Bernward Schneider

Berlin, Potsdamer Platz (30erJahre Berlin-Krimi)
(Febr. 13 - Gmeiner Verlag - 305 S. - ISBN 978-3839214015 / 11,99 €)

Berlin, Juni 1934: Gerüchte über einen Putsch der SA zirkulieren in der Stadt, der Konflikt zwischen Hitler und Röhm steuert auf einen Höhepunkt zu. Als sich der Anwalt Eugen Goltz mit dem SS-Mann Zerner trifft, der geheime Hintergrundinformationen verkaufen will, geraten die Männer in die Fänge eines SA-Todeskommandos. Mantiss, der Anführer des Kommandos, übt grausame Rache an Zerner. Goltz überlebt und fasst den Entschluss, seinen mächtigen Widersacher Mantiss unschädlich zu machen.

Anmerkung:

Mit Autor Bernward Schneider begibt sich der Leser auf Zeitreise und findet sich wieder im Jahr 1934. Sein bereits bekannter Hauptprotagonist, Eugen Goltz, gerät erneut zwischen die Fronten und wird von allen Seiten benutzt. In Berlin kursieren Todeslisten der SA und keiner weiß wer der nächste ist. Der Autor schreibt sehr anregend und lässt seinen Protagonisten immer tiefer in einen Sumpf sinken. Am Rande erklingt viel Berliner Flair der damaligen Zeit.

Fazit: interessanter, spannender Krimi

(10.06.13) *****

Flammenteufel (histo. Krimi)
(Juli 11 - Gmeiner Verlag - 274 S. - ISBN-13: 978-3839211793 / 9,90 €)

Berlin im Oktober 1933. Anwalt Eugen Goltz erhält einen Telefonanruf. Eilig sucht er seine Mandantin, die Tänzerin Alice Resow, in einem Hotel in der Lietzenburger Straße auf. Er findet sie tot vor. Im nächsten Moment stürmt die Gestapo in das Hotel, hat aber zu Goltz Überraschung nur Interesse daran, Alice Tod wie einen Selbstmord aussehen zu lassen. Eugen Goltz beschließt, die Hintergründe des mysteriösen Falls aufzuklären. Eine heiße Spur führt ihn zurück in die Nacht des Reichstagsbrands vom 27. Februar 1933.

  Anmerkung:
Zum zweiten Mal reist der Leser mit Autor Bernward Schneider zurück ins Jahr 1933, Berlin. Gerade ist Hitler Kanzler geworden, SA, SS und Gestapo sind auf dem Vormarsch. In dieses Jahr fällt auch der Prozess „Reichstagsbrand“, der von Leipzig nach Berlin verlegt wurde.

Seine Hauptfigur – Rechtsanwalt Eugen Goltz – hat sich von Haller getrennt und betreibt nun eine eigene kleine Kanzlei. Als er von seiner Mandantin Alice Resow, Tänzerin in der Scala, einen Anruf erhält, dass sie in Gefahr ist, macht er sich sofort auf den Weg ins Hotel Belvedere, Zi. 303. Er findet seine Mandantin tot auf und schon bald erscheinen am Tatort zwei Geheimpolizisten und Eugen Goltz befindet sich mitten unter seinen Feinden. Die Ermittler setzen umgehend auf Selbstmord, obwohl Eugen Goltz vieles am Tatort auch an Mord erinnert. Aus seinen letzten Erfahrungen mit dem neuen Regime schweigt er. Nach diesen Ereignissen taucht in seiner Kanzlei Arnheim auf, und verlangt die Selbstmordtheorie zu bestätigen. Dafür bekommt er eine exklusive Einladung zu einer Abendgesellschaft. Dort trifft er auf scheine Schwester Doris und Ehemann Mantiss, sein schlimmster Feind. Und auch Frau von Tryska ist anwesend und beschwört Goltz nochmals sich in den Prozess Reichtagsbrand nicht einzumischen, dafür erhält er eine Karte um dem Prozess zu verfolgen.

Goltz ist erschüttert über den Prozess, nur die Sachverständigen scheinen frei ihre Meinung kund zu tun. Eine andere Wendung nimmt der Fall Alice Resow, als deren Freundin Leni Ravenov bei ihm auftaucht und um Hilfe bittet. Sie sei in Gefahr, ein Freund bedroht sie. Goltz sieht in seiner neuen Mandantin nur die Schönheit, die Vollkommenheit einer Frau und merkt nicht, dass er in einem miesen Spiel nur eine kleine Schachfigur ist, die man schiebt und stellt wie es einem beliebt.

Auch mit seinem zweiten Buch um den Rechtsanwalt Eugen Goltz, vermittelt der Autor dem Leser eine kompakte Story, die sich wunderbar lesen und nachvollziehen lässt. Er lässt seinen Hauptprotagonisten seine Gedankenwelt vermitteln, aber gleichzeitig auch viele Nebenfiguren agieren, so dass Spannung aufkommt und der Leser mit jeder Seite neugieriger wird.

Lesevergnügen pur. Sehr empfehlenswert!

17.02.2011 *****

   
Spittelmark (Berlin)
(Juli 10 - Gmeiner Verlag - 372 S. - ISBN-13: 978-3839210994 / 11,90 €)

Ein rasanter, atmosphärisch dichter und ungemein spannend erzählter Roman, vor dem Hintergrund der Ereignisse, die zu Hitlers Machtergreifung führten. Krimiunterhaltung auf höchstem Niveau!Berlin im Herbst 1932. Der Anwalt Eugen Goltz reist im Auftrag des Bankiers Philipp Arnheim nach New York, um die Scheidung von dessen amerikanischer Ehefrau Florence zu regeln. Dort erfährt er von einem mysteriösen "Pharao", dem Oberhaupt einer okkulten Geheimgesellschaft in Berlin, die mit der nationalsozialistischen Bewegung in Verbindung zu stehen scheint. Kurz darauf kommt Florence Arnheim auf rätselhafte Weise ums Leben.
Goltz kehrt nach Berlin zurück. Angewidert und fasziniert zugleich nähert er sich dem Geheimbund und macht eine furchtbare Entdeckung ...

  Anmerkung:
Autor Bernward Schneider hat einen sehr anspruchsvollen Krimi geschrieben der seinen Beginn im Jahre 1932 in Berlin nimmt und bis nach Übersee führt. Sehr klar hat er seine Hauptprotagonisten beschrieben und sich ausgiebig mit den damaligen Verhältnissen beschäftigt. Menschen gerieten ahnungslos zwischen die Fronten der Befürworter und Gegner des neuen Regimes, geheime Logen übten Druck aus. So ergeht es dem Hauptprotagonisten (Eugen Goltz) in diesem Buch. Der Leser folgt seinen Spuren und Begegnungen mit außergewöhnlichen Menschen der damaligen Zeit. Durch die viele Handlung kommt keine lange Weile auf.

Rechtsanwalt Eugen Goltz wird eines abend von zwei Schlägern bedroht mit den Worten: "richtige Entscheidung treffen". Er vergißt den Vorfall und nur eine Woche später bekommt er einen Auftrag von Philipp Arnheim, Chef einer Berliner Bank. Er soll nach New York reisen und dort mit Ehefrau Florence die Scheidungsformalitäten klären. Ganz wichtig ist die Rückgabe eines Dokumentes, welches sie mitgenommen hat. Der Seniorpartner Johannes Haller freut sich für den jungen Kollegen. Die Überfahrt von Bremerhaven nach New York ist sehr ereignisreich. Er lernt einen Prof. kennen, der Angst vor Hitler hat und kurz darauf in seiner Kabine erhängt aufgefunden wird. Er kommt auch in Kontakt mit Irene Varo, einer bekannten Tänzerin, nur zu einem Date kommt es nicht.In New York hat er nur zum Anwalt Kontakt, Florence hält sich im Hintergrund. Der spricht von Geheimloge und Sicherheit für seine Mandantin. In der Hotelbar trifft er Irene Varo wieder und kommt mit Frank Stamm in Kontakt. Einladung zu einer Party, ein kurzes Treffen mit Florece und am Ende ist sie tot. Eugen Goltz kann das alles nicht einordnen, aber zurück in Berlin geht er vielen Spuren nach und gerät immer tiefer in Machenschaften die Gefahr bedeuten...

Fazit: außergewöhnlich geschrieben und sehr tragisch. Empfehlenswert!

(12.12.10) ****

   
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© Friedrich Sulzer