Gerd Fischer

Robin Tod - Frankfurt
(Aug. 11 - Mainbook Verlag - 248 S. - ISBN-13: 978-3981357134 / 10,00 €)

Als in Frankfurt zwei Investmentbanker tot aufgefunden werden jeweils mit einem Pfeil in der Brust rechnet Markowsky, Leiter der Mordkommission, mit einem Serientäter, der die Straßen unsicher macht. Kommissar Andreas Rauscher unterbricht seinen Urlaub, obwohl seine ganze Aufmerksamkeit der bevorstehenden Geburt seines ersten Kindes gilt. Als Leiter der Soko- Robin kümmert sich Rauscher fortan um den Fall und stößt während der Ermittlungen auf mysteriöse Geldgeschenke, Mordaufrufe in einem Fan-Blog und fremde Federn. Während der Geburtstermin immer näher rückt, nimmt der Fall Robin eine unerwartete Wendung und endet in einem fulminanten Showdown.

  Anmerkung:
Bemerkenswert! Autor Gerd Fischer kommt in diesem Jahr mit zwei Krimis heraus. Dabei kann man nicht unbedingt "Masse statt Klasse" bei ihm anbringen, denn sein Hauptprotagonist (Kommissar Rauscher) hat es wieder mit einem ganz anderen Fall zu tun. Und dieser hat es in sich. Sind die ersten Gedanken auch verwegen, und ein Robin Hood sicher nicht überall zu finden, so hat doch der anschließende Plot Hand und Fuß. Er ist spannend gemacht, bringt immer neue Verdächtige und letztendlich führen alle Wege zum Täter. Aber: am Ende wird ein bißchen zu viel gestorben, gemordert und verletzt. Hier kann der Leser leicht die Übersicht verlieren. Also gut aufgepasst.

Kommissar Rauscher befindet sich im Urlaub, denn in wenigen Tagen wird sein erstes Kind geboren. Dauerfreundin Elke Erb liegt in den letzten Zügen der Schwangerschaft. Da platzt sein Chef bei ihm zu Hause in die traute Zweisamkeit und möchte seinen besten Mann umgehend aus dem Urlaub zurück holen. Unterbesetzt ist die Abteilung und der abscheuliche Mord an einem Banker ist aufzuklären. Noch bevor er sich richtig in die Akten eingelesen hat gibt es ein weiteres Opfer und schon bald ein Drittes. Was ist los unter den Bankern. Schnell springt ein Unternehmen den Ermittlern ins Auge. Hier wurde viel Kundengeld vernichtet. Ist es Rache eines Betrogenen? Obwohl Rauschers Team Tag und Nacht im Einsatz ist geht es nur schleppend voran. Die Presse schreibt reißerische Berichte, im Internet toben sich in Blogs die Massen aus. Gratulieren dem Mörder und kündigen den nächsten Namen an. Wer steckt dahinter? Ein Computerexperte hilft weiter, auf neue Spuren...

Fazit: Frankfurter Banker schlimmster Albtraum. Durchaus lesenswert.

(09.01.12) ***+

   
Mord auf Bali
(Febr. 11 - Mainbook Verlag - 216 S. - ISBN-13: 978-3981357127 / 10,00 €)

Frisch lektorierte und überarbeitete Neuauflage 2011. Buchrücken: Ein exotisches Urlaubsparadies. Ein Frankfurter Kommissar. Eine geheimnisvolle Mordserie. Der Frankfurter Kommissar Andreas Rauscher gerät in seinem Urlaub auf Bali unter Mordverdacht und hat alle Hände voll zu tun, gemeinsam mit seinem balinesischen Kollegen Padang, einen skrupellosen Mörder zu überführen. Im Laufe der Ermittlungen wird Rauscher hineingezogen in einen Strudel aus Mythen und Aberglauben, Tradition und Moderne, Prostitution und gnadenlose Geschäftemacherei. Inhalt: Bali, die Insel der Götter. Kommissar Rauscher aus Frankfurt macht Urlaub im Grand Hotel Bali Beach und lernt den deutschen Lebemann Horst Maurer an der Bar kennen. Am nächsten Morgen ist Maurer tot, erstochen mit dem Dolch Kris der heiligen Waffe der Balinesen. Rauscher steht unter Mordverdacht, aber es gelingt ihm, Padang, den Chef der balinesischen Polizei im Touristenort Sanur, von seiner Unschuld zu überzeugen und fortan mit ihm gemeinsam den Mörder zu suchen. Als weitere mysteriöse Morde nach dem gleichen Muster geschehen, kommt Rauscher ganz schön ins Schwitzen. Er steht vor einem Rätsel. Handelt es sich um Ritualmorde? Oder was steckt dahinter? Im Laufe der Ermittlung taucht Rauscher ein in die geheimnisvolle Inselwelt und lernt deren Bewohner und Mythen kennen. Nach und nach zerbricht die Idylle des Inselparadieses und Rauscher gerät immer tiefer in den Strudel von Religion und berglauben, Tradition und Moderne, Prostitution und skrupellosen Geschäftemachern. Bald schon offenbaren sich die dunklen Seiten des vermeintlichen Urlaubsparadieses, und die Suche nach dem Mörder wird zum Albtraum.

  Anmerkung:
Ein weiteres Mal lässt Autor Gerd Fischer seinen Hauptprotagonisten, Kommissar Rauscher, agieren. Diesmal fern von der Heimat, allein auf sich gestellt und vielen Gefahren ausgesetzt. Der Plot ist flott geschrieben, gut verständlich, lässt aber manchmal die Hochspannung vermissen. Einige Teile, die keine neuen Informationen brachten, sondern nur Wiederholungen enthielten, hätte man kürzen können. Der Autor hat gute Nebenfiguren erschaffen und diese auf eine überschaubare Anzahl beschränkt. Die genauen Zusammenhänge löst der Autor sehr spät und davor kann der Leser nur spekulieren. Was natürlich auch nicht uninteressant ist.

Kommissar Rauscher braucht dringend Urlaub und durch einen Tipp fliegt er nach Bali. Er träumt von Ruhe und Frieden, rauschendes Meer und Sonne pur. Einiges erfüllt sich, aber vieles entwickelt sich auch ganz anders. Bereits am zweiten Tag macht er Bekanntschaft mit der Polizei. Maurer, ein windiger Typ wurde in seinem Hotelzimmer ermordet aufgefunden und Rauscher hatte am Abend zuvor mit ihm gezechnet. Nun war er nicht mehr nur Gast auf Bali, sondern wieder voll im Frankfurter-Trott. Ermitteln, Alibis prüfen und die nächste Leiche in Empfang nehmen. War das wirklich Urlaub? Aber eine Mordbeschuldigung konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Eines war sicher: Bali und Religion hingen dicht beieinander.

Fazit: teilweise spannend, Einblicke auf Bali und Mörderjagd. Für Frankfurt-Fans sicher ein Muss.

(15.07.11) ***+

   
Lauf in den Tod (Frankfurt)
(Mai 10 - Mainbook Verlag - 216 S. - ISBN-13: 978-3981357103 / 10,00 €)

Läufer unser im Himmel! Geheiligt werde dein Laufschuh, dein Runners High komme, dein Trainingsplan geschehe, wie im Himmel so auch auf der Laufstrecke. Unser tägliches Training gib uns heute, und vergib uns den letzten trainingsfreien Tag, wie auch wir vergeben unserem inneren Schweinehund. Und führe uns nicht in die nächste Apfelweinkneipe, sondern erlöse uns von den bösen Schoppen. Denn dein ist das Reich der 10-Kilometer, und des Marathons, und der 100 Kilometer von Biel, in Bestzeit. Amen. (Auszug aus 'Lauf in den Tod') Für Manchen ist Laufen Glaubensbekenntnis, Weltanschauung, Religion. Was passiert, wenn im Namen dieser Religion getötet wird? Buchrücken: Angst und Entsetzen im Frankfurter Niddatalpark. Ein toter Läufer liegt am Ufer der Nidda. Andreas Rauscher, Kommissar und Apfelweinliebhaber, macht sich auf die Jagd nach dem Joggermörder. Er taucht ein in die Welt der Kilometerfresser, Bestzeiten und Endorphine. Die heile Läuferwelt beginnt zu bröckeln und der Fall entwickelt sich zu einem Wettrennen auf Leben und Tod.

  Anmerkung:
Autor Gerd Fischer hat einen sportlichen Krimi geschrieben, der rund um Orte und Laufgruppen in Frankfurt angesiedelt ist. "Sport ist Mord" könnte für so manchen Leser das Fazit des Buches sein. Der Sympathieträger des Buches ist der Hauptprotagonist Kommissar Andreas Rauscher. Immer an vorderster Front sucht er einen Mörder. Einstieg und Mittelteil des Buches sind dem Autor gut gelungen. Zum Ende wird es übertrieben mörderisch, einfach des Guten zuviel. Da ist weniger oft mehr. Das Buch ist flüssig geschrieben und gut verständlich.

Kommissar Andreas Rauscher erhält am frühen Morgen Besuch von seinem Freund Torben Hoffmann. Er trägt Laufkleidung und ist völlig verwirrt. In der Wohnung bricht er zusammen. Im Krankenhaus wird ein Schock festgestellt. Seine ersten Worte lassen Rauscher zusammen zucken. Sein Freund hat an der Nidda eine Leiche gefunden. Mit seinem Kollegen Jan Krause und dem Gerichtsmediziner Karsten Quest fährt er zum Tatort. Ein toter Jogger, ohne Schuhe, aber übersäat mit Messerstichen. Das Opfer ist Anton Wablinski und er gehörte zur Laufgruppe von Torben. Ist er damit auch verdächtig der Mörder zu sein? Rauscher fährt zum Treffpunkt der Laufgruppe. Die Mitglieder stehen unter Schock, neue Informationen erhält er nicht. Nur wenig später wird ein weiteres Mitglied der Laufgruppe getötet. Für Rauscher und sein Team beginnt die Jagd auf den Mörder...

Fazit: mörderischer Sportkrimi aus Frankfurt mit viel Flair

(16.07.10) ***+

   
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© Friedrich Sulzer