Elka Vrowenstein

Die blaue Kapelle (Kurzgeschichten)
(erschienen März 03 - Brücken Verlag - 135 S - ISBN 3-935136-11-0 / 8,50 €)

In Mainz und Wiesbaden geschehen seltsame Dinge. Hier verschwindet ein bekannter Buchhändler, dort taucht ein unbekanntes Meisterwerk von Jawlensky auf. Der Kupferberg birgt ein dunkles Geheimnis, aber auch der Goethestein gibt Rätsel auf. Ebenfalls mysteriös ist die Geschichte vom Blindgänger, den seine Gattin zum Kuckuck schickt. Und dann tauchen ausgerechnet in Schierstein auch noch zwölf Apostel auf. So abwechslungsreich wie die Schauplätze sind die Erzählverfahren, die das Autorenteam

  Anmerkung:
Unter dem Titel "Die blaue Kapelle" hat die Autorin 13 Kurzgeschichten zusammengefasst. Mal sind sie mörderisch, dann wieder romantisch, ungewöhnlich oder morbide. Nicht jede Story ist überzeugend für den Leser und manche der kleinen Geschichten enden sehr abrupt. Aber alle Geschichten sind fließend erzählt und lassen sich wunderschön lesen. Fazit: Ein kleines blaues Buch für einen Abend am Kamin. Gute Unterhaltung!

Die blaue Kapelle - Das verschollene Bild kehrt heim... ** eher eine romantische Geschichte
Todesgrüße im Literaturhaus - Nur eine Geschichte, doch sie endet mit Mord... **** gut erzählt
Gold im Kupferberg - Ein Festakt voll schmerzlicher Erinnerungen... ***
Und ewig lächelt Mama - Ein Theaterstück aus dem richtigen Leben... ***
Die drei Lilien - Die Stammhalter eines Vaters... **** auch zum Schmunzeln
Tod im Marktkeller - Verfolgte Samtpfoten... ***
Das Geheimnis des Goethesteins - Drei Briefe erzählen ihre eigene Geschichte zum Denkmal... ***
Nur ein Augenblick - Unerfüllte Träume führen zum Tod... **** ziemlich makaber
Herr der Bücher - In der Gewalt eines Sammlers... ***
Zwölf Apostel - Bevor die Wahrheit ans Licht kommt, blitzen die messer... **** spannend erzählt
Cool Killer - Richter in Not! Aussagen der drei Schwestern gleichen sich bis auf das "i"-Tüpfelchen... ***
Der Kurschatten - Zwei gewiefte Freunde... ***

(01.06.04) ***

 

 

 
   
Wiesbadener Theater
(erschienen Sept. 01 - Brücken Verlag - 184 S - ISBN 3935136056 / 11,00 €)

Wiesbaden im Herbst. Kaum haben die Proben für Christopher Hamptons "Geschichten aus Hollywood" am Staatstheater begonnen, gibt es einen Toten - ein Freund aus Frederic Feuerbachs Jugendzeit. Grund genug für den Privatdetektiv, sich in die polizeilichen Ermittlungen tatkräftig einzumischen und in die Tiefen des Theaters einzutauchen. Darüber hinaus ist Feuerbach in eine Entführung verwickelt, in der ein Koffer mit RAF-Unterlagen die zentrale Rolle spielt. Was ist Theater, was ist Wirklichkeit? Frederic zieht in seinem dritten Fall den Ärger nur so an - nicht ohne Grund sucht ihn schließlich die gesamte Mainzer Polizei

  Anmerkung:
Die Autorin begibt sich ans Theater und versucht dem Leser mit dieser Story einen Krimi nahe zu bringen. Dies ist leider nur teilweise gelungen. Der Leser befindet sich in einem verwirrenden Theaterstück, Vergangenheiten aus RAF-Zeiten und einem Bankenskandal. Immer wenn irgendwo der Faden gefunden wird, reisst eine neue Geschichte den Leser heraus. Da gibt es eine Jugendgeschichte der Personen Feuerstein, Barnie und Wilma, eine weitere Geschichte aus RAF-Zeiten die die Mitwirkenden des Theaters betreffen, und dann ein Investmentskandal mit dubioser Entführung. Manche Geschichten hängen zusammen, andere haben ihre eigene Bedeutung. Die Lösungen gibt es erst am Schluß, wobei ich sagen muss, dass ich froh war, das Ende des Buches erreicht zu haben. Hätte mir die Autorin noch eine Geschichte geboten, wäre mir das Buch entgültig aus der Hand gerutscht. Fazit: Ein Krimi voller kleiner Geschichten, die nicht unbedingt zusammen gehören.

zur Geschichte:
Dr. Julia Baumann ruft ihren Freund Frederic Feuerbach an. Oscar Dax, Schauspieler und Freund von FF liegt auf der Intensivstation und kämpft um sein Leben. Er hatte einen Zuckerschock. Kommissar Buwe teilt sich den Fall mit dem Mainzer Kollegen Hauptkommissar Rudolf Nussbaum. Oscar Dax war gefesselt in seiner Wohnung aufgefunden worden. - FF fährt zum Theater um Heiko Diehm zu sprechen. Er war der letzte Geliebte von Oscar. Die beiden hatten sich gestritten und seit ein paar Tagen keinen Kontakt mehr. Am nächsten Tag ist Oscar tot. Seine letzten Worte: Robby wars.

Im Haus von Oscar Dax wird eingebrochen. Ein Polizist der kommt, wird erschlagen. Im Theater werden die Proben zur Farce. Der Star Tom Whitman hat ebenso Allüren wie Hans Wilhelm oder Nora Weißmann. - Ein alter Jugendfreund meldet sich bei FF und möchte einen Koffer haben, in dem sich Unterlagen auf RAF-Zeiten befinden. Doch statt einer Übergabe, wird der Freund entführt. FF verfolgt den Wagen bis zu einer Gartenkolonie. Dort wird er niedergeschlagen und zwei Prostituierte retten ihn vorm verbrennen. FF und Buwe kämpfen an allen Fronten...

(17.05.04) ***

 

 

 
   
Wiesbadener Turnier
(erschienen Sept. 00 - Brücken Verlag - 166 S - ISBN 3935136005 / 8,59 €)

Jedes Jahr zur Maienzeit trifft sich die Weltelite des Reitsports im Schlosspark. Wie schon im Mittelalter ist ein Turnier nicht nur ein sportliches, sondern auch ein gesellschaftliches Ereignis. Doch dieses Mal wird das Spektakel durch den Tod eines Spitzenreiters überschattet. Unfall oder Mord? Viele haben Dreck am Stecken: Deer Sohn eines hochrangigen IOC-Mitglieds, rumänische Inkassobeamte und ein Frankfurter Geschäftsmann. Und welche Rolle spielt der Rheingauer Graf von Schkeuditz-Falkenau? Frederic Feuerbachs zweiter Fall führt ihn hinter die Kulissen des Pferdesports. Gemeinsam mit seinem Freund Hauptkommissar Buew stößt er beim traditionellen Wiesbadener Pfingstturnier auf Doping und Erpressung. Oder ist letzten Endes nicht alles eine Frage der Ehre?

  Anmerkung:
Einen spannenden Reiterkrimi, voller Rätsel, Liebe und Geldnöte hat Frau Vrowenstein geschrieben. Sehr schön erzählend und leicht verständlich kommt ihre Story rund um das Wiesbadener Turnier herüber. Ihre Hauptfigur, der Privatdetektiv Frederic Feuerbach zeigt sich stets engagiert und humorvoll. Die Geschichte präsentiert viele Verdächtige, doch die Spannung bleibt bis zum Schluß erhalten.
Fazit: Interessanter Krimi aus dem Reitermilieu mit viel Spannung!

zur Geschichte:
In Wiesbaden dreht sich alles um das Pfingstturnier. Dr. Julia Baumann, Ärztin mit Leib und Seele und Freundin von Frederic Feuerbach ist an diesem Wochenende zuständig für die Notfälle. Auch Kommissar Buwe hat sich beim Turnier eingefunden, allerdings treibt ihn sein Beruf dorthin. Nikki Schuster ist tot aufgefunden worden in der Box seines Hengstes "Schwarzer Prinz". Die Neugier und die Liebe treibt den Privatdetektiv Frederic Feuerstein - kurz FF genannt - an den Tatort. - Zur gleichen Zeit feiern im Nobelhotel in einer Suite Maximilian Baumgarten und Maria von Schkeuditz-Falkenau ihre 25jährige Liebe/Affäre.

Noch während auf dem Schloß Graf Gottfried von Schkeuditz eine Hausdurchsuchung über sich ergehen lassen muss, gerät Johannes Baumgarten, Sohn des IOC Mitgliedes Elisabeth Baumgarten unter Verdacht Nikki Schuster getötet zu haben. In seinem Auto wurden Dopingmittel sicher gestellt. Der Familienanwalt rät umgehend einen Privatdetektiv zu beauftragen und so kommt FF zu einem neuen Fall. Ihm fällt als erstes die schöne Amazone Patricia von Schkeuditz-Falkenau auf und er sieht wie sein Mandant Johannes mit dem Reiter Christmann um ihre Gunst buhlt. - Während Buwe sich immer mehr auf Johannes einschießt, entdeckt FF die rumänischen Pferdehändler, die auch sehr schlagkräftig sind. Die Motive sammeln sich wie die Täter...

(17.05.04) ****

 

 

 
   

 

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© Friedrich Sulzer