Ulrich Bendele

hat die Universität erfolgreich absolviert, die ihn jahrelang als Mitarbeiter gefangen hielt. So dauerte es
einige Jahre, bis er jenseits der Archive und Forschungsberichte eine andere, spannende Wirklichkeit entdeckte.
Dies führte ihn zum Schreiben und zum Fernsehen. Etliche Jahre arbeitete er als Redakteur und Produzent
für Fernsehspiele und - serien. Seit einigen Jahren schreibt er Drehbücher (darunter aus Krimis) und hat
diese Tätigkeit mittlerweile zum Mittelpunkt seiner Existenz gemacht.

Schnäppchenjäger
(erschienen Sept. 03 - Oertel + Spörer Verlag - 208 S - ISBN 3886272729 / 18,00 Euro)

Dies ist ein Roman und kein Schnäppchenführer, obwohl Freddy Vollmer, Privatdetektiv mit Hauptwohnsitz im Land der Schwaben, manches Schnäppchen macht.

Sein erster Fall führt ihn auf die Höhen der Schwäbischen Alb, in die Niederungen der Täler um Tübingen, Reutlingen, Stuttgart und nach Prag. Er streift die Ausläufer der sadomasochistischen Subkultur in der Provinz - hier trifft er auf Schnäppchenjäger, die einen spezifischen Tick haben. Er irrt zwischen Frauen, die in Wahrheit Männer sind, und Männern, die sich angeblich nach besonders starken Frauen sehnen, hin und her, kommt einem Opfer auf die Spur, das zum Täter, und schafft es irgendwie, heil der Treibjagd der Schnäppchenjäger zu entkommen.

  Anmerkung:
Auch wenn auf den ersten Blick alles verworren klingt in diesem Buch, hat der Autor bei näherer Betrachtung und fortschreitendem Leseeifer des Krimiliebhabers einen interessanten Krimi geschrieben. Nicht alltäglich, nicht unbedingt dem Leben nachempfunden führt der Weg unaufhaltsam in Richtung Mord. Die Hauptakteure des Buches sind gut in Szene gesetzt und mit Freddy Vollmer leidet der Leser in einigen Situationen bis zur Schmerzgrenze. Der Autor schreibt sehr flüssig und verzichtet auf abrupte Szenen- oder Ortswechsel.

Freddy Vollmer hat es satt als Kaufhausdetektiv zu arbeiten und macht sich Selbstständig. Und damit beginnen seine Probleme. Sein Vermieter Pohmann wartet auf die Büromiete, die Bank auf Kontoumsätze und Freddy auf seinen ersten Klienten. Der findet sich in der Verwandtschaft - Tante Maria. Aber schon bald sitzt ihm "Babyface" Schmitz in seinem kargen Büro gegenüber und erteilt ihm den Auftrag nach "Ilona - der Herrin" zu suchen. Sie erpresst ihn. Freddy sagt der Fall nicht sonderlich zu, aber von irgendetwas muss er leben. Leider erweist sich die Verfolgung von Ilona als schwierig und schlagkräftig. Noch geschockt von seinem nächtlichen Erlebnis in einer Höhle, entzieht ihm Schmitz den Fall "Ilona".

Die Idee sich mit Mona auf Treuetests von Ehemännern zu spezialisieren bringt ihm den Kontakt zu Kienzle. Und seine Werbung zeigt Wirkung, denn in Brückner findet er einen weiteren Klienten und Fall. Aber er kann seinen ersten Fall nicht vergessen und ermittelt auf eigene Faust weiter und das bringt ihn immer wieder in schwierige, komische und aussichtslose Situationen. (22.11.03)

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© Friedrich Sulzer