Klaus Uhlenbrock

Tiefe Wunden (Steinfurt-Krimi)
(Nov. 06 - Tecklenborg Verlag - 229 S - ISBN 3939172073 / 9,90 €)

Eine Bunkerleiche, ein missglückter Einsatz und ein dezimiertes Team: Heinz Bauer steht am Anfang des wohl schwersten Falles in seiner Karriere als Kriminalbeamter. - Nicht genug der Hiobsbotschaften versuchen höhere Stellen, die Arbeit seiner Abteilung mit allen Mitteln zu unterbinden und eine Auflösung zu verhindern. Eine Tatsache, die Bauer übel aufstößt, zumal es immer mehr den Anschein hat, als seien zwei unterschiedliche Fälle eng miteinander verwoben. - Bauer und seine Mitarbeiter lassen sich jedoch nicht beirren und ermitteln weiter. Und schon bald haben sie das Gefühl, auf ein Wespennest gestoßen zu sein, das man besser hätte in Ruhe lassen sollen!

  Anmerkung:
Steinfurt ist erneut Tatort für einen Krimi von Klaus Uhlenbrock. Mit seinen bereits bekannten Protagonisten jagd er diesmal im Drogen- und Prostituiertenmilieu zwischen Deutschland, Holland und den Philippinen. Der Plot ist sehr verwickelt und der Leser ist gezwungen sehr aufmerksam zu lesen, um alle Verbindungen zwischen Tätern, Opfern und Ermittlern zu erkennen. Oftmals entsteht der Eindruck, dass einige Fäden nicht zueinander passen, sich andere in Luft auflösen. Manchmal wirkt der Plot hölzern. Am Ende löst der Autor alle Fäden, alle Verbindungen zwischen allen Ländern und allen Beteiligten.
Fazit: Überraschungskrimi mit vielen Wendungen.

zur Geschichte:
Alexander Holtkamp, Tobias Krämer und Ingrid Mertens beobachten in einem Neubaugebiet ein Haus in dem sich in wenigen Minuten ein Drogengeschäft anbahnen wird. Sie sind im Grund genommen nur Beobachter, denn die Abteilung Drogenfahndung und Zoll ist für den Einsatz zuständig. In dem Haus wohnt Manfred Brinker, Zollbeamter und V-Mann. Dann fährt ein Auto vor. Ein Mann steigt aus, schaut sich um, nimmt einen Koffer und geht in das Haus. Ein Schuß beendet das Idyll. Die 3 Beamten begeben sich zum Tatort und wenig später findet dort ein weiterer Schußwechsel statt. Der Eindringling ist tot, Alexander Holtkamp schwer verletzt und Ingrid Mertens hat einen Schock. Auch Manfred Brinker ist tot. Erschossen vom Killer, der Holländer ist und den Naben Henk van Wouteren hat. Alle stehen unter Schock und dennoch durchsuchen sie das Haus und stellen die ersten Fragen. Auf einem Monitor laufen Bilder von Kindern... sind sie hier in der Pädophilenszene gelandet? Es ging doch um Drogen? - Ihr Chef, Hauptkommissar Bauer wird an einen Tatort nach Nordwalde gerufen. In einem Bunker haben Bauarbeiter eine Leiche gefunden. Spuren sind kaum noch zu finden und nur eine Obduktion kann Aufschluß geben, wie lange der Tote bereits im Bunker war. - Am nächsten Tag schaltet sich das LKA ein, vertreten durch Hauptkommissar Sebastian Hochstädter. Ein alter Bekannter von Krämer. Der versucht die Suspendierung von Ingrid Mertens zu erreichen und setzt die Abteilung unter Druck... doch Heinz Bauer und sein Team stossen auf eine neue Verbindung zwischen dem Haus im Neubaugebiet und dem Bunker... eine Spur führt nach Holland...

(10.02.07) ***

   
   
Bauernopfer (Steinfurt Krimi)
(erschienen Juli 05 - Tecklenborg Verlag - 191 S - ISBN 3934427863 / 9,90 €)

In einem abgelegenen Bauernhof wird die Leiche des alleinstehenden Landwirtes Heinrich Jeschke gefunden. Die ersten Untersuchungen deuten auf Selbstmord. Doch dann finden die Kripo-Beamten in der angrenzenden Scheune eine weitere Leiche. - In welchem Verhältnis stand die getötete junge Frau zu Heinrich Jeschke? Und war es tatsächlich ein tragischer Unfall, der ihr Leben beeendete? Bauer und sein Team dringen in ein seltsames Geflecht aus Habgier, Hass und illegalen Geschäften ein, und jedes neue Indiz, das sie finden, scheint sie weiter von der Lösung des Falles zu entfernen. Doch die Zeit drängt, wie sich bald heraustellt. - Denn zeit ist genau das, was sie nicht haben...

  Anmerkung:
Der Autor nimmt seine Leserschaft mit in seinen Heimatort und lässt für eine kurze Weile Mord die Oberhand gewinnen. Mit seiner kompakten Story, die leicht verständlich ist, dennoch viele falsche Spuren legt, schreibt er sich in die Herzen der Leser. Der Autor verzichtet auf langatmige Monologe über Landschaft und Kleidung, sondern widmet sich mehr seinen Protagonisten, gibt ihnen persönliche Charaktere und jede Menge Szeneneinstellungen. Die Monologe wirken nie endlos, sind knapp gehalten und immer aussagekräftig.
Fazit: Sicher nicht nur eine Krimi für Steinfurter. Empfehlenswert!

zur Geschichte:
Der Postbote, Ulrich Reimann, macht auf den Bauernhof von Heinrich Jeschke eine grausame Entdeckung. Der Bauer liegt tot in seinem Bett und überall ist Blut. - Hauptkommissar Heinz Bauer mit seinem Team, Alexander Holtkamp und Ingrid Mertens treffen am Tatort ein. Alles sieht nach Selbstmord aus, sogar ein Abschiedsbrief des Bauern wird gefunden. Darin spricht er von einem Unfall, den er nicht wollte. Das Gespräch mit dem Postboten Reimann ist wenig ergiebig. In Berlin gibt es einen Neffen, Wolfgang Peters der als Ingeniur tätig ist. Seit einer Woche weilt eine Journalistin beim Bauern. Diese Frau ist verschwunden. In einer Kammer wird ihre Ausrüstung und Gepäck gefunden, es handelt sich um die freiberufliche Journalistin Vera Borg. Noch bevor Gerichtsarzt Dr. Hensen und die Spurenmannschaft das Grundstück verlassen, wird in einer großen Scheune die Leiche von Vera Borg gefunden. Sie wurde mit einer Mistgabel erstochen. Welches Drama hat sich auf dem Hof abgespielt? Und was lagert in den vielen Kisten in der Scheune? Hauptkommissar Bauer muss sich der Presse erwehren und sich auch noch um den Kollegen und Freund Jürgen Arents kümmern, der sich im Krankenstand befindet. Zu allem Überfluß wird ihm noch ein neuer Mitarbeiter von seinem Chef aufgedrängt. Tobias Krämer soll für kurze Zeit in Steinfurt eingesetzt werden. Gegen ihn läuft ein Disziplinarverfahren. Die Stimmung im Team ist schlecht und Bauer muss aufpassen, dass er die Kontrolle nicht verliert. Die erste Spur führ zur Firma Eschenback nach Horstmar. Diese Firma beschäftigt sich mit Windernergie... aber auch ein behinderter Junge gerät in die Räder der Untersuchungen... Erst der Unfall von Bauers Tochter bringt Licht in das Dunkel...

(01.10.05) ****

   
   
In Requiem Pace
(erschienen April 04 - Principal Verlag - 209 S - ISBN 3899690109 / 9,90 €)

Kommissar Bauers zweiter Mordfall bringt ihn und sein Team mit dem seltsamen Leben und Sterben eines Mönches zusammen. Hinter den dicken Mauern der Abtei Buchenberg leben nur noch wenige Mönche im Geist ihrer Ordensgemeinschaft. Jäh wird die Ruhe des Klosters unterbrochen, als einer ihrer Patres eines unnatürlichen Todes stirbt. War er wirklich Mönch und Familienvater zugleich? Wie passt die verwirrende Vergangenheit in das Leben des Ordensbruders Albertus?

Stück für Stück entwirrt sich der Fall und wird gleichzeitig zu einem Wettlauf mit der Zeit. Denn der Mänch soll nicht das letzte Opfer in einem erschütternden Drama gewesen sein, das seinen Anfang vor vielen Jahrn an einem ganz anderen Ort nahm.

  Anmerkung:
Der Autor hat einen kurzweiligen Krimi geschrieben, der sich wunderbar lesen lässt. Die Story enthält viel Spannung, führt den Leser in die Jahre des Krieges zurück und hat mehr Geheimnisse als man glauben mag. Die erzählende Weise des Autors lässt den Leser voll in die Geschichte eintauchen. Immer wieder gibt er Bruchstücke von Ereignissen preis, doch der Täter wird erst auf den letzten Seiten bloßgestellt. Fazit: Interessanter Krimi mit viel Überraschung!

zur Geschichte:
Sabine Bukowski vom Radiosender Ems Welle hat an diesem Morgen einen besondern Gast. Pater Winfried aus dem Kloster Buchenberg. Ein Anrufer gibt sich als Janosch aus und fragt nach dem 5. Gebot und lässt die Worte "In Requiem Pace" fallen, dann legt er auf. Moderatorin und Pater sind verwirrt. - Hauptkommissar Heinz Bauer wird von seiner Kollegin Ingrid Mertens an seinem freien Tag angerufen. In Buchenberg liegt ein Toter, der ein rotes Blutkreuz auf der Stirn hat. Nach der Tatort Besichtigung begeben sich die beiden ins Kloster und werden von Abt Johannes empfangen. Er teilt ihnen mit, dass es sich um den Brudeer Albertus handelt. Er lebte seit 45 Jahren im Kloster, kam aus Polen und war Gastdozent an einem Mädcheninternat in Würzburg. - Zur gleichen Zeit gehen die Kollegen die Vermisstenmeldungen durch. Wilhelm Lewring wird vermisst von seiner Frau. Sie identifiziert den Toten als ihren Mann. - Für Hauptkommissar Bauer und sein Team gilt es nun einige Rätsel zu lösen... doch auch seine Mitarbeiterin Ingrid Mertens macht ihm große Sorgen...

(01.08.04) ****

   
   

 

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© Friedrich Sulzer