Herbert Beckmann

Die Nacht von Berlin (histo. Krimi)
(Aug. 11 - Gmeiner Verlag - 326 S. - ISBN-13: 978-3839212158 / 12,90 €)

September 1911. Berlin ist Weltstadt. Rastlos, vergnügungssüchtig, nervös. Selbst bei Nacht eine Stadt aus Licht. Doch im Schatten des glitzernden Lichtermeers der Reichshauptstadt gedeiht das Verbrechen auf nie gesehene Weise: An verschiedenen Orten Berlins werden Leichen gefunden kaltblütig ermordet, grotesk kostümiert, theatralisch ausgestellt. Der blutjunge Ermittler Edmund Engel begreift als Erster, dass hier kein gewöhnlicher Mörder am Werk ist. Und auch der erfahrene Nervenarzt Alfred Muesall erkennt die Handschrift eines modernen Tätertyps. Einen Künstler im Fach Mord, dessen bizarre Spur in das weltberühmte Berliner Metropol-Theater führt

  Anmerkung:
Autor Herbert Beckmann hat einen fantstischen, historischen Krimi geschrieben, der keine lange Weile aufkommen lässt. Mit viel Flair führt er den Leser zurück in das Jahr 1911 und die damalige Situation in der Polizei. Sein Hauptprotagonist führt einen einsamen Kampf, nimmt dafür ständige Schelte in Kauf und erst durch Hilfe eines Arztes wird seine Vision der Taten bestätigt. Der gesamte Plot ist flüssig geschrieben und lässt sich ausgezeichnet lesen. Einmal begonnen, möchte man das Werk nicht mehr aus der Hand legen.

Berlin im Sept. 1911: Edmund Engel ist als Hilfskommissar tätig und ständig anderen Vorgesetzten zugeteilt. Mit dem griesgrämigen Kommissar von Spirow besucht er Hildegard Langenfeld, die seit über einer Woche vermisst wird. Ihm fällt ein Gedicht auf, dass von einem Liebhaber stammen soll, doch darf er keine Fragen stellen und schon gar keine Mutmaßungen. Für den alten Kommissar ist alles klar: durchgegangen mit dem Liebhaber. Nur wenig später gibt es einen richtigen Tatort für den Hilfskommissar. Der Juvelier Stoltze, seine Ehefrau und Tochter wurden bestialisch ermordet und im Schaufenster drapiert. Die Tat eines Wahnsinnigen? Diesmal ist es Kommissar von Schmöckwitz der gleich einen Täter presentiert: Wörner, ein guter Bekannter der Familie. Fall erledigt. Doch Engel geht es zu glatt, immer wieder hat er Zweifel. Es klingt plausibel und dennoch steckt hinter diesen Morden viel mehr. Und er soll recht behalten. Fast verliert er seine Anstellung, doch als Dr. Muesall auftaucht verändert sich alles... er geht auf Mörderjagd.

Fazit: gelungener historischer Krimi. Sehr empfehlenswert!

(24.07.11) *****

   
Home Bücherverzeichnis Autoren A-Z Bewertungen Verlage Neuerscheinungen Foren Links

© Friedrich Sulzer