Petra Eichler

Lügenlinien (Berlin)
(Aug. 10 Triga Verlag - 131 S. - ISBN-13: 978-3897747517 / 10,90 €)

Ein eiskalter Novembertag in Berlin. Ein junger Mann wird in seiner Hinterhauswohnung in der Oranienstraße erschlagen aufgefunden. Das Mordopfer: ein ehemaliger Junkie, zuletzt Inhaber eines Trödelladens und ein »Mann für alle Fälle«. Ein außergewöhnlich schöner, offensichtlich wertvoller Ohrclip, das einzige Indiz. Ein verzwickter Fall für Hauptkommissar Kern und seine Kollegin Claudia Winter. Hat der Täter den Schmuck am Tatort verloren? Welche Rolle spielt eine uralte Zeitung, die der Getötete in seinem Laden aufbewahrte?

  Anmerkung:
Autorin Petra Eichler lädt ihre Leser nach Berlin ein. In ihrem kleinen Krimi ist viel Handlung, jede Menge Protagonisten und dennoch kann ein aufmerksamer Leser sehr schnell zum Täter finden, jedoch bleibt ihm das Motiv lange verborgen. Es fehlt die ganz große Hochspannung, dennoch ein nettes Büchlein für Bahn- und Busreisen, oder auf dem Sofa.

Im Hinterhof wird die Leiche von Christoph Sänger gefunden. Mit seiner Familie ist er zerstritten, Inhaber eines Trödelladens und einer Werkstatt. Nachbar Schröter hat die Leiche gefunden und war mit dem jungen Mann befreundet, doch seit einem Jahr ging der eigene Wege. Ein Notizbuch gibt Aufschluss: er war als Callboy tätig. Nun müssen die Ermittler jede Menge Damen besuchen um seine letzte Besucherin zu finden... aber ist sie auch die Mörderin?

Fazit: klein, fein, bescheiden

(21.05.11) ***

   
Das falsche Gleis (London)
(April 09 - Triga Verlag - 201 S. - ISBN-13: 978-3897746763 / 9,80 €)

Karl Baker ist in einer brenzligen Situation: Dem spielsüchtigen und hoch verschuldeten Mann sitzen seine Gläubiger im Nacken. Der Zufall kommt ihm in Form eines Zugunglücks zu Hilfe. Er erkennt die Chance, die sich ihm bietet, und nutzt sie. Sein Plan scheint aufzugehen, doch Gläubiger und die Polizei kommen dem raffinierten Spiel Bakers auf die Schliche. Bald sind sie ihm dicht auf den Fersen und eine spannende Jagd nach dem Spieler nimmt ihren Lauf.

  Anmerkung:
Autorin Petra Eichler hat einen sehr ruhigen Krimi geschrieben, der dem Anspruch "Spannung" nicht immer gerecht wird. Es wird viel erzählt und davon lebt der Plot in vielen Bereichen. Die Flucht wird manchmal zur Nebensache und andere Schauplätze hervorgehoben. Gut gelungen ist der Autorin ihr Hauptprotagonist, den sie sehr facettenreich beschrieben hat. Ein Halodri wie er im Buche steht, dennoch Mamas Liebling und voller Angst vor den Gläubigern. Das kann der Leser sehr gut spüren.

Karl Baker, Grafiker nutzt die Gunst der Stunde. Ein Zugunglück könnte ihm eine neue Identität verschaffen und ein neues Leben. Schnell verlässt er den Unglücksort. Unter falschem Namen mietet er sich in einem Hotel ein und versucht an neue Papiere zu kommen. Doch nicht nur die Gläubiger finden seine Spur, auch seine Mutter setzt mit Hilfe der Polizei alle Hebel in Bewegung den Sohn zu finden. Für Inspector Potter steht schon bald fest: der Mann lebt noch. Aber wo? Er macht sich auf die Suche nach dem Verschwundenen und will ihn vor den Gläubigern lebend finden.

Fazit: nicht spektakulär, aber gut erzählt.

(10.12.10) ***+

   
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© Friedrich Sulzer