Günter Krieger

Jahrgang 1965, ist gelernter Krankenpfleger und freier Autor. Er lebt in Langerwehe bei
Düren und schreibt vorrangig historische Kriminalromane.

Der Henker von Köln (Krimi aus dem Mittelalter)
(erschienen März 04 - GEV Verlag - 207 S - ISBN 9054331836 / 12,40 €)

Mit Schimpf und Schande verjagen die Kölner im August 1360 den Scharfrichter Jakob Wenzel aus ihrer Stadt. Stümperhaft hatte der Unglückliche die Hinrichtung eines Verurteilen vollzogen. - auf dem Weg nach aachen, wo er sich eine neue Existenz aufbauen möchte, verschlägt es Jakob und seine junge Frau Eva in das Bauerndorf Merode. Als hier ein Mord geschieht, findet er sich umversehens als Hauptverdächtiger im Kerker der Burg wieder. - Mathäus Dreyling, Dorfherr zu Merode, findet Indizien für die Unschuld des Henkers. Sofort ist auch des Dorfherren kecke Tochter Maria Feuer und Flamme, Antworten auf einige rätselhafte Fragen zu finden. Die Suche nach der Wahrheit aber führt zurück nach Köln...

  Anmerkung:
Der Autor führt seine Leserschaft wieder nach Merode und zu vielen lieben, alten, bekannten Protagonisten. Die schwerste Rolle in diesem Krimi hat der Dorfherr. Er ist nach dem Unfall an sein Lager gefesselt. Nun muß der Leser aber nicht denken, dass er diesen Mord so einfach dem Paulus überlässt. Lieber ist es ihm da schon, dass seine Ziehtochter Maria, in Begleitung von Reiner und Dietrich ermittelt. Für den Leser ist die kämpferische Maria eine wahre Bereicherung. Sie steht für Gerechtigkeit und zu ihrer Liebe. Für beides gibt sie vollen Einsatz, der nicht immer gefahrlos ist. Die Geschichte ist spannend und fließend erzählt. Wechselt zwischen den bereits bekannten Schauplätzen (Merode und Burg) bis nach Köln.
Fazit: interessander historischer Krimi

zur Geschichte:
1360 in Köln - Der Henker ist betrunken. Sein Opfer Hans Pirchheimer muss 3 Schläge auf den Rumpf aushalten, bis der Gehilfe des Henkers ihn erlöst. Der Henker und seine Frau müssen Köln verlassen. Sein Gehilfe wird der Nachfolger. - Sept. 1360 in Merode. Ein unvergässlicher Tag für den Dorfherrn Mathäus Dreyling. Alles beginnt im Oberdorf. Eine riesige Ratte wurde gesichtet und wird nun gejagt. Bewaffnet sind die Bauern und Knechte und Mägde mit Mitgabeln, Spaten und Stöcken. Doch die schwarze Ratte, große wie ein Kater ist schlau. Immer wieder schlägt sie Haken. Um der Meute vom Oberdorf zu entkommen und den neugierigen Unterdörflern verschanzt sich die Ratte im Stall des Dorfherrn. Mathäus durch den Lärm gestört kann nicht glauben was geschehen sein soll. Er befragt den Fremden, Alarich der Reliquienhändler mit seiner Dogge Charon. Dieser bestätigt die große Ratte im Stall. Mathäus öffnet die Stalltür, der Hund schießt hinein, entdeckt die Ratte und jagt sie im Stall. Das Pferd dreht durch und tritt Mathäus gegen Brust und verletzt sein Bein schwer. Sofort wird nach dem Arzt geschickt. Dietrich reitet nach Düren und kommt mit dem Gehilfen Barthel zurück. Auch der Fremde, Alarich ist noch im Haus des Dorfherrn. - Dies alles bekommen die Liebenden, Reiner und Maria erst viel später mit. Sie machen sich Sorgen, denn Paulus von Mausbach will umgehend seinen Sohn verheirateten. Die beiden denken an Flucht. - Um für Ruhe im Ort zu sorgen und in der GastwirtschaftCarulus Magnus bleibt Dietrich beim Bier sitzen. Erst plauscht er noch mit Alarich. Dann kommen zwei Reisende in den Schankraum und bestellen Essen. Die Frau ist wunderschön, so dass auch der Knecht Brun, der gerade eine herbe Niederlage anderen Orts einstecken musste, sich zu hier hingezogen fühlt. Er setzt sich an den Tisch, doch plötzlich springt er auf und verschwindet. Schwankend folgt ihm der Reisende. - In den frühen Morgenstunden wird der Knecht Brun tot aufgefunden. Genickbruch... wer soll jetzt für Gerechtigkeit sorgen?

(23.11.04) ****

 

 

 
   
Maria und der Inquisitor (Krimi aus dem Mittelalter)
(erschienen Februar 03 - GEV-Verlag - 176 S - ISBN 9054331720 / 11,00 €)

Anno 1360: Die Heilige Inquisition ist vollauf damit beschäftigt, Irrlehren zu bekämpfen und Häretikern entgegenzuwirken. - Als in Nedeggen eine junge Frau verdächtigt wird, ihren Ehemann verhext und getötet zu haben, lässt der Inquisitor Berhard von Marburg sie ins Verlies werden und verhören. Schon bald ist man davon überzeugt, dass sie mit dem Teufel im Bunde steht. - Maria, die ebenso schöne wie kluge Ziehtochter glaubt nur, was sich auch beweisen lässt. Geheimsam mit Reiner, dem blinden Sohn eines Ritters, stellt sie eigene Nachforschungen an. Dabei geraten die beiden Verliebten am Ende selbst in Lebensgefahr...

  Anmerkung:
Der Autor lockt seiner Leserschaft mit altbekanntem. Zurück zur Familie des Dorfherrn, Wilhelm von Jülich und den Burgherren Rikalt und Konrad. In Merode geschieht ein Wunder und in Nideggen geht der Teufel seinem Handwerk nach. Sehr anschaulich zeigt der Autor die knappe Spanne zwischen Wahrheit und Dichtung. Seine Hauptprotagonisten (Mathäus und Maria) gehen zielstrebig ihre vorgezeichneten Wege. Mit List und Tücke versuchen sie zu täuschen, Frieden zu stiften und für Gerichtigkeit zu sorgen. Schade, dass das Buch nur 176 S hat.
Fazit: schöner, kurzweiliger historischer Krimi

zur Geschichte:
Wir befinden uns wieder in Nideggen und Merode. Im Frühjahr 1360 in der Karwoche führt Mathäus Dreyling, der Dorfherr von merode ein freundschaftliches Gespräch mit dem Herzog Wilhelm von Jülich in Nideggen. Wilhelm erkundigt sich nach Ehefrau Jutta, Sohn Heinrich und Ziehtochter Maria. Die hat eine Liebschaft mit dem blinden Sohn des Burgvogts Paulus von Mausbach, Reiner. Am gleichen Tag reist Bernhard von Marburg, der Inquisitor an. Er will im Land Häretiker aufspüren. In der Nacht verstirbt der Bäcker Wilfried im Schlaf. Seine Frau wird als Hexe, aufgrund des Stiefsohnes in das Verlies geworfen und harten Prüfungen unterzogen. - Auch in Merode gibt es Veränderungen: Maria darf nicht mehr ins Kloster Schwarzenbroich zu ihrem Lehrmeister Bruder Benedikt kommen, da sie nun eine Frau ist und die jungen Novizen fühlen sich unwohl in ihrer Nähe. Der schnelle Reiter Dietrich kommt mit Neuigkeiten aus Nideggen. Eine Hexe namens Mechthild hat ihren Mann vergiftet und sich mit dem Teufel eingelassen. Maria lauscht an der Tür und fasst einen Entschluss. Sie will mit Reiner dieser Sache auf den Grund gehen, denn nach ihrer Meinung gibt es keine Hexen... aber viele Gefahren...

(10.10.04) ****

 

 

 
   
Ein Schnitter namens Tod (Kurzgeschichten)
(erschienen Sept. 02 - GEV Verlag - 207 S - ISBN 9054331658 / 12,40 €)

Meuchelmord und Totschlag, Intrigen und Ränke, Rachegelüste und Eifersucht - an ihnen erfreut sich Schnitter Tod seit Menschengedenken. Gemeinsam mit 14 Autorinnen und Autoren lädt der Schnitter zu einer kriminalistischen Reise durch die Geschichte. Die Reise durch anderthalb Jahrtausende nimmt ihren Anfang in den dunklen Tagen des Merowingerreiches, führt uns über das hohe Mittelalter in die Wirren des 30-jährigen Krieges und endet schließlich in einer Bombennacht des Zweiten Weltkrieges. Von der Pfalz bis nach Pommern, von Aachen bis Dresden, von der Eifel bis nach Brandenburg: Überall und zu jeder Zeit darf Schnitter Tod auch dank menschlicher Mordlust Ernte halten.

  Anmerkung:
14 Autoren sind angetreten um dem Leser Mordgeschichten aus der Geschichte zu berichten. Dieser Absicht werden nur 4 Autoren wirklich gerecht. Tanja Kinkel, Günter Krieger, Kurt Lehmkuhl und Marcus Hünnebeck haben das Thema der Anthologie erfasst und bieten dem Leser Spannung und ein historischen, kriminelles Abenteuer. Die anderen Autoren erzählen nette und interessante Geschichten, die aber oftmals sehr in die Länge gezogen worden sind und somit viel an Qualität einbüssen. Sie wirklen aufgeblasen, weltfremd und kommen teilweise aus dem Reich der Märchen und Phantasie. Fazit: Eine Anthologie mit Stärken und Schwächen

zur den Geschichten:
Heinz-Peter Baecker - "donum dorcadis-Mädchengabe" / 628 Trier - Das Spiel um die Jungfrau endet tödlich... *** interessant
Harald Bongart - "Ein fauler Apfel im Garten des Abtes" / 893 Iversheim - Die eigenen Speicher und Taschen gefüllt. Die Revision der Kirche bringt es an den Tag... *** sehr kriminell, aber ohne Spannung
Titus Müller - "Der Brunnen" / 1000 Wilzen,Elbe - Tod eines behinderten Jungen soll herbeigeführt werden nach dem Willen der Dorfgemeinschaft... *** tragisch, schaurig
Tanja Kinkel - "Königsopfer" / 1208 Frankfurt/Bamberg/Speyer - Ein junger Mann auf Mördersuche durchschaut schon bald die Intrigen der Mächtigen... **** geheimnisvoll
Günter Krieger - "Finsternis" / 1355 Burg Nideggen - Dorfherr von Merode und Reiter Didi retten den Grafen von Jülich aus einer schwierigen Lage. Ein Mord im Schloss... **** Spannung um den Mörder
Ralf Kramp - "Undines Tränen" / 1416 Münstereifel - Eine Stadt versinkt in den Fluten... *** dramatisch
Kurt Lehmkuhl - "Unter Brüdern" / 1498 Klöster des Rheinlandes - Das Beichtgeheimnis lässt einen Pater zu außergewöhnlichen Mitteln greifen, um ein Verbrechen zu sühnen... ****
Belinda Rodik - "Das Versprechen" / 1647 Bayern u. Rheinlande - Kriegerische Brutalität führt zu einem Sinneswandel... *** brutale Story
Patricia Vohwinkel - "Meine liebe Schwester" - Briefwechsel mit der geliebten Schwester... *** schwulstig
Freddy Derwahl - "Gilles Weste" / 1815 Emmaburg, Kelmis - Ein Archival kennt die Wahrheit... ** nette Erzählung, mehr auf der Herz-Schmerz-Basis
Dieter Hermann Schmitz - "Pommersches Blut" / 1871 Pommern - Der Tod des alten Gutsherrn lässt dem Dorfschulzen keine Ruhe... *** sanft und lang
Ingrid Peinhardt-Franke - "Ein Brief in Blassblau" / 1915-1925 Aachen - Enthüllungen einer Frau über diverse Morde... ***
Carsten Berg - "PRAWDA - der Zufall erfindet die Wahrheit" / 1923 Frankreich - Eine ungewöhnliche Geschichte einer Frau die genauso misteriös wieder verschwand... ***
Markus Hünnebeck - "Wellen der Angst" / 1945 Dresden - Im Bombenhagel, eine letzte gute Tat... **** sehr bewegend

(01.08.05) ***

   
   
Drachensturm (historischer Kriminalroman)
(erschienen April 02 - GEV Verlag - 224 S - ISBN 9054331585 / 11,00 €)

Wie eine biblische Plage fallen die Wikinger gegen Ende des 9. Jahrhunderts über das zerfallende Karolingerreich her. Auch im Rheinland hinterlassen sie eine grausige Spur der Verwüstung und des Todes. - städte wie Neuss, Jülich, Zülpich, Köln, aachen und Bonn werden gebrandschatzt, die reichen Eifelklöster geplündert und dem Erdbogen gleichgemacht. Scharen von Flüchtlingen strömen durch das Land, unter ihnen die junge verwaiste Uta und ihr Bruder Hugo. Uta besitzt seit ihrer Kindheit seherische Gaben: Sie kann Menschen erkennen, die in Kürze sterben werden. - Den Geschwistern wird bald eine erschütternde Erkenntnis zuteil: Nicht die Wikinger waren es, die einst ihren Vater ermordeten. Uta sinnt auf Rache. Hinter der schützenden Stadtmauer von Mainz vermutet sie den wahren Täter...

  Anmerkung:

zur Geschichte:

(10.10.04) ***

 

 

 
   
Löwentod (historischer Kriminalroman)
(erschienen Okt. 01 - Pandion Verlag - 199 S - ISBN 3934524184 - / 10,00 €)

Aachen 1350: Eine grauenhafte Mordserie hält die alte Kaiserstadt in Atem. enthauptete Männerleichen werden gefunden: der Magistrat verdächtigt Graf Wilhelm von Jülich der Mittäterschaft... - Die Aufklärung der Greueltaten stellt für den Meroder Dorfherrn Mathäus und seinen Freund Heinrich ihre bisher gefahrvollste Herausforderung dar.

  Anmerkung:
Ein gelungener Abschluss dieser Triologie. Der Autor schafft es auch in diesem Teil den Leser in seinen Bann zu ziehen, viel Spannung aufzubauen und Verwirrung zu stiften. Die bereits bekannten Protagonisten zeigen viel Einsatz, Lebendigkeit und bestechen durch ihr logisches Denken. Der eigenen Gefahr stetig trotzend setzen sie sich für das Gute ein. Das Ende des Buches sieht Liebe aber auch den Tod vor.
Fazit: Hervorragender Krimi aus dem Mittelalter

zur Geschichte:
Im Aug. 1350 wird ein Ratsherr in Aachen getötet und eine Woche später ein Schmied. Der Kopf wurde den Opfern abgeschlagen und vor dem Dom-Hauptportal mit den Löwenköpfen deponiert. Viele Aachener sehen dies als ein Zeichen an, dass von den Jülichern kommt. - Wilhelm von Jülich in Nideggen lässt den Meroder Dorfherrn zu sich kommen. Er bietet ihm eine Stellung in seinem Hause an, doch gleichzeitig wünscht er sich, dass der Dorfherr mit dem Beamten Hartmann von Birgel nach Aachen fährt um den Mörder zu fassen. - In Merode wird ein Knabe erwürgt. Der Sohn vom Bauern Ruprecht. In Schwierigkeiten gerät der Schweinehirt Jakob. Mathäus kann die Reise nach Aachen nicht antreten. Doch Heinrich reitet mit von Birgel und 2 Bewachern. Gleich in der Nacht nach ihrer Ankuft stirbt ein weiterer Ratsherr... Mathäus und Heinrich stehen vor großen Rätseln...

(03.08.04) ****

 

 

 
   
Gertrudisnacht (historischer Kriminalroman)
(erschienen März 01 - GEV Verlag - 280 S - ISBN 905433150X / 9,90 €)

am 16. März 1278 überfällt der Graf von Jülich mit 500 Gefolgsleuten in einer Nacht- und Nebelaktion die alte Kaiserstadt Aachen, um sie seinem Territorium einzuverleiben. - Dank der Wachsamkeit der Aachener sowie dem heroischen Widerstand von Freiheitskämpfern - an ihrer Spitze der Wehrhafte Schmied - gelingt es, dieses Vorhaben zu vereiteln. Der Graf, seine Söhne sowie die meisten seiner Gefolgsleute finden in den schweren Straßenkämpfen den Tod.

Soweit die Legende. Die Wirklichkeit hat indessen anders ausgesehen. Das weiß auch der betagte Bernhard, Bruder vom Orden der Kreuzherren, denn er war damals dabei. Und jetzt, mehr als sechzig Jahre später, sieht er sich gezwungen, die wahren Umstände jeder unheilvollen Nacht ans Tageslicht zu bringen...

  Anmerkung:
Lebhaft und sehr anschaulich erzählt der Autor seine Geschichte. Viele wechselnde Handlungsorte sorgen für Spannung, denn jeder Ort hinterlässt eine Spur des Todes und neue Rätsel. Der Leser fühlt sich stark einbezogen in die Handlung, tappt in die Gefahren wie der Hauptprotagonist (Bernhard) und muss lernen, Freund und Feind zu unterscheiden. Grandios gelungen ist dem Autor das Mittelalter darzustellen. Auch wenn selten Humor aufblitzt, zieht er den Leser in den Bann durch viele Ereignisse. Das Ende der Geschichte bringt Sieger und Besiegte.
Fazit: Schöner historischer Krimi

zur Geschichte:
Aachen im März 1340: Der alte Mönch Bernhard vom Kloster Hohenbusch rastet eine Nacht in Aachen. 60 Winter hat er bereits gesehen und seine Glieder sind müde. In einem Wirtshaus findet er einen Schlafplatz und eine kleine Mahlzeit. In der Gaststube herrschat Gedränge und ein Streit bricht aus. Kuno der Schmied, stösst Waldemar so unglücklich, dass dieser sofort tot ist. Bernhard spricht ein letztes Gebet und erinnert die Aachener an den Fluch der Getrudisnacht. Die wenigsten können damit etwas anfangen und deshalb berichtet Bernhard was sich damals zugetragen hat...

Im März 1278 befand sich Bernhard als Novize im Kreuzherrenkloster. Immer wieder ertappt sich der junge Mann bei unkeuschen Gedanken und Gelüsten. Als die schöne Müllerstochter versucht ihn im Stall zu verführen kommt der Prior dazu und Bernhard muss umgehend das Kloster verlassen. Für ihn beginnt eine lange Wanderung. - Drei schnelle Reiter des Herzogs von Limburg treffen auf einem armseligen Hof ein. Sie verlangen Wein und Weib. Es kommt zum Handgemenge, der Sohn stirbt. Irma die Magd kann flüchten. Die anderen kommen im Feuer um und die Reiter verschwinden. Bei Nacht und Nebel kommt Irma im Kloster an und wird freundlich aufgenommen. - Rupert, ein Reliquienhändler hat zwei Dinge gelernt. Seine Ware anzupreisen und die Beine in die Hand zu nehmen, wenn eine hübsche Maid mit dem Wort Heirat ihm zu nahe kommt. Somit wechselt er oft die Städte. - Graf Wilhelm von Jülich lässt Werner von Merode zu sich kommen zur Burg Nideggen. Um an Geld und neue Truppen zu kommen sollen auch die Meroder Leute stellen um nach Aachen zu reiten. Zurück auf der Burg hat eine Magd eine Totgeburt, der Vater erhenkt sich und die Mutter stirbt wenige Tage später. Schwarze Wolken über der Burg Merode und ein schlechtes Omen für die Reise nach Aachen. In Aachen werden sich alle diese Menschen wieder begegnen, denn sie können ihrem Schicksal nicht entfliehen...

(01.09.04) ****

 

 

 
   
Das Haupt der Anna (historischer Kriminalroman)
(erschienen Mai 01 - GEV Verlag - 174 S - ISBN 9054331518 / 9,90 €)

November, Anno Domini 1500 - In der Mainzer Sankt Stephans Kirche ereignet sich ein ungeheuerlicher Reliquien-Diebstahl: Offenbar hat ein junger Steinmetz das Haupt der heiligen Anna entwendet...

Der Mainzer Erzbischof entsendet seinen zuverlässigsten Mann, den feinsinnigen und rechtschaffenden Hurt, um die Reliquie wieder herbeizuschaffen, ihm zur Seite steht der zwielichtige Sakristan von St. Stephan, Hans Fust, dem jedes Mittel zur Erfüllung des Auftrages recht ist. - Die Ermittlungen führen das ungleiche Gespann rheinabwärts in die Domstadt Köln, von dort ins westfälische Münster und über die Kaiserpfalz zu Aachen schließlich nach Düren...

  Anmerkung:
Ein Kriminalroman sollte es werden, doch herausgekommen ist dabei eine romantische Liebesgeschichte, wie bei den Königskindern, die nicht zueinander finden konnten. In einem historischen Rahmen erzählt der Autor diese Geschichte und bringt durch den Raub der Reliquie Spannung mit ins Spiel. Das Herz der Leser pocht, ob sich die Liebenden eines Tages wieder in den Armen liegen werden. Geschickt und überraschend inszeniert ist das Ende des Buches.
Fazit: romantischer, historischer Roman

zur Geschichte:
Im März 1506 im Vatikan hat Papst Julius Sorgen. Der Baumeister rät ihm eine neue Kapelle zu bauen, obwohl die Kassen leer sind. Außerdem muss er ein Urteil fällen, woe die Reliquie der Anna zukünfigt weilen wird. In Mainz oder in Düren. Dieser Streit schwelt seit 5 Jahren. So begann der Hader: Im Okt. 1500 hat Düren ein glückliches, heimliches Liebespaar. Klara und Leonhard. Der Baumeister Mathias von Pera ist entsetzt, als er durch seinen Mitarbeiter Walter von dieser Liebe erfährt. Er entlässt Leonhard und er geht nach Mainz. - In Mainz hat der Dechant Johannes Fust ein schweres Los mit seinem Neffen Hans. Er hat in einem Badehaus einen Fleischermeister getötet und schmachtet nun im Kerker. Leonhard findet sofort wieder Arbeit als Handwerker. In der Sankt Stephans Kirche sind die Bauarbeiten fast abgeschlossen und der Dechant Fust schließt die Reliquie "Das Haupt der Anna" wieder ein. Er vergisst aber den Schlüssel und so kommt Leonhard auf die Idee diese zu stehlen und nach Düren zu bringen. Er wird gejagt von Hans Fust und dem Schreiber des Bischofs... gefährlich wird seine Reise...

(18.08.04) ***

 

 

 
   
Mönchsgesang (historischer Kriminalroman)
(erschienen Sept. 00 - Pandion Verlag - 241 S - ISBN 3934524044 / 10,00 €)

Schwarzenbroich - Ein Kloster am nördlichen Eifelrand im Jahre 1349: Eher zufällig entdeckt Mathäus, Dorfherr von Merode, dass es beim Ableben eines betagten Klosterbruders nicht mit rechtn Dingen zugegangen ist. Weil der Fall immer rätselhafter wird, lässt Mathäus nach seinem Freund Heinrich rufen. Der hilft nur zu gerne, denn seitdem er vor vielen Jahren den Tod eines Kindes verschuldet hat, sucht der Ruhelose jede Gefahr. Und Gefahren warten tatsächlich auf ihn...

  Anmerkung:
Der zweite Teil dieser Triologie ist dem Autor wesentlich besser gelungen. Die Ereignisse sind interessanter und spannender geschrieben. Die bereits bekannten Hauptprotagonisten zeigen viel mehr Bewegung und Dynamic. Die verschiedenen, raffinierten Morde passen in die Zeit und führen beim Leser zum Nervenkitzel. Auch diesmal lässt der Autor keinen Humor aufblitzen, dafür aber viel Sarkasmus. Mit der Liebe scheint der Autor etwas auf Kriegsfuss zu stehen, denn sie kommt immer noch nicht so recht zum Zuge.
Fazit: Empfehlenswerter historischer Krimi!

zur Geschichte:
Merode: Heinrich ist weitergezogen und bei Mathäus ist der Vater eingetroffen. Er informiert seinen Sohn über den Tod seiner Mutter, die an der Pest starb. Der Vater ist verbittert und mürrisch, eigentlich kann Mathäus nichts mit ihn anfangen. Der Vater bringt ihm auch die Kunde, dass er jetzt einen Nachnamen hat: Dreyling. Doch in diesen Tagen muss er seinen Vater viel allein lassen, denn der junge Rikalt braucht seine Hilfe. Als er in der Burg eintrifft erwartet ihn Bruder Walraf aus dem Kloster Schwarzenbroich. Der Prior möchte, dass Mathäus ins Kloster kommt. Die beiden machen sich auf den Weg. Der Prior hat nur einen Wunsch: Der Tod des Bruders Adam soll bescheinigt werden als natürlicher Tod. Doch diesen Gefallen kann Mathäus ihm nicht tun. Der Klosterbruder wurde erstickt. 3 Tage vor seinem Tod hatte der Klosterbruder an seinem Betstuhl eine weiße Lilie gefunden - einen Todesboten. Mathäus nimmt die Ermittlungen auf. Im Kloster leben Bruder Walraf, Engelbert, Notker, Theodor, Edmund und die Novizen Reiner und Karsil. Im Gästehaus wird ein Ritter beherbergt mit dem Namen Norbert von Kerpen. Mathäus erfährt, dass eine Woche vorher ein Feuer ausgebrochen war und der Stallbursche Odo dabei den Tod fand. Ein Pilzgericht lässt einige Mönche erkranken und einen sterben. Auf der Burg wird Konrad niedergeschlagen... Mathäus lässt Heinrich holen um die Taten im Kloster zu klären.

(02.08.04) ****

 

 

 
   
Teufelswerk (historischer Kriminalroman)
(erschienen Sept. 99 - Pandion Verlag - 224 S - ISBN 3922929834 / 10,00 €)

Merode - ein verträumtes, gottverlassenes Dorf unweit der alten Kaiserstadt Aachen, 1349:

Die Morde an zwei jungen Frauen stellen den ermittelnden Dorfherren Mathäus vor allerlei Probleme. Sein Freund Heinrich, ein scharfsinniger Vagabunt, hilft ihm schließlich, die zunächst rätselhaften Fälle auf spektakuläre Weise zu lösen.

  Anmerkung:
Der Autor nimmt seine Leserschaft mit ins 12. - 13. Jahrhundert. In dieser Triologie beschreibt er das Leben der Herren und Bauern, ihre Sorgen und Nöte, den schwarzen Tod, die Pest. Für die einfache Bevölkerung war es ein hartes Leben. Die Spielorte sind Burg Merode - Nideggen - Aachen und das Kloster Schwarzenbroich. Burg Merode wird von 2 Herrschern regiert (dem jungen Knaben Rikalt und dessen vom Vormund eingesetzer Burgvogt Paulus, sowie dem Grafen Konrad und Gemahlin), was den Markgrafen von Jülich veranlasst hat einen seiner Beamten - Mathäus - als Dorfherren einzusetzen. Er sorgt für Gerechtigkeit, geht auf Mörderjagd und schlichtet den Streit von zänkischen Weibern. Mathäus hat sich in die schöne Jutta verliebt, doch sie schwankt zwischen einem Leben für Gott als Nonne und einer Ehefrau. Heinrich, mit dem Mathäus bereits vor Jahren für den Markgrafen kämpfte, ist auf der Suche nach sich selbst. Bei einem Attentat bringt er zwar den Täter zur Strecke, doch auch ein kleines Mädchen findet den Tod durch sein Schwert. Seitdem ist sein Leben aus dem Gleichgewicht geraten und er wandert von einem Ort zum anderen, ohne Ruhe zu finden. Die Freundschaft zu Mathäus lässt ihn immer spüren, wenn er seine Hilfe braucht.

Der erste Teil dieser Triologie ist sehr fließend geschrieben und der Autor hat die Ereignisse wunderbar erzählt. Leider ist es ihm nur teilweise gelungen Spannung zu erzeugen. Oftmals verflacht die Geschichte über mehrere Seiten. Gelungen sind ihm die Beschreibungen seit Hauptprotagonisten. Der Leser kann sich die Personen in den einzelnen Szenen gut vorstellen. Fazit: gelungener Einstieg in die Triologie

zur Geschichte:
Im Aug. 1338 findet Benno die Leich der jungen Anna. Sie ist die Tochter des Wolfsbauern. Wurde vergewaltigt und erwürgt. Der Dorfherr Mathäus wird gerufen und findet am Tatort einen roten Fetzen Stoff. Noch bevor er seine Ermittlungen aufnimmt, bringt der Burgvogt Paulus den Tuchhändler Tobias Hompesch ins Verlies. Er soll der Mörder sein. Mathäus sorgt für ordentliche Verhältnisse im Verlies und beginnt dann mit seinen Ermittlungen. Er spricht mit den Eltern, dem Verlobten Eberhard und dem Lüstling Bauer Ludwig vom Oberdorf. Doch es ergeben sich keine Anhaltspunkte. - Nach 10 Jahren taucht sein Freund Heinrich bei ihm auf. Mathäus ist glücklich, denn Heinrich hat die Gabe allem genau auf den Grund zu gehen und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Als die Tote Margarethe im Wald gefunden wird, ist sich Mathäus nicht mehr sicher, den richtigen Täter im Verlies zu haben....

(01.08.04) ***

 

 

 
   

 

Home Bücherverzeichnis Autoren A-Z Bewertungen Verlage Neuerscheinungen Foren Links

© Friedrich Sulzer