Hans Lebek

1950 in München geboren, lebt seit 40 Jahren in Berlin. Der promovierte Diplomkaufmann und Volkswirt
ist Vorstand eines Logistikunternehmens. Er spielt seit über 10 Jahren leidenschaftlich Golf.

Schattensieger (Berlin-Krimi)
(Juli 06 - Gmeiner Verlag - 323 S - ISBN 3899776852 / 9,90 €)

Ein Behinderter in einem Rollstuhl zieht eine Spur des Todes durch Europa. Hauptkommissar Adam kann zwar feststellen, dass es sich immer um denselben Täter handeln muss, aber er kann keine Verbundung zwischen den Opfern erkennen. Erst als sich der Fall in eine ganz andere. unerwartete Richtung entwickelt, beginnt er die Zusammenhänge zu erfassen...

  Anmerkung:
Der Autor Hans Lebek erzählt eine Story, die sich so, aber auch ganz anders abgespielt haben kann. Sie ist von der ersten Seite an mysteriös, doch der Leser erfährt ganz langsam und in kleinen Portionen, wer eine Blutspur durch Europa legt. Und auch einen Teil der Hintergründe, die den Leser mit dem Mörder auf eine Stufe bringen. Es wird klar, dass die Geschichte in die Vergangenheit von Täter und Opfer zurückreicht und dass Hass eine große Rolle spielt. Doch wer glaubt, der Autor hat damit schon den Täter präsentiert, der irrt gewaltig. Erst am Ende lässt er noch eine Bombe platzen, mit der keiner rechnet.
Fazit: Spannungsgeladen bis zur letzten Seite. Empfehlenswert!

zur Geschichte:
Berlin: Hauptkommissar Adam wird mit seinem Mitarbeiter Gerd Gerber - G.G. an einen ungewöhnlichen Tatort gerufen. Ein Sprayer wurde mit einem Präzsionsgewehr von einer Brücke heruntergeschossen. Bei dem Opfer handelt es sich um Sven Sillersen.Nur wenig später begeht der Vater, Amtsrichter Sillersen Selbstmord. Adam ist schockiert, kommt aber in diesem Fall nicht weiter und ist ungehalten, dass er ihn als ungelöst ablegen muß. Dann führt eine Spur nach Hamburg. Henry Duvall, Vorstandsmitglied der MAXCO-Chemie wird mit dem gleichen Gewehr erschossen. Wo ist der Zusammenhang? Das 3. Mal taucht diese Waffe in Spanien auf. Dort wird das ehemalige IOC-Mitglied Gerald Munos erschossen. Adam verfolgt von Berlin aus alle Spuren, kann aber keinen Zusammenhang erkennen. Merkwürdige Kontobewegungen lassen ihn den Fall nicht abschließen. Und dann passieren widerum in Berlin 2 Dinge gleichzeitig. Otto Osmond verbrennt in einem Haus in Lichterfelde, und ein Rollstuhlfahrer verunglückt tödlich in einem Park... Jetzt bekommen die Hintergründe dieser Taten ein Gesicht, doch die Lösung ist noch in weiter Ferne...

(08.02.07) ****

   
   
Karteileichen (Berlin-Krimi)
(Febr. 06 - Gmeiner Verlag - 325 S - ISBN 3899776739 / 9,90 €)

Hauptkommissar Michael Schlosser wird zur Birthler-Behörde in Berlin gerufen. Ein Mitarbeiter der Behörde, Marten Steiner, wurde ermordet aufgefunden - zerquetscht zwiswchen den schweren Regalen des Archivs. - Schlosser ist verblüfft, dass dieser Mord von den Überwachungskameras aufgezeichnet wurde, noch mehr überrascht ihn aber die tatsache, dass der unscheinbare Archivar ein lupenreines Doppelleben geführt hatte...

  Anmerkung:
Der Autor lädt seine Leser nach Berlin ein. Zum einen besuchen sie mit ihm ein tristes, graues Archiv und zum anderen schnuppern sie viel frische Luft im Grunewald, wobei der Teil des Golfclubs über 70 % des Lesestoffes ausmacht. Der Plot ist gut aufgebaut, schlüssig geschrieben, beinhaltet interessante Protagonisten und dennoch fehlt dem gesamten Buch etwas. In der Kürze liegt die Würze. In einigen Bereichen hätte man drastisch kürzen können, es zieht sich schleppend wie ein Kaugummi und alle Spannung geht verloren. Gut gelungen ist dem Autor das Ende des Buches und die Ermittlung des Täters, denn der ist wirklich eine kleine Sensation.
Fazit: Berlin-Krimi aus dem Golfmilieu mit Überlänge

zur Geschichte:
Berliner Behörde, dass Birthler-Archiv sollte eigentlich gesichert sein wie Fort Knox. Dennoch dringt ein Unbekannter in die Räume ein und am Montag wird die Leiche des Archivars Marten Steiner zerquetscht gefunden. Kriminalhauptkommissar Michael Schlosser und sein Kollege Genko Genske übernehmen den Fall. Auf den Videoaufnahmen ist zu sehen, dass ein Hüne im Archiv war, etwas übernommen hat und dann die Archivsperren wieder einrasten lies. Wer war dieser Archivar. Bei den Mitarbeitern unbeliebt, klein und leicht schmierig. In der Wohnung des Toten machen die Ermittler eine erstaunliche Entdeckung. Sie finden eine Geheimtür und eine Luxus-Wohnung. Dieser Mann führte ein Doppelleben. Noch während die Ermittler jeder Spur nachgehen werden sie zu einem weiteren Fall gerufen. Im Renomierclub Grunewald Golfclub wurde an Loch 17 in einer Senke eine männliche Leiche gefunden. In diesem Club machen die Ermittler eine erstaunliche Entdeckung. Ihr Opfer aus der Birthler-Behörde war hier Kassenwart... hängen diese Fälle zusammen? Ein langwieriges und aufwendiges ermitteln beginnt...

(31.01.07) ***

   
   
Todesschläger (Berlin-Krimi)
(erscheint Juli 05 - Gmeiner Verlag - 373 S - ISBN 3-89977-660-7 / 9.90 EUR)

Ein Toter liegt im Sandbunker eines Golfplatzes bei Berlin – erschlagen mit einem Eisen sieben. Schon sehr bald stellen Hauptkommissar Schlosser und sein Team fest, dass der Mord an dem Industriellen praktisch nicht durchgeführt worden sein kann. Nicht einmal Selbstmord kommt infrage. - Schlosser sucht trotzdem nach dem Täter und sieht sich schon bald mehreren Verdächtigen gegenüber. Jeder könnte ein Motiv haben, aber nichts ist greifbar oder verwertbar – nicht einmal, als weitere Morde geschehen …

  Anmerkung:
Der Autor ist ein großes Erzähltalent und nutzt dieses unweigerlich aus. Für den Leser hat es den Nachteil, dass er mit der eigentlichen Story nicht voran kommt, denn das Buch lebt von Wiederholungen. Immer wieder werden dem Leser die Ereignisse vorgekaut, ohne dass sich neue Ermittlungspunkte ergeben. Über 150 Seiten leiert die Story so dahin. Nur in ganz kurzen Episoden kommt es zur Handlung, leider meistens nicht sehr spannend. Nach dem zweiten Mord ist der Leser dem Täter schon sehr nahe, lediglich die Motive ergeben sich erst aus den letzten 20 Seiten. Dem Buch fehlt Handlung, Spannung und es hätte an vielen Stellen gestrafft werden müssen.
Fazit: Ein Buch für Leser die Ruhe und Entspannung suchen.

zur Geschichte:
Die Kommissare Michael Schlosser und Genko Genske werden zum Golfplatz Groß Kienitz gerufen. Dort liegt im Sand am Loch 12 die Leiche von Herrmann Wetzlar, Verstandssprecher und Aktionär der Wetzlar Werke. Entdeckt wurde sie von Alexander Suller und seinem Vater. Der Manager des Golfplatzes versichert, dass der Tote im Club keine Feinde hatte und immer morgens allein seine Runde drehte. - Der erste Weg führt die Beamten zur Witwe. Leona Wetzlar, 3. Ehefrau und sehr jung, zeigt wenig Trauer. Die Villa in Dahlem wird von einer Sicherheitsfirma bewacht. Hier lebt auch der Bruder des Toten, Norbert Wetzlar, der wenig für den Betrieb übrig hat, dafür ein großer Lebemann ist. - Ganz anders die Reaktion in der Firma. Der Anteilsinhaber Georg Walden ist geschockt. Fast 20 % gehören ihm von den Wetzlar-Werken. Erworben hat er die Anteile von Norbert Wetzlar, der ständig in Geldschwierigkeiten steckt. Ansonsten ergeben sich hier kaum Ansatzpunkte. - Kommissar Genske schießt sich auf die Sullers als Täter ein und sammelt entsprechende Beweise. An Schuhen und Kleidung von Alexander Suller wird Blut gefunden und dies reicht für einen Haftbefehl. - Kommissar Schlosser spricht mit dem ehemaligen Firmenanwalt und erfährt von einer Testamentsänderung zu Ungunsten von Norbert Wetzlar. Außerdem taucht der Liebhaber von Leona Wetzlar auf und verschafft ein falsches Alibi. Warum wird so viel gelogen? - Walders Ehefrau Mira verunglückt im Haus und wird kurz darauf im Krankenhaus ermordet... gibt es hier einen Zusammenhang zum Mord an Herrmann Wetzlar???

(08.08.06) ***

   
   

 

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© Friedrich Sulzer