Leo Valdorf

wurde 1959 in Itzehoe geboren. Nach seinem Fotografie-Studium in Köln und anschließendem Volontariat
in einem süddeutschen Zeitungsverlag, arbeitete er viele Jahre als leitender Redakteur bei einer
Münchner Publikumszeitschrift. Heute lebt er als freier Autor in München.

 

Großstadtsumpf (München-Krimi)
(Febr. 06 - Gmeiner Verlag - 275 S - ISBN 3899776763 / 9,90 €)

Vor den Toren Münchens wird eine weibliche Leiche gefunden. Der Fall schein klar: Das Opfer wurde vergewaltigt und erdrosselt - ein klassischer Sexualmord. Doch warum wurde die Identität der jungen Frau sorgfältig verschleiert? Und warum wurde ihr die Zunge herausgeschnitten? - Die Ermittlungen führen Hauptkommissar Bruno Brandi ins Münchner Rotlichtmilieu und was als Routinefall begann, wird zur größten Bewährungsprobe seines Lebens...

  Anmerkung:
Der Autor zieht seine Leser in die bayrische Landeshauptstadt München mit kurzen Aufenthalten in osteuropäischen Ländern. Ein Ermittlerduo, dass nicht uncharmant ist und gut in Szene gesetzt wird, versucht der Prostitutions-Mafia auf die Schliche zu kommen. Das könnte eine ganz spannende Angelegenheit werden, allerdings verliert der Autor mehrmals den Faden. So bleiben das Thema "Muthlein", "Verwanzung der Wohnung" und "Aktion in Wohnung Blasini" fast völlig unklar. Am Ende erlebt der Leser ein Kampf ums Überleben, einen weiteren Mord - und als Kontrastprogramm St. Moritz, Luxussuite. Störend ist es auch, dass ständig "Laura Sperling" gesagt wird. Dem Leser ist irgendwann schon klar, wer die Person ist. In vielen Bereichen hätte man einfach "Laura" sagen können.
Fazit: Müncher Krimi ohne Tempo, aber mit vielen Verwicklungen.

zur Geschichte:
Sonntag: Ein Sparziergänger mit Hund findet im Wald eine weibliche Leiche. Hauptkommissar Bruno Brandi und Kollegin Laura Sperling von der Kripo München übernehmen den Fall. Dr. Kurt Wagner stellt fest, dass das Opfer erdrosselt wurde, wahrscheinlich auch vergewaltigt, die Zunge herausgetrennt ist und die Hände mit einem Seemannsknoten gefesselt sind. Eine Identifizierung ist nicht möglich, so dass Brundi die Presse einschaltet. Eine Vermisstenmeldung liegt nicht vor. Die Beamten befassen sich mit alten Fällen, die in Richtung Sexualdelikte gehen und stossen auf den Fall Alexander Muthlein, der nur frei kam, da seine Mutter ihm ein Alibi gegeben hat. Sie besuchen Muthlein, treffen aber nur seine Mutter an. Auf dem Dachboden des Hauses finden die Beamte perverse Fotos und Seemannsknoten. Alexander Muthlein arbeitet bei der Belarus-Migration-Service. In der Firma kann man auch nicht erklären, warum der sonst so zuverlässige Mitarbeiter nicht zum Dienst gekommen ist. Geschäftsführer Viktor Soldatenkow beschreibt ihn als Einzelgänger, der eine Leidenschaft zum Segeln hat. Die Firma beschäftigt sich mit der Vermittlung von Kontakten für Frauen aus Weißrussland. Sie erhalten Jobs in ganz Europa. Für Bundi und Laura stellt es sich so dar, dass Alexander Muthlein auf der Flucht ist, da er mit dem Tod der Leiche im Wald etwas zu tun hat. - Auf den öffentlichen Aufruf meldet sich Georg M. Maushammer, Chefredakteur "Die Woche". Sandra Labitzke war freie Mitarbeiterin und arbeitete an einer sensationellen Story, die sicht im Rotlichtmilieu abspielt. - Noch bevor die Beamten die Wohnung von Sandra anschauen können, wird Alexander Muthlein erschossen in seinem Golf aufgefunden. Aller Wahrscheinlichkeit nach Selbstmord. In der Wohnung des Opfers fehlt der komplette PC und somit auch alle wichtigen Daten für die Ermittler... eine erste Spur führt sie in den Pleasure-Club, zu Inhaber Feichtmeyer. Leider lernen sie ihn nicht mehr lebend kennen... und plötzlich ist der Club in russischer Hand... Was wird hier gespielt? Und wo sind die wichtigen Aufzeichnen von Sandra?

(03.02.07) ***

   
   
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© Friedrich Sulzer