Ullrich Wegerich

Berliner Macht (Berlin)
(Mai 09 - Königshausen & Neumann - 225 S. - ISBN-13: 978-3826039850 / 18,00 €)

Die Geschichte beginnt im verarmten Berliner Wedding: In einer herunter gekommenen Wohnung wird eine verweste männliche Leiche gefunden. Die Kripo nimmt ihre Ermittlungen auf und erfährt, dass der Hartz-IV-Empfänger Markus Keppel angeblich schwarz als Detektiv arbeitete. Tatsächlich stellen Kommissar Mannheim und seine Kollegen eine CD sicher, die eine Überwachung von Sabine von Schleider, der Vizepräsidentin des deutschen Bundestages, dokumentiert. Im Bezirk Prenzlauer Berg lernen sie die Gewinner der Modernisierungsprozesse der vergangenen Jahrzehnte kennen. In einer Stadt, die sich immer radikaler in arm und reich polarisiert, kommen sie einem rücksichtslosen politischen Machtkampf auf die Spur. Die Ermittlungen führen ins Herz der Hauptstadt...

  Anmerkung:
Autor Ullrich Wegerich entführt seine Leserschaft erneut in die Hauptstadt Berlin. Mit seinem bereits bekannten Hauptprotagonisten (Kommissar Mannheim) begibt sich der Leser auf Mörderjagd. Sehr klar und für den Leser gut nachvollziehbar erzählt er seine Story und wandert vom armen ins reiche Berlin, von den Aktivisten zu den politischen Machthabern. Jeder hat seine Leiche im Keller

Kommissar Robert Mannheim und Kollegin Birgit Allenare werden zu einem Einsatz gerufen der stinkt. In der Wohnung befindet sich die Leiche von Markus Keppel bereits seit 3 Wochen. Das Opfer war arbeitslos und half eine Weile im Nachbarschaftsladen. Dort finden die Ermittler eine CD mit Bildern. Hat das Opfer die Politikerin Sabine von Schleider verfolgt? War er ein Stalker? Umgehend schaltet sich der Staatsschutz ein und für die Ermittler bedeutet das: Ende der Fahnenstange. Sie ändern die Richtung der Ermittlungen und finden einen Freund von Keppler, Jens Schmitt. Man spürt Angst bei ihm und er schweigt. Eine weitere Spur führt zum Politiker Reiner Gutleut und seinen Neffen Bernhard von Licht. Doch außer einer Rivalität zu Frau von Schleider finden die Ermittler nichts. Eine wirklich heiße Spur führt nach Polen...

Fazit: Machtpoker in der Hauptstadt. Lesenswert!

(06.06.10) ****

   
Berliner Blut (Berlin)
(Juni 05 - Königshausen & Neumann - 265 S - ISBN 3826030540 / 18,00 €)

Berlin Charlottenburg. Auf einer Baustelle wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Kommissar Mannheim ermittelt in den Hinterhöfen und Hinterzimmern der Großstadt. Wie leben die Menschen - jenseits deer von den Medien gemalten Hauptstatkullisen? Die schöne tote war mit einem jungen, sehr geschäftstüchtigen Immobilienanwalt liiert. Zugleich hatte sie als erotisches Modell posiert. War sie ein einsamer Mensch auf der Jagd nach Liebe und Geld? Oder ging es ihr tatsächlich um Gerichtigkeit?

  Anmerkung:
Der Autor zieht seine Leserschaft nach Berlin-Charlottenburg. Ein sehr interessanter Stadtteil, der teils schon renoviert ist, aber auch noch Abbruchhäuser aufweist. Leider beißt sich der Autor am Privatleben der Ermittler fest und führt die Story nur so nebenbei. Das spürt der Leser sehr stark, denn er ist immer auf dem Laufenden, wer mit wem, oder wer noch nicht mit wem. Das nervt ein bißchen, denn eigentlich ist der Leser doch auf Mördersuche. Und wenn der Autor sich nicht ins Liebesleben der Ermittler stürzt dann wird der Leser von neuen langhaarigen Figuren belagert, die auf ein paar Seiten eine Hauptrolle spielen und dann wieder in der Versenkung verschwinden.
Fazit: Mehr Story hätte mehr Spannung bedeutet

zur Geschichte:
Ein fast leerstehendes Haus in Berlin. Dort findet der ehemalige Hausmeister Otto Schwarz die Mieterin Carmen Schwarzenau und verständigt die Mordkommission. Einsatz für Oberkommissar Robert Mannheim und seine Mitarbeiter Birgit Allenare und Stefan Schwan. Doch an diesem Morgen, in diesem Abrisshaus und vor dieser Leiche steht Mannheim allein und ist ziemlich wütend. Seine Mitarbeiter ergehen sich wieder in privaten Problemen und er darf die ersten Befragungen selbst durchführen und die Spuren sichten. Eine führt zum Exfreund Carlo Hofacker, der ein Geschäft in der Nähe hat. Eine weitere Spur führt zu einem Frauenwohnheim. Dort betrieb Carmen mit ihrer Freundin Susann Klar eine Schreinerwerkstatt, die gerade anfing richtig gut zu laufen. Und nun ist Carmen tot. Warum? Steckt dahinter der windige Anwalt Kurt Meyer-Rogge, der das Haus hat entmieten lassen mit einem Strohmann? Oder hatte Carmen, von der Aktfotos gefunden wurden, noch eine zweites Leben...

(14.08.06) ***

   
   
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© Friedrich Sulzer