Carin Chilvers

150.000 in bar (Stuttgart-Krimi)
(erschienen Juli 06 - Bookspot Verlag - 202 S - ISBN 3937357181 / 9,96 €)

Rita Volk war ursprünglich Kriminalkommissarin. Als ihre kleine Schwester Jessika im Alter von acht Jahren plötzlich spurlos verschwindet, beschließt sie, Privatdetektivin zu werden. Jahre später, in einer heißen Sommernacht, folgt sie ihrem Ex-Boss und seinem Team zu einem Tatort. Ein schwuler Chemiker aus einem Fotolabor ist ermordet worden. Sein Lebenspartner, der ein paar Tage später 150.000 in bar im gemeinsamen Safe findet und sich von den ermittelnden Kripobeamten nicht ernstgenommen fühlt, beauftragt sie, den Mörder zu finden.

  Anmerkung:
Die Autorin hat einen guten und verständlichen Plot geschrieben, der voller krimineller Handlungen ist und für Mord nicht halt macht. Sie hat sich entschieden für starke Protagonisten - dafür sehr wenige - die kompromisslos ihren Weg gehen und den Leser oftmals stark in ihren Bann ziehen. Leider gelingt das nicht die kompletten 202 Seiten, da die Autorin immer mal wieder abschweift und die Leser dann abrupt in die Handlung zurückschubst.
Fazit: Durchaus spannend, durchaus lesenswert!

zur Geschichte:
Privatdetektivin Rita Volk kommt aus einer Kneipe und hört Polizeisirenen. Ohne lange nachzudenken schließt sie sich dem Konvoi an. Das Ziel ist ein Patrizierhaus und die ersten Informationen erhält Rita vom Hausmeister. Jo Tenner wurde in seiner Wohnung ermordet, erschlagen. Und sein Freund Max Weidenreich hat ihn bei seiner Rückkehr gefunden. Nun ist oben die Kripo und ihr Ex-Chef Kommissar Horlacher hat die Leitung. Auch auf den Freund des Opfers trifft sie, der völlig aufgelöst ist. Sie hinterlässt bei ihm ihre Visitenkarte. - Nur 3 Tage später ruft Max Weidenreich bei Rita an. Im gemeinsamen Safe liegen 150.000 in bar in mehreren Büttenumschlägen. Zwecks Aufklärung des Verbrechens erteilt er Rita einen Auftrag und die beginnt mit ihren Ermittlungen in der Firma des Opfers. Das Fotolabor August und Elvira Schöne. Die Inhaber sind nicht sehr auskunftsfreudig, doch die Sekretärin Frau Claassen vertraut sich ihr an. Im Fotolabor sind Kinderpornos ausgetaucht und jetzt denkt Rita 10 Jahre zurück und dieser Fall lässt sie nicht mehr zur Ruhe kommen... sie muss einem 10jährigen Mädchen Schutz gewähren, ihren Mann fürs Grobe - Fred - in die Szene jagen und ihre Mutter um Hilfe bitten... aber dann kommt sie einem gefährlichen Kreis auf die Spur...

(16.10.06) ***

   
   
Irezumi
(erschienen Okt. 03 - Betzel Verlag - 188 S - ISBN 3932069196 / 11,80 €)

Alexander Schwertfeger, verheiratet, Banker, trifft auf den charismatischen Mark Brenner, Betreiber des Tatto-Studios IREZUMI:

Der Tätowiermeister, der seine Kunst in Japan gelernt hat, übt eine unerklärlich starke Anziehungskraft auf Alexander aus. Die Faszination wird so übermächtig, dass er sich das punktgleiche Irezumi, wie es Mark selber hat, von ihm stechen lässt.

Je ähnlicher sich die Beiden durch das Irezumi werden, desto unaufhaltsamer strebt die Beziehung der beiden Männer auf eine Katasstrophe zu... (03.03.04)

  Anmerkung:
Als positiv möchte ich anmerken, dass die Autorin eine fließende Story geschrieben hat. Wobei der geneigte Leser sich nicht unbedingt auf einen Krimi festlegen sollte. Ich würde das Buch eher im Bereich von Belletristik ansiedeln, denn es handelt von Mutterliebe, Bruderliebe, gemixt mit der Liebe zur Ehefrau und deren psychologischen Auswirkungen. Und das ganze endet dann in einem Familiendrama. Fazit: Für einen Krimileser eher eine Enttäuschung, es sei denn, man mag psychologische Geschichten die tödlich enden.

zur Geschichte:
Alexander Schwertfeger führt ein Doppelleben. In dem Haus seines Großvaters hat er noch immer eine Wohnung, von der nur seine Mutter Tilly weiß. Die ist Malerin und lebt abseits der Stadt in einem Haus. In diese Wohnung zieht sich Alexander zurück um zu sich selbst zu finden, Ruhe zu genießen, seine Tauchübungen zu machen und mit seiner Ledercouch zu verschmelzen. Bei seiner Ehefrau schiebt er Termine vor, wenn er in seine Wohnung geht.

Alexander ist Banker und arbeitet bei Rosen & Degenhardt. Mark Brenner möchte einen Kredit für ein Tatoo-Studio, aber leider fehlen ihm die Sicherheiten. Von der ersten Begegnung an, fühlt Alexander sich zu diesem Mann hingezogen und bewilligt doch den Kredit, verschließt aber die Akte. Aus einer Bekanntschaft wird Freundschaft. Plötzlich trägt Alexander die gleiche Frisur, lässt sich den gleichen Drachen von Mark tätowieren und doch stimmt etwas nicht mehr zwischen den beiden. Claudia ist in Marks Leben getreten und Alexander fühlt sich verlassen, einsam. Seine Frau Eva, Lehrerin hat den Pfad zu ihm verloren, die Ehe droht zu zerbrechen. Nur Tilly ist glücklich über Mark, denn sie hat ein Geheimnis. Das hütet sie seit der Geburt von Alexander und der leidet unter Alpträumen und sucht die Vergangenheit, die Erkenntnis...

(11.03.04) ***

   
   

 

Burkhard P. Bierschenck (Hg.) Das dunkle Mal Dez. 04 Bookspoot Verlag Die Annonce ***
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© Friedrich Sulzer