod der Schauspielerin, die Zeitungen bringen große Berichte. - Alexander verunglückt schwer mit dem Motorrad und wird anscheinend nur noch künstlich am Leben erhalten. Vater Claus Saalbach willigt ein, dass ihm für einen jungen Menschen eine Niere entnommen wird. Doch diese Entscheidung wächst sich zum Alptraum aus. Kommissar Danzik tritt auf der Stelle. Wer ist der Mörder? Lebensgefährte Steinmann hatte Schulden und eine Liebschaft... eine weitere Spur führt zu der Gruppe NZO "Nein zur Organspende"

(17.08.04) ***

   
   
Bei Lesung Mord
(erschienen Nov. 02 - Hamburger Abendblatt - 63 S - ISBN 3921305063 / 3,00 Euro)

Margarete Kröger ist die große alte Dame der Hamburger Literaturszene. Die Lesungen in ihrer Patriziervilla entscheiden über das Schicksal von Autoren. Es ist ein Jahrmarkt der Eitelkeiten. Und Neider hat Margarete Kröger viele. Als sie wieder einmal in ihre heiligen Hallen einlädt, ahnt sie nicht, dass dies ihre letzte Lesung sein wird.

  Anmerkung:
Erneut eine Autorin die auf 63 Seiten Ihren geneigten Lesern etwas zu sagen hat. Der Kurzkrimi enthält viel Spannung, Verwirrung und viele Täter. Der Krimi ist flüssig geschrieben, dem Inhalt der Geschichte kann man gut folgen. Durch eine Begrenzung der Personenanzahl verliert man niemanden aus den Augen. Einziges Manko: Die beiden Kommissare wirken ein bisschen müde bei der Ermittlungsarbeit.

Margarete Kröger, 76 Jahre und bei bester Gesundheit ist seit Jahren in der Literaturszene bekannt. Als reiche Reedereierbin ruft sie die Margarete-Kröger-Stiftung ins Leben und setzt jährlich einen Preis von 10.000 DM für den besten Autoren aus. In wenigen Tagen soll ihr Jour Fixe stattfinden und dort wird sie ihr eigenes Buch vorstellen. Im Moment ist ihre Ex-Lebensgefährtin Waltraud Kaminski mit den Vorbereitungen für das Ereignis beschäftigt. Die neue Lebensgefährtin Liane Degenhardt, ebenfalls Schriftstellerin wird von Trudi gehasst. Maria Mommsen ist extra für dieses Ereignis angereist. Sie hofft, dass Margarete ihr neues Buch einem Verlag empfiehlt und sie etwas Geld bekommt. Laszlo Kovacs, ein in die Jahre gekommener Schriftsteller aus Ungarn, hofft ebenfalls auf das Wohlwollen der reichen Margarete Kröger. Margarete Kröger vertröstet all die Bittsteller auf ihr Testament, in dem sie reichlich bedacht werden. - Dann kommt der große Abend und außer der Presse kommt auch Prominenz. Als endlich die Hausherrin aus ihrem Buch liest, bricht sie Tod zusammen. Die Kommissare Jensen und Larsen nehmen die Ermittlungen auf...

 (09.01.04) ****

   
   

Anthologien:

Ruth Borcherding-Witzke/
Silvija Hinzmann (Hg.)
Mord zwischen Klüeß und
Knölla, Hütes und Hebes
März 07 Mitteldeutscher Verlag Scherben bringen Glück *****
Claudia Puhlfürst/
Petra Steps (Hrsg.)
Mords-Sachsen Fehr. 07 Gmeiner Verlag Der Besuch des alten Herrn ****
Ruth Borcherding-Witzke/
Silvija Hinzmann (Hg.)
Mördorrisch legger! März 06 Mitteldeutscher Verlag Die Messallance ****
Juliane Göttinger (Hrsg.) Dennoch liebe ich dich! April 05 Gipfelbuch Verlag Über den Tod hinaus ****
Volker Albers (Hg.) Mordsjubiläum Aug. 03 Scherz Verlag Giftiges Glück ***

In folgenden Anthologien finden Sie auch Geschichten der Autorin:

Sister in Crime (Hg.) - Donauleichen - 2003
Agela Eßler (Hg.) - Weinleichen - Juli 03
Volker Albers (Hg.) - Mordsjubiläum - Aug. 03
Andreas May (Hg.) - Mord a la Carte - Aug. 03
Anna Wolf (Hg.) - Tatort Hamburg - Dez. 03

und vielen anderen mehr...

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