Norbert Sahrhage

Blutiges Zeitspiel (Bielefeld)
(Febr. 12 - Pendragon Verlag - 248 S. - ISBN-13: 978-3865323040 / 9,95 €)

Der Top-Stürmer des TuS Spenge ist tot. Ermordet. Gefesselt und geknebelt wird er in seiner Wohnung aufgefunden. Hauptkommissar Klaus Korff ermittelt nicht nur in der Handballer-Szene, denn das Opfer Dragan Jugovic unterhielt rege Kontakte zur Berliner Halbwelt und einem dubiosen Bielefelder Sicherheitsunternehmen. Als sich herausstellt, dass der Handballer in finanziellen Schwierigkeiten steckte, nimmt Korff den großzügigen Mäzen des Vereins genauer ins Visier. Dieser will nicht nur Bürgermeister werden, sondern ihm werden auch Verbindungen zur rechten Szene nachgesagt. Als ein weiterer brutaler Mord geschieht, beschleicht den Kommissar ein furchtbarer Verdacht ...

  Anmerkung:
Mit dem Autor geht es in die beschauliche Stadt Bielefeld und die Handballszene. Sein bereits bekanntes Ermittlerteam bekommt es mit einem Fall zu tun der in die Kriegszeit der Neuzeit führt. Den Balkankrieg können die damaligen Flüchtlinge nicht vergessen. Der Autor entwirft für den Leser ein Szenario, dass sich nur stückweise öffnet und erzeugt dadurch viel Spannung. Liebe und Tod liegen dicht beieinander.

Hauptkommissar Klaus Korff wird in die Wohnung des neuen Handballstars Dragan Jugovic gerufen. Der liegt brutal ermordet und gefoltert dort. Erste Anzeichen sprechen für einen Mord aus der Zuhälterszene in Berlin, denn der Star schuldet dort "netten" Menschen für seine Freundin noch Geld. Aber er hatte auch Neider in seinem neuen Verein, und sein jetziger Sponsor scheint auch nicht ganz koscher zu sein. Als kurze Zeit später auch seine Freundin ermordet wird, beginnt das Ermittlerteam verstärkt in der Vergangenheit des Opfers zu forschen und macht eine grausame Entdeckung...

Empfehlenswert!

(13.03.12) ****+

   
Der tote Hitlerjunge (Bielefeld)
(März 10 - Pendragon Verlag - 248 S. - ISBN-13: 978-3865321978 / 9,95 €)

Ein grausiger Fund erschüttert die beschauliche Kleinstadt Spenge: Bei Bauarbeiten wird ein Skelett gefunden. Schon bald stellt sich heraus, dass ein Hitlerjunge im Herbst 1944 verschwand und nicht wieder aufgetaucht ist. Als Kommissar Korff glaubt den Fall des toten Hitlerjungen gelöst zu haben, muss sich das Ermittler-Team bereits mit dem Mord an einem Rentner befassen. Korff wittert einen Zusammenhang, als er herausfindet, dass der Tote als Jugendlicher Mitglied der HJ war. Doch die Ereignisse überschlagen sich: Auf den Bruder des ermordeten Rentners wird ein Anschlag verübt … Soll eine offene Rechnung beglichen werden? Die historisch sorgfältig recherchierte Geschichte bildet den perfekten Rahmen für einen tiefgründigen Krimi um vermeintliche Schuld und späte Rache.

  Anmerkung:
Autor Norbert Sahrhage ist mit seinem Krimi "Der tote Hitlerjunge" der große Wurf gelungen. Von der ersten bis zur letzten Seite ist das Buch spannend und beeindruckend. Neutral erzählend versetzt er den Leser zurück in das Kriegsjahr 1944, das letzte Aufgebot die Hitlerjugend ist gefordert. Die Alliierten rücken weiter vor und der Westfalendamm soll sie aufhalten. Illusion! Jetzt heißt es den Kopf zu retten um nach Kriegsende gut dazustehen. Deshalb lässt man das ein oder andere wichtige Dokument unter den Tisch fallen. Doch 60 Jahre später geht die Geschichte weiter und endet mit Mord. Der Leser erlebt Geschichte hautnah und durch die ausführlichen Beschreibungen kann er sich in jene Zeit hineinversetzen. Für sein Ermittlungsteam ist es schwierig nach 60 Jahren noch Zeitzeugen zu finden um die damaligen Ereignisse aufzuklären. Dennoch hat es der Autor geschafft eine Verbindung herzustellen in die heutige Zeit. Der Krimi hat viele Gesichter.

Hauptkommissar Klaus Korf wird beauftragt mit der Aufklärung der entdecken Leiche in Spenge. Aus dem Gutachten geht hervor, dass die Leiche dort bereits 60 Jahre liegt. Wo soll er anfangen mit seiner Recherche. Er wendet sich an den Journalisten Storm, mit dem er zum Heimatforscher geht und schließlich im Archiv von Spenge landet. Die Informationen sind dürftig. Er sucht einige Leute im Ort auf. Darunter auch Bernd Kemper, der kurze Zeit später in seiner Küche erschossen aufgefunden wird. Ein neuer Fall? Oder hat der Mord mit dem Leichenfund zu tun? Hauptkommissar Korf bekommt Unterstützung von zwei Kollegen und gemeinsam verfolgen sie die Spuren rund um Spenge, Bielefeld bis ins Rheinland. Doch alle Spuren führen immer wieder nach Spenge...

Fazit: Eine Story mit Tiefgang spannend erzählt. Sehr empfehlenswert!

(06.05.10) *****

   
   
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© Friedrich Sulzer