Herbert Friedmann
Toter
Wedding (Berlin) (April 10 - Karo Edition - 168 S. - ISBN-13: 978-3937881119 / 12,00 ) Abgestürzt. |
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Anmerkung: Mit Autor Herbert Friedmann begibt sich der Leser nach Berlin Wedding. Sein Hauptprotagonist, der sich als Schriftsteller durch den Kiez schlägt, nicht von finanziellen Problemen verschont bleibt, wird durch seinen ungewöhnlichen Schlafplatz nach einer Zechtour in ein Verbrechen hineingezogen, dass sich immer mehr ausweitet und die Leichen sich stapeln. Ziemlich skurril bewegt sich der Hauptprotagonist, bei dem man auch meinen könnte, er zieht das Verbrechen an, durch den Plot. Wenn es um Worte und Werke geht ist er auf der Höhe, doch im wirklichen Leben steht er oftmals neben sich. Wer verbringt schon die Nacht in einem Grab. Schriftsteller Strömberg erwacht in einem und fühlt sich platt wie eine Flunder. Er kann kaum atmen, etwas lastet schwer auf ihm. Ein Riese, halbnackt und wirklich tot. Er flüchtet aus dem Grab, informiert aber die Polizei. Seine verzweifelte Geschichte bringt er Hauptkommissarin Anette Schwarz nah. Sie ist unglaublich, dennoch nicht unglaubwürdig. Für Strömberg verändert sich nach dem Ereignis sein Leben. Er lernt den Boxpromoter Elmar Michalik kennen, der gleich Bargeld springen lässt für seine Biografie. Mit Werner Gramlich verbinden ihn gute Gespräche und der smarten Hauptkommissarin versucht er sogar den Hof zu machen. Geld verändert die Welt und die Einstellung von Strömberg. Er ist wieder wer in seinem Kiez. Und doch trügt die Sicherheit, die Ruhe, denn in einer Kneipe fällt ein gezielter Schuss... Anette Schwarz spürt einem Kiezbaron nach, der sich selten die Hände schmutzig macht. Und irgendwo dazwischen ist der Schriftsteller Strömberg... Der Autor schreibt flüssig, auch wenn einige Szenen nur kurz sind, geht es immer direkt weiter. Weiter auf das nächste Verbrechen, auf die nächste Leiche zu. Kein abruptes Ende, sondern bis zum Schluss ein Schuss. Fazit: prägnante Story aus Berlin. Lesetipp! (26.04.10) **** |
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© Friedrich Sulzer