Nicola Förg

geb. 1962, wuchs in Immenstadt und Kempten auf. Sie lebt heute - als Schriftstellerin und freie Reisejournalistin
- teils am Nierdonthofner See, teils im oberbayrischen Pfaffenwinkel.

Markttreiben
(Sept. 10 - Emons Verlag - 240 S. - ISBN-13: 978-3897057869 / 9,90 €)

In Peiting ist Hollywood ausgebrochen, und die Marktgemeinde ist gespalten: Die einen sehen sich schon als neue Stars, die anderen wettern gegen das dünne Filmchen und die dummen Bayernklischees. Dann wird Leo Lang erwürgt aufgefunden, Mitglied beim Burschenverein und glühender Verehrer der Filmcrew. Er sollte das Equipment der Filmleute bewachen – noch die teuren Kameras sind weg. War es wirklich ein Raubmord? Kommissar Gerhard Weinzirl muss tief hinein – in einen geheimen Stollen im Ammertal, in die alten Zeiten der Hauer und Steiger im Peitinger Bergwerk und am tiefsten in den Sumpf fataler Affären in der so harmlos wirkenden Voralpen-Marktgemeinde. Mit dabei: die kühle Evi, die aufbrausende Jo und der ehemalige Kollege Baier im Unruhestand.

  Anmerkung:
Autorin Nicola Förg bietet ihre bereits bekannten Hauptprotagonisten auf und lässt sie diesmal von Oberbayern bis nach Südafrika ermitteln. Wie immer gehört sie zu den ruhigen Autorinnen, die nicht ständig Aktion bieten in ihren Krimis, aber am Ende viel Spannung um Wahrheit und Lüge aufkommen lassen. Der Krimi ist stilsicher geschrieben, gut verständlich und am Ende wird jeder Faden aufgelöst.

Dr. Johanna Kennerknecht schaut sich in Peiting den Wirbel um das Filmteam an und ist froh, dass sie sich in ihrem Heimatort mit dem Passionsspiel befassen kann. Ganz anders ist Kommissar Gerhard Weinzierl dran. Er wird in den frühen Morgenstunden zur Bank gerufen. Dort sitzt eine Leiche und die dort gelagerten Kameras sind verschwunden. Wo war der zweite Wachmann zu diesem Zeitpunkt? - Eine Woche später werden die Kameras in einer Höhle gefunden und nun hat es Weinzierl mit Mord zu tun. Doch wer konnte Leonhard Lang nicht leiden? Egon Sacher, ein Streiter für das bayrische Brauchtum hatte Streit mit dem Opfer und dann tauchen noch ein paar brisante Fotos auf. Sollte es hier um Erpressung gehen? Weinzierl muss weite Wege gehen und nimmt Johanna mit nach Südafrika um endlich den Fall zu lösen.

Fazit: vom Allgäu ins heiße Südafrika, dem Mörder auf der Spur. Empfehlenswert!

(15.12.10) ****

   
Nachtpfade (Oberbayern-Krimi)
(Okt. 07 - Emons Verlag - 200 S - ISBN 978-3897055223 / 9,00 €)

»Als Leiche am Ufer des idyllischen Soiener Sees zu enden, war wohl kaum jene bessere Zukunft, die sich die junge Frau erträumt hatte, als sie zusammen mit ihrer Mutter 1992 aus der Uckermark ins Allgäu gekommen war. Kommissar Gerhard Weinzirl, ein Mann mit Faible für Weißbier und Schweinsbrat'n und einem Hang zu den falschen Frauen, sowie seine clevere und bildhübsche Kollegin Evi Straßgütl stöbern im Leben der Toten. Musste sie sterben, weil `es sich einfach nicht gehört,' dass man die Nacht zum Tag macht?«

  Anmerkung:
Das Buch aus der Hand gelegt und lange die Wand angeschaut. War das jetzt wirklich ein Krimi? Ein Drama trifft wohl eher zu oder Tragödie. Was das Buch auf den ersten Seiten verspricht, eine spannende Mörderjagd, hält es nicht. Immer verwickelter wird der Ablauf der Handlung, und wenn sich ein Knötchen löst, dann ist er harmlos. Die Autorin spielt wieder einmal mehr mit Gefühlen, menschlichen Stärken und Schwächen und lässt am Ende den Mord als tragisches Ereignis stehen.
Fazit: Tragödie mit Tiefgang - Mörderjagd Ade.

zur Geschichte:
Kassandra, die mit Johanna Kennerknecht auf einem Hof mit Tieren lebt und irgendwie war oder ist Freundin von Kommissar Gerhard Weinzirl, findet am Morgen bei einem Spaziergang mit ihrem Hund eine weibliche Leiche in der Nähe des Sees. Sie informiert sofort Weinzirl, der seine Mannschaft mobilisiert und sich mit dem Rad auf den Weg macht. Das Opfer ist Jacqueline Paulig, ein junges Mädchen das in der Gegend auffiel durch ihre Nachtwanderungen. Aus diesem Grunde hatte sie schon viele Arbeitsstellen verloren. Zuletzt hielt sie sich auf dem Hof von Anton Erhard und seiner Schwester Marianne auf. Sie versorgte das Vieh im Stall und führte Gespräche mit ihnen. Viele in der Gegend hielten sie für verrückt, einige nur etwas sonderbar. Mit den wenigen Informationen machen sich Gerhard Weinzirl und seine Kollegin Evi Straßgütl an die Ermittlungsarbeit. Sie sprechen mit der Mutter, die dem Alkohol verfallen ist und kaum Kontakt zur Tochter hatte. Die Arbeitgeber von Jacky halten sich bedeckt, und die Bauern in der Gegend, sind ohnehin schweigsame Menschen, auch der Wirt. Doch Weinzirl glaubt, das Jacky auf ihren nächtlichen Ausflügen etwas gesehen hat, was sie nicht hätte sehen dürfen. Vielleicht die Sägearbeiten von Anton Erhard, oder die zu große Scheine von Manfred Weinling? Hat Marianne sie wirklich gemocht wie eine eigene Tochter, oder hatte sie Angst, dass ihr Bruder sie heiraten könnte? Irgendwie sind alle verwoben in diesen Fall und doch wieder nicht, aber dieses Schweigen zu durchbrechen ist für die Ermittler eine schwere Aufgabe.

(17.10.08) ***

   
   
Eisenherz (Oberbayern-Krimi)
(erschienen Juni 06 - Emons Verlag - 222 S -ISBN 3897054388 / 9,00 €)

In Seeshaupt ist der Mode- und Werbefotograf Lutz Lepaysan eindeutig in zu dichten Kontakt mit seinem Stativ geraten - es traf seine Schädeldecke. Kommissar Gerhrd Weinzirl ermittelt schnell, dass der Mann sein Objektiv nicht nur auf schöne Frauen richtete, sondern eine ganze Reihe von Personen bespitzelte, die anscheinend Dreck am Stecken hatten. - In Kaltenberg trainieren französische Stuntmen für das größte Ritterturnier der Welt. Doch mal liegen sie alle wegen einer Lebensmittelvergiftung flach, mal werden sie verprügelt. Johanna Kennerknrecht, genannt Jo, die für die Dauer der Turnierzeit die PR-Abteilung leiten soll, hat ihre liebe Not, die Vorgänge herunterzuspielen, aber es kommt noch schlimmer. Bei einer Probe für das spektakuläre Tjosten, bei dem präparierte Lanzen verwendet werden, ist plötzlich eine echte lanze im Spiel - und geht mitten ins Herz.

  Anmerkung:
Autorin Nicola Förg hat einen interessanten und spannungsgeladenen Krimi geschrieben und hierin ihre bereits bekannten Protagonisten aus den vorhergehenden Büchern eingebaut. Der Leser trifft auf alte Bekannte, allerdings mit vertauschten Rollen. In diesem Krimi steht die Figur Gerhard Weinzirl im Vordergrund und die sonst so frech ermittelnde Jo Kennerknecht wird stark ausgebremst. Damit kommen andere Protagonisten mal zum Zug und bringen viel Leben in den Krimi.
Fazit: Spannende Story mit wenig Liebesgeflüster und privaten Querelen. Empfehlenswert!

zur Geschichte:
Dr. Johanna Kennerknecht befindet sich auf Schloss Kaltenberg. Für einige Zeit hat sie hier die PR-Abteilung des größten Ritterturniers übernommen. Mit ihrer Assistentin Steffi Holzer ist sie zuständig für die Pressearbeit, Interviews und eine umfangreiche Homepage. Doch die Proben laufen nicht ungestört. Marco Coeur de Fer, Chef der französischen Stunttruppe, wird sein bestes Pferd entführt. Polizei darf nicht eingeschaltet werden. Nachdem das Pferd am nächsten Tag wieder auftaucht erkranken die Ritter. Kurze Zeit später kommt es zu einem Unglück mit einer echten Waffe. Jo möchte endlich die Polizei einschalten, doch Marco ist dagegen. Es sind halt Unfälle. Jo denkt an ihren Freund Gerhard Weinzirl. - Der befindet sich in Weilheim. Mit seinem Chef Baier und anderen Kollegen muss er den Mord am Fotografen Lutz Lepaysan aufklären. Der Mode- und Modellfotograf hinterlässt eine breite Spur. Noch bevor die Polizei eintrifft ist die Wohnung und das Atelier durchsucht. Wer hat etwas zu verbergen? War der Fotograf ein Erpresser? Evi Straßgütl findet interessante Fotoserien, die zu noch interessanteren Verdächtigen führen. Doch der Anruf von Jo führt Weinzirl nach Kaltenbach... erst will er nur Hilfe leisten, doch schon bald findet er eine Spur seines Toten dort... vielleicht auch seinen Mörder???

(25.07.06) ****

   
   
Gottesfurcht
(erscheint Okt. 05 - Emons Verlag - 200 S - ISBN 3897054043 / 9,00 €)

Kaum tritt Gerhard Weinzirl seinen Dienst im Oberbayrischen an, wird er mit einer Leiche im winterlichen Eibenwald westlich von Weilheim konfrontiert. Als zwei weitere Tote gefunden werden - der eine am Döttenbichl in Oberammergau, der andere in Peißenberg-, erkennt Gerhard einen Zusammenhang zwischen den Opfern. Alle hatten an der Schnitzschule von Oberammergau gelernt. Mordet hier ein gestörter Täter? Welche Rolle spielen die ungelenk geschnitzten Tiere, die alle drei bei sich hatten? Und was soll Gerhard von "Frau Kassandras" halten, die ausgerechnet ihn davon überzeugen will, dass die Opfer in den mystischen Rauhnächsten umgekommen sind und ihr Tod an kultischen Plätzen regelrecht inszeniert wurde. Gerhard bohrt in der Vergangenheit seiner Opfer. Und dabei lässt ihn das Allgäu nicht los: Die Spur zum Mörder führt in die Heimat, und dann ist da ja auch noch Jo, die Gerhards Seelenleben durcheinander wirbelt...

  Anmerkung:
Die Verlegung vom Allgäu nach Oberbayern ändert nichts am schriftstellerischen Stil der Autorin. Sie erzählt dem Leser eine kompakte und leicht nachvollziehbare Story die vom heute zurück geht in die Nachkriegsjahre und bis Ende der siebziger Jahre. Bereits nach der Hälfte des Buches hat der aufmerksame Leser den Täter gefunden und muss nun zuschauen wie die Kripobeamten im Dunkeln tappen. Die Autorin plänkelt viel, lässt sich ablenken von ihrer Geschichte und die Nebenschauplätze auf denen nur private Dinge passieren, sind ihr wichtiger. Tote liegen tagelang in Kühlräumen, man feiert Weihnachten, man feiert Silvester, ist betrunken und feiert wieder. Ja, der Alkohol kommt nicht zu kurz, sowie auch die Beziehungsdramen, dafür reist Jo extra aus dem Allgäu an. Am Ende hat sich alles aufgeklärt, dennoch bleibt die Frage: Kommt der nächste Krimi der Autorin wieder aus dem Allgäu oder bleibt ihr Hauptprotagonist in Oberbayern? Die Autorin wird uns die Antwort bestimmt nicht schuldig bleiben.
Fazit: Krimi mit klarer Story, leicht verständlich und schnell zu lesen

zur Geschichte:
Kriminalhauptkommissar Gerhard Weinzirl verlässt das Allgäu mit seinem alten VW-Bus in Richtung Oberbayern. Er ist dabei sich neu zu orientieren und hat sich entschlossen 3 Monate in Oberbayern zu wirken. Kriminalhauptkommissar Peter Baier freut sich auf die Einarbeitungszeit und hat Weinzirl auch eine Wohnung besorgt. Im Allgäu lässt Weinzirl eine verstörte Johanna Kennerknecht zurück. Die letzte Szene der beiden war unerfreulich. Doch er kommt nicht lange zum Nachdenken, denn schon ruft man ihn zur ersten Leiche. Somit wird die Begrüßung kurz, und die Fahrt geht in den Eibenwald. Schamanin Kassandra, Hüterin des Eibenwaldes, mit einem Tick zur Esoterik hat den Toten gefunden. Es ist Johann Daxl, 60 Jahre alt und wahrscheinlich gestorben an einem Herzinfarkt. Trotzdem: der Tote wirkt wie aufgebahrt und ihm wurden die Augenlieder geschlossen. Baier hat ein besonders schlechtes Gewissen beim Anblick des Toten. Vor wenigen Tagen war der ehemalige Postbote bei ihm um Polizeischutz zu erhalten, denn er fühlte sich verfolgt. Am Tatort findet sich der Schlüssel mit einem Esel als Anhänger. Vor Weihnachten gibt es keine Obduktion mehr und somit reist Weinzirl weiter ins Haus seiner Eltern. Doch bereits am 2. Weihnachtstag ist er zurück und wird sofort wieder von Baier gerufen. Ein 2. Toter, Georg Külbl, Schnitzmeister. Ist hier ein Serientäter unterwegs? Eine Spur führt zu einem Mobilfunkmast, eine weitere zu gefälschtem Schnitzwerk... Hauptkommissar Weinzirl geht zurück in die Vergangenheit der Opfer...

(07.10.05) ***

   
   
Kuhhandel (Allgäu-Krimi)
(erscheint Okt. 04 - Emons Verlag - 205 S - ISBN 3897053624 / 9,00 €)

Mordkommissar Gerhard Weinzirl wird in die dramatische-schöne Ruine Eisenberg gerufen: Dort liegt eine tote Frau, neben ihr eine Spritze und ein Röhrchen. Alles deutet auf einen Selbstmord der 41-jährigen Tierärztin Svenja hin. In ihrer Praxis findet sich ein Abschiedsbrief, der auf einen gewaltigen Schuldenberg verweist. Alles scheint klar zu sein... Dennoch ist Weinzirl irritiert: Diese Frau hatte auf ihn nicht suizidgefährdet gewirkt. Auch Jo, Tourismusdirektorin mit einem kleinen Privatzoo aus Katzen, Kaninchen und Pferden, hat da ihre Zweifel. Ohne Gerhard einzubeziehen, agiert sie im Alleingang und jenseits der legalität. Dabei stößt sie auf dubiose Dinge bei Svenjas Chef, Tierarzt Dr. Ostheimer. Und sie glaubt nicht daran, dass der Almbauer Senn Seppi in diesem Sommer sieben Tiere nur durch Pech verloren hat.

  Anmerkung:
Mit ihrem 3. Krimi aus dem Allgäu kann die Autorin bei den Lesern punkten. Der Krimi ist flott geschrieben, lässt Raum für privates der Hauptprotagonisten und wurde sehr spannend aufgebaut. Zum ersten mal gewinnt der Leser den Eindruck, dass der Hauptkommissar auch eigene Ideen beim ermitteln hat und sich ständig in Bewegung befindet, wie sein aufregendes Liebesleben. Viel Geschick hat die Autorin bewiesen bei der Besetzung der Nebenrollen. Einen ungarischen Koch mit Humor und einbrecherischen Fähigkeiten und eine Dame von Welt mit Geschmack und Durchsetzungsvermögen. Zur Lösung aller Rätsel, Tatmotive und Suche nach Vermissten benötigt die Autorin auch die letzte Seite.
Fazit: Allgäu-Krimi mit viel Spannung

zur Geschichte:
Dr. Johanna Kennerknecht ist mit der Tierärztin Svenja Gudmundsdottir verabredet. - In der Zwischenzeit wird Hauptkommissar Gerhard Weinzierl und Kollegin Eve Straßgütl angefordert. In der Ruine Eisenberg liegt eine weibliche Leiche. Es handelt sich um die Tierärztin. Selbstmord. Beschäftigt war Svenja bei Dr. Ostheimer in Immenstadt. Die Vermieterin, Edeltraut Bodenmüller, ist schockiert. Mag an Selbstmord nicht glauben. Sie zahlte die Miete in bar und hatte wechselnde Männerbekanntschaften. In der Praxis von Dr. Ostheimer findet sich ein Abschiedsbrief. Svenja gibt an, dass sie zu viele Schulden hatte. - Jo erfährt vom Tod der Tierärztin. Glaubt aber nicht an Selbstmord. In ihrem Terminkalender, den Svenja bei ihren letzten Besuch vergessen hatte, findet sie eine CD-Rom. Diese enthält Daten aus der Praxis. Zwischen ihr und Gerhard herrscht Eiszeit, so dass sie nicht mit ihm reden kann. Mit Laszlo, einem ungarischen Koch, bricht sie in die Praxis ein und fischt aus Svenjas PC eine Medikamentenliste für Doping - Ochsendoping. - Gerhard hatte eine kurze Affäre mit Evi Straßgütl und das schlägt jetzt sehr auf die Zusammenarbeit. Jo kommt um die Aussprache mit Gerhard nicht herum, denn sie muss mit ihm über die CD sprechen. Gemeinsam fahren sie nach Trauting um mehr über das Ochsendoping zu erfahren. Aber irgendwie ist das eine Sackgasse. In einem weitern Gespräch mit Dr. Ostheimer stellt sich heraus, dass Svenja an einer Publikation über Doping bei Tieren gearbeitet hat. Da sie ständig Geld benötigte, könnte sie Blut geleckt haben... für Jo ausgeschlossen und sie gräbt weiter... doch diesmal ist auch Gerhard nicht untätig und findet eine Spur... doch der Zeuge ist verschwunden...

(09.11.04) ****

   
   
Funkensonntag
(erscheint Okt. 2003 - Emons Verlag - 200 S - ISBN 3897053020 / 9,00 €)

Kommisar Gerhard Weinzirl hat neben einem besonders perfiden Mord auch noch einen erbosten 'Sauhaufen' von Presseleuten am Hals. Aber auf so eine Sache stürzen sich die Medien nun mal: Ein toter Mann wird am Funkensonntag aus dem Funkenfeuer gezogen. Eine makabre Stelle, um eine Leiche zu verbergen – wird bei diesem Brauch doch eigentlich eine Hexenfigur symbolisch verbrannt, um den Winter auszutreiben.
Der Tote fällt Gerhard und seiner alten Schulfreundin Jo, ihres Zeichens Tourismusdirektorin im Bergstätt-Gebiet, quasi vor die Füße. Wie kam er in den Funken? Was ist das Motiv, den beliebten Braumeister der kleinen Lokalbrauerei Hündle Bräu zu töten?
(22.08.03)

  Anmerkung:
Meine Pluspunkte für dieses Buch setze ich im Bereich vom Spielort - dem Allgäu, den Wintersportmöglichkeiten und der einheimischen Sprache, welche die Autorin in ihrem Buch wiedergegeben hat. Es hat mir viel Freude gemacht sie zu lesen. Die Geschichte an sich, zieht sich wie ein Kaugummi. Es werden Theorien entwickelt, die selbst bei aufmerksamster Leseweise, unverständlich erscheinen. Wortspielereien bringen Lösungen in greifbare Nähe.

Dr. Johanna Kennerkecht und ihre Kollegin Patrizia Lohmaier sind zuständig für den Tourismusverband der Region. In diesen Tagen betreuen sie eine Gruppe von Journalisten, die einen Reisebericht über ihre Region schreiben sollen. Viele Veranstaltungen sind geplant, doch aufgrund des Wetters, fällt das ein oder andere buchstäblich ins Wasser. Jo und Patty sind genervt. Höhepunkt ist das Funkenfeuer. Leider kommt es nur schwer zum Brennen durch den ständigen Regen. Dann kommt aus dem Feuer ein Arm im Vliespullover. Sofort wird alles abgesperrt, doch einige der Journalisten ergreifen die Gunst der Stunde und senden fast Live vom Ort des Geschehens. Zugegen ist auch Gerhard Weinzierl von der Kripo Kempten, der die Ermittlungen aufnimmt. Der Tote ist Adi Feneberg. Ein Mann der Region, ein Vorbild für die Jugend und Braumeister.

In den nächsten Tagen muss Jo sich nicht nur dem Bürgermeister stellen, sondern auch den Medien. Gleichzeitig versucht sie Gerhard bei den Ermittlungen zu helfen. Der Kommissar und sein Team tappen im Dunkeln. Die drei Jungen von der Funkenwache haben nichts bemerkt. Der Inhaber der Brauerei - Ludwig Haggenmüller - hat zwar kein Alibi, aber ein Motiv ist nicht zu sehen. Und doch gibt es einen Toten...

Wenig Spannung... (20.10.03) ***

   
   
   
Schussfahrt
(erschienen Sept. 02 - Emons Verlag - 208 S - ISBN 3897052865 / 9,00 Euro)

"Im Schnee saß ein Mann, friedlich an einen Baum gelehnt, was mitten im Winter schon eher ungewöhnlich war. Weit verblüffender fand Jo die Tatsache, dass er keine Schuhe, sondern nur dicke gelbe Socken trug. Das eigentlich Irritierrende aber war ein Loch in seinem Kopf."
So dramatisch beginnt ein Wintermorgenritt ins Gunzesrieder Tag für Jo, Direktorin des lokalen Tourismusverbands. Der Tote entpuppt sich als ein schwäbsicher Baulöwe, der zu Lebzeiten so unbeliebt war wie Kopfläuse, Überschwemmungen und Murenabgänge zusammen. Sein liebstes Baby war ein Event Castle, ein gigantomanischer Freizeitkomplex, den er mitten in die intakte Natur pflanzen wollte.
Der Hauptkommissar aus Augsburg macht unter den Gegnern des Event Castle gleich jede Menge Verdächtige aus, aber Jo spürt, dass das alles nur die halbe Wahrheit sein kann, und recherchiert auf eigene Faust. Bald wird sie tief in die Abgründe der Ski-Renn-Szene geführt und in einen Strudel widersprüchlicher Gefühle gerissen. Und ein erneuter Ausritt zur Mordstelle entpuppt sich als fataler Fehler...
(18.11.03)

  Anmerkung:
Da ich das zweite Buch vor dem Ersten gelesen hatte, wollte ich mich davon überzeugen, ob dieses nicht mehr Action zu bieten hatte. Leider wurde ich erneut enttäuscht. Das Buch ist langatmig, wenig spannend und ziemlich schnell durchschaubar. Bereits ab Mitte des Buches kann man erahnen wer der Täter ist. Erneut setze ich meine Pluspunkte für das Buch im Bereich der Schreibart der Autorin, denn sie hat den Allgäuer-Dialekt gut wiedergegeben. Auch kommen diesmal die Lösungen wirklich durch Ermittlungen und nicht durch Wortspielerei.

Johanna Kennerknecht, Direktorin des lokalen Tourismusverbandes findet auf ihrem morgendlichen Ausritt die Leiche vom Bauunternehmer Hans Joachim Rümmele. Dieser hatte sich durch sein Event Castle, dass für Freizeit und Fun stehen sollte, viele Feinde gemacht. Am Vortag auf der Bürgerversammlung war es zu einer Auseinandersetzung zwischen Peter Rascher und dem Toten gekommen. Aber auch Georg Obermair war nicht gut auf den Toten zu sprechen, nachdem er einen Prozess verloren hatte. Patricia ihr Baugrundstück verursachte durch zu viel Wasser höhere Kosten und der Journalist Marcel Maurer wollte ihn zur Rede stellen.

Gerhard Weinzirl und sein Kollege Markus Holzapfer bekommen Unterstützung von außerhalb. Kommissar Volker Reiber findet keinen Kontakt zu den Menschen im Allgäu und ist dementsprechend unbeliebt bei Kollegen und Einheimischen. Reiber verhaftet sofort Georg Obermair, da sein Motiv das Stärkste ist. Aber Johanna und Gerhard wollen dem Freund helfen und ermitteln weiter, geraten immer tiefer in den Fall der zu den Leistungssportlern der Abteilung Ski führt. Erst als auf Johanna geschossen wird, legen sie Reiber ihre Karten auf den Tisch...

(28.11.03) ***

   
   
Ute Rupprecht (Hg.) Alle Morde wieder Nov. 11 Wunderlich Verlag Bettenwechsel *****
Michelle Stöger (Hg.) Maria, Mord und
Mandelplätzchen
Okt. 11 Knaur Verlag Baumsterben *****
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© Friedrich Sulzer