Ralph Kirscht

Versteinerte Engel (Bonn- u. Siebengebirgs-Krimi)
(erschienen Sept. 05 - Schardt Verlag - 265 S - ISBN 3898412121 / 12,80 €)

Das zurückgezogene Leben des 47jährigen Psychologen Stefan Voss ändert sich schlagartig, als seine frühere Kommilitonin und Geliebte Theresa Bach plötzlich wieder in sein Leben tritt und ihn um Hilfe bittet. - Auf Gut Engelshof im Siebengebirge, das zu einer Klinik für Traum-Therapie umgebaut wurde, die Theresa als anerkannte Spezialistin leitet, geschehen seit kurzem merkwürdige Zwischenfälle. Alles sieht danach aus, als wollte jemand Theresas Arbeit sabotieren. Unterstützt von seinem Freund, Hauptkommissar Manfred Becher, versucht Stefan, den Ereignissen auf den Grund zu kommen. Bei seinen Nachforschungen in der Klinik beschleicht ihn jedoch mehr und mehr der Verdacht, daß die Zwischenfälle etwas mit dem Schicksal eines der Patienten zu tun haben. Wie etwa das der jungen Lena, die ein dunkles, schreckliches Familiengeheimnis umgibt...

  Anmerkung:
Der Autor hat einen sehr schwermütigen psychologischen Krimi geschrieben, der für den Leser die ersten 100 Seiten undurchsichtig ist. Kein Ereignis scheint zueinander zu passen und die Personen verschanzen sich hinter Schleiern. Man könnte auch sagen: Tristesse - Tränen - Trostlosigkeit. Danach bekommt der Leser den Hauch einer Ahnung worum es in diesem Buch geht. Die späteren Ereignisse überschlagen sich dann und schnell ist eine Lösung aller Vorfälle gefunden. Die Protagonisten sind zwar sehr wendig, trotzdem drehen sie sich lange im Kreis herum.
Fazit: Ein schwermütiger Krimi.

zur Geschichte:
Stefan Voss arbeitet in einer Beratungsstelle in Bonn. Nach 15 Jahren gibt er dort seine Tätigkeit auf um etwas Neues anzufangen. Dann erreicht ihn ein Anruf von einer früheren Freundin und Kollegin aus der Studienzeit in Heidelberg. Therasa Bach, erfolgreiche Psychologin leitet ein Modellprojekt auf Gut Engelshof im Siebengebirge. Seit einiger Zeit versucht jemand durch Sabotage ihre Arbeit zu stören. Da es sich bei ihren Patienten um hochsensible Geschöpfe handelt, die sich zum größten Teil in einem traumatischen Zustand befinden, ist jede Störung von Außen eine große Belastung. Sie bittet Stefan um Hilfe. Aber auch Stefans Freund Kriminalhauptkommissar Manfred Becher wird eingeschaltet, allerdings nur inoffiziel. Stefan wird als Patient aufgenommen und versucht Kontakt zu den anderen zu finden. Da ist der Klaus, leicht brummig und ständig misstrauisch, Lena, die sofort wütent wird und Matthias der nachts im Garten sitzt. Dann ereignet sich ein schwerer Unfall. Psychologin Dr. Teugner-Weiß liegt auf der Intensivstation des Krankenhauses. Was wird aus ihren Patienten? Als Theresa Bach sich einen Überblick verschafft, entdeckt sie das jemand die Patientenakten verfälscht hat...

(02.11.06) ***

   
   
Nur Elefanten vergessen langsamer (Bonn-Krimi)
(erschienen Sept. 03 - Schardt Verlag - 177 S - ISBN 3898411087 / 12,80 €)

In das beschaulich-langweilige Leben von Stefan tritt unvermittelt die schöne Evelyn. Sie läßt bei dem sonst eher zurückhaltend-kautzigen Junggesellen sofort die Hormone tanzen. Doch noch ehe mehr aus der Geschichte werden kann, wird die neue Bekannte ermordet.

Da die ortsansässige Polizei im Dunkeln tappt, ist Stefan auf eigene Ermittlungen angewiesen. Damit bringt er nicht nur Kommissar Becher gegen sich auf, sondern auch Menschen in Gefahr, die er ins Vertrauen gezogen hatte. Ein mysteriöses Spiel beginnt, weitere Morde geschehen, und auch der Held, von Beruf Psychologe, ist bald in großer Gefahr...

  Anmerkung:
Rund und flüssig geschrieben, eine kompakte Story mit Leichen und Mördern, aber ohne die wirklich große Spannung. Der Schreibstil des Autors ist ruhig und sanft, wirkt teilweise verschlafen. Seine Hauptfigur (Stefan Voss) ist nicht klar zu definieren. Ein großer Teil der Story dreht sich um Kneipen, Alkohol und verkatertes Erwachen am Morgen. Dazwischen läuft die Ermittlungsarbeit der Hauptfigur und seine berufliche Tätigkeit. Leider habe ich während des gesamten Buches nicht ergründen können, welche Arbeit der Hauptkommissar geleistet hat. Wurde aber zum Schluß mit der Feststellung konfrontiert, dass man die ganze Zeit über alles im Auge gehabt hat.
Fazit: Netter Krimi aus der ehemaligen Hauptstadt mit wenig Spannung

zur Geschichte:
Stefan Voss arbeitet als Therapeut und Lebensberater auf einer Beratungsstelle. Er liebt das Montenbikefahren, hat Alkoholprobleme und keine Frau. Seine Stammkneipe heißt "Bonner Republik". Seit einiger Zeit hat er das Gefühl beobachtet zu werden und seine Fahrradreifen waren schon mehrmals zerstochen. An einem Abend lernt er Evelyn Breuner kennen und glaubt in ihr nochmals eine Frau fürs Leben gefunden zu haben. Sie treffen sie meistens am Samstag. - An einem Samstag steht er vor der Tür und wartet auf Einlass. Doch nur die Gardine bewegt sich und nicht der Türöffner. Auch geht niemand ans Telefon. Er ist zwar beunruhigt, verlässt aber die Strasse wieder. Stunden später steht die Kripo vor seiner Tür. Kriminalhauptkommissar Becher überbringt ihm die Todesnachricht. Evelyn wurde erwürgt. Eine Woche fällt Voss in tiefe Depressionen. Dann fast er den Entschluss auf eigene Faust nach dem Mörder zu suchen. Er besucht Evelyns Mutter, ihre beste Freundin Verena Lenz und ihren ehemaligen Arbeitgeber. Auch trifft er mit der Reporterin Corinna Borg zusammen... Seine Ermittlungen führen nicht weit, aber zu einer zweiten Leiche...

(01.07.04) ***

   
   

 

 

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© Friedrich Sulzer