Carsten Piper

wurde 1964 in Meldorf an der Westküste Schleswig-Holsteins geboren. Er studierte
Kulturpädagogik in Hildesheim, ist seit Jahren hausmann und kümmert sich vor allem
um seine zwei Kinder. Nebenbei arbeitet er in einem Buchantiquariat in Ludwigsburg.

Krimi der in Berlin - Mecklenburgische Seenplatte spielt
Carsten Piper - Mord an der Müritz
(erschienen August 2002 - KBV Hillesheim - 192 S - ISBN 3-934-63859-7 / 8,90 Euro)

Der Berliner Kommissar Hans Conrad macht Urlaub von Job und Familie. Mit einem alten Wohnmobil fährt er in das Gebiet der Mecklenburgischen Seenplatte und landet auf einem Campingplatz an der Müritz, auf dem die Herren aus Berlin oder Hamburg mit Unterstützung hilfsbereiter Damen diversen Neigungen nachgehen. Am Morgen nach Conrads Ankunft findet man die nackte Leiche eines Mannes. Conrad interessiert die Geschichte nicht sonderlich, er will seine Ruhe. Doch die ist ihm nicht vergännt. Auf Betreiben der örtlichen Polizei wird er von seiner Dienststelle angewiesen, die Ermittlungen zu unterstützen... (24.05.03)

  Anmerkung:
Auf der Suche nach Krimis aus bestimmten Regionen, bin ich auf den KBV Verlag in Hillesheim gestoßen. Und somit auch auf den Autor Carsten Piper. Ein Mordfall in beschaulicher Landschaft - direkt auf dem Campingplatz und ein Kommissar, der dort Urlaub macht. Der Klappentext hörte sich schon sehr spannend an. Der Stil des Autors ist einfach, sehr gradlinig, aber durchaus schlüssig und nachvollziehbar geschrieben. Der Mord an sich ist nicht sehr spektakulär, aber die Umstände die zu diesem Mord führten schon. Die Personen wurden sehr gut beschrieben und die geführten Dialoge sind sehr aussagekräftig. Nichts ist aus dem Land der Märchen hinzugefügt - dieser Mord kann sich in der Wirklichkeit so zugetragen haben.

Der Berliner Kommissar Hans Conrad möchte einfach mal Abstand von seiner Familie - Frau und 3 Kinder. Nachdem er sich ein Wohnmobil zugelegt hat, fährt er einfach los und kommt am späten Abend auf dem Campingplatz an. Am nächsten Morgen gibt es in der Herrendusche eine männliche Leiche. Die Camper sind schockiert und unfähig etwas zu tun und somit muss Conrad mit seiner Routine eingreifen. Aber auch die 2 Beamten die dann kommen, sind völlig überfordert und Conrad schon ziemlich genervt. Das Telefonat mit seinem Vorgesetzten Hauptmann endet so, dass Conrad plötzlich einen Fall außerhalb von Berlin hat, statt Urlaub. Der ermittelnde Kommissar Bode ist ihm dankbar für die Hilfe, obwohl diese nicht freiwillig ist. Dann bringen Ereignisse sein Privatleben ins schwanken. - Seine Tochter wurde von einem Fremden angesprochen, der anderen Tochter ein Zettel mit einer Botschaft zugesteckt. Seine Frau gerät in Panik, aber auch Conrad ist sehr beunruhigt. Jemand hat sich seine Personalakte beschafft, kennt sein Leben. Hat das alles etwas mit dem Toten Struve, Filmemacher in Babelsberg zu tun? Spannend geschrieben. (25.05.03) ****

   

Carsten Piper - Tod an der Trave
(erschienen März 2003 - KBV Hillesheim - 187 S - ISBN 3-937-00104-2 / 8,90 Euro)

Hans Conrads Frau Jule fällt bei einem Wintersparziergang geradezu über die Leiche der jungen Dom-Organistin der ehrwürdigen Hansestadt an der Trave. Conrad hat seinen Job bei der Berliner Kriminalpolizei an den Nagel gehängt. Er ist absolut nicht zuständig - also ermittelt er auf eigen Rechnung und kommt einer Organisation in die Quere, die ihr Geld mit dem Verschieben von falschem Marzipan verdient. Zudem gerät er mit einer bezarren Religionsgemeinschaft aneinander.
(01.06.03)
  Anmerkung:
Ulrike Bruns, Organistin erscheint nicht im Lübecker Dom. Man ist besorgt, aber Christian Th. Matthies kann einspringen. Derweil vergnügt sich Familie Conrad auf dem Eis. Seit Hans Conrad die Polizei in Berlin verlassen hat, lebt er von Jule und den Kindern getrennt. Sie in Hamburg-Volksdorf bei den Eltern, er in Lübeck in einem alten Ganghaus in der Altstadt. Hans Conrad lebt von Gelegenheitsjobs im Hafen, er ist ziemlich weit abgerutscht. Die Kinder freuen sich über das Vergnügen auf dem Eis - dann schreit Jule plötzlich. Aus dem Eis starrt sie eine Frau an. Conrad ist sofort bei ihr. Anoym verständigen sie die Polizei.

Conrad verfolgt zwar die Nachrichten über die Tote in den Zeitungen, aber die Zeiten bei der Polizei sind vorbei. Dann wird er von ein paar Schlägertypen überfallen. Gibt es da einen Zusammenhang. Jetzt ist er neugierig geworden und ermittelt auf eigene Faust. Er befragt die Kollegen der Toten - Maria von Stern - Ruth Klever - Christian Th. Matthies - der Probst Priess ist schwer zu greifen - Roul A. Leister. Er besucht den Vater Bruns auf der Vogelinsel - ein sehr abenteuerlicher Ausflug. Hinweise über Hinweise - und doch kein Motiv. In dem Zimmer der Toten auf der Vogelinsel findet er ein Buch von Aleister Crowley - Sektenmitgliedschaft - Teufelsanbetung? Interessant ist auch die Gang die ihn nochmals abholt - ein bißchen entführt und deren russische Chefin - falsche Marzipanpackungen kommen ans Licht - Mohnmarzipan?

Es dauert sehr lange - und zwischenzeitlich musste er sich auch mit Kommissar Wullenwever auseinandersetzen - bis Conrad die Zusammenhänge begreift. Vielen falschen Spuren war er in den letzten Wochen gefolgt, doch die richtige Spur... Mehr wird nicht verraten.

Er ist spannend geschrieben - nicht aus dem Land der Utopie, aber mir doch an einigen Stellen zu brutal und vulgär - und mir gefällt persönlich nicht die Situation von Conrad. Eigentlich unvorstellbar, dass ein Familienvater so abgleiten kann. Ich hoffe mal, dass in einem weiteren Buch wieder geordnete Verhältnisse herrschen - vielleicht geht er ja auch zurück zur Polizei - in Hamburg?? (18.06.03) ***

   

 

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© Caren Loewner