Markus Bötefür

 

Fronleichnam (Oberhausen)
(April 09 - KBV Verlag - 211 S. - ISBN 978-3940077530 / 9,50 €)

Die Sterkrader Fronleichnamskirmes steht unter keinem guten Stern. Am Eröffnungsabend wird ein junger Türke niedergestochen, und nur einen Tag später reißt ein Karussellunfall drei Obdachlose in den Tod. Als während der Kirmestage die Leichen der Verunfallten verschwinden, drohen die Nerven der leidgeprüften Stadt zu zerreißen.
Im dritten Fall der Oberhausener Ermittlerin Thi Fischer entführt Markus Bötefür seine Leser in die bunte Welt der Schausteller, auf deren Existenz jedoch bedrohliche Schatten lasten. Was Anfangs wie ein tragisches Unglück aussieht, verdichtet sich mehr und mehr zu einem finsteren Schauspiel von geradezu globalen Dimensionen.
Zwischen Riesenrad und Totenhalle begibt sich die deutsch-vietnamesische Kommissarin auf Verbrecherjagd. Dabei macht ihr nicht nur eine Sommergrippe sondern auch ihr frisch gebrochenes Herz zu schaffen. Trotz aller Gefahren und Unannehmlichkeiten kann sie aber auch diesmal auf die Unterstützung ihrer Freunde Dieter Brom und Doktor Molitor zählen.

  Anmerkung:
Autor Markus Bötefür hat einen Krimi geschrieben, der wenig Wünsche offen lässt. Mit flotter Schreibweise, interessanten Dialogen und jeder Menge Verbrechen hat er seinen Plot gewürzt. Dabei ist er gut verständlich geblieben, so dass der Leser die Ereignisse gut verfolgen kann. Mit diesem Plot hat er eine Stadt im Ruhrgebiet in den Ausnahmezustand versetzt. Fazit: Ein Ermittler-Duo das alles gibt! Empfehlenswert:

Persönlich - ohne Wertung: Ein bißchen viel Alkohol im Spiel und ich hoffe inständig, dass so nicht der Polizeialltag ausschaut.

zur Geschichte:
Verleger Robert Pielecke wird tot in seiner Wohnung aufgefunden. Der Verlag verlegt rechtes Gedankengut. Kommissarin Thi Fischer und Kollege Andi Ganster übernehmen den Fall. Das Opfer wurde erstochen und der Safe geräumt. Gefunden wurde das Opfer von Zugehfrau Özal. Zum gleichen Zeitpunkt verschwindet im Verlag die engste Mitarbeiteren des Opfers, Nicole Rating. - Eröffnung Fronleichnamkirmes. Messerstecherei zwischen Türken und Neonazis. Thi Fischer leistet Erste Hilfe und rettet ein Leben. Wenig später verunglückt ein Karussell, hinterlässt ein Trümmerfeld und 3 Tote. Dann wird auch noch eine Leiche gefunden. Für die Ermittler, die oftmals heftig aneinander geraden, jede Menge Arbeit. Leider sind die Zeugen nicht sehr gesprächig oder lügen... was ihnen bald schon zum Verhängnis wird.

(09.07.09) ****

   
   
Leichenschau (Rheinland-Asien-Krimi)
(Febr. 07 - KBV Verlag - 235 S - ISBN 3940077035 / 9,50 €)

Für die 35-jährige Thi Fischer ist ihr Ursprungsland Vietnam genauso weit weg wie für andere Ruhrpottler auch. Aufgewachsen im Friedensdorf, beschäftigt als Kommissarin bei der Mordkommission Oberhausen. Es zählt das Hier und Jetzt. Und das ist bestimmt von eigenartigen Charakteren, die Thi Fischer tagtäglich umgeben. Und von fein säuberlich amputierten Männerarmen, die plötzlich im Großraum Oberhausen-Essen-Mühlheim gefunden werden. - Thin und ihre Kollegen tappen zunächst im Dunkeln. Treibt ein Serienmörder sein Unwesen? Wo sind die Rest der Leichen zu suchen? - Doch dann weist eine Tätowierung auf eine Spur, die ins thailändische Rotlichtmilieu führt. Zusammen mit ihrer Freundin Mali reist die Kommissarin nach Südostasien. In Bangkok und dem Junggesellenparadies Pattaya nimmt die Sache schließlich eine merkwürdige Wendung.

  Anmerkung:
Dem Autor muss viel Phantasie zugesprochen werden, denn er hat einen wirklich etwas unwirklichen, dennoch aber schlüssigen Krimi geschrieben der zwischen Nordrhein-Westfalen und Asien spielt. Nicht jede Spur findet ein Ende, aber viele Spuren weisen in eine Richtung. Ab Mitte des Plots scheint der zweite Ermittler (Andi) die Lust am Fall verloren zu haben, denn nur noch die Hauptprotagonisten (Thi) kommt zum Zuge und somit auch zum Erfolg. Wo andere von guten Kochrezepten reden, wird in diesem Krimi viel getrunken, oft versackt und Müdigkeit und kleine Augen gehören zu der Ermittlungsgruppe. Wollte der Autor hier ein Klischee vorstellen oder befriedigen? Im großen und ganzen sollten die Leser sich auf ihren gesunden Menschenverstand verlassen und in einer Ermittlungsgruppe wirklich eine Ermittlungsgruppe sehen. Da der Autor nicht so richtig zu einem Mord kommt, ist natürlich auch das Ende des Buches mehr in psychologischer Hinsicht zu sehen.
Fazit: NRW Krimi mit vielen Perspektiven

zur Geschichte:
im Raum Oberhausen - Essen - Mühlheim werden immer wieder abgehackte Gliedmaßen von männlichen Personen gefunden. Bislang gibt es keine Vermissten. Ermittlerin Thi Fischer und Kollege Andi Gangster jagen von einem Tatort zum anderen, ohne dass es Hinweise gibt. Nie haben Zeugen beobachtet, wenn wieder ein Körperteil abgelegt wurde. Um sich den Frust von der Seele zu reden und mit reichlich Alkohol nachzuspülen trifft man sich in der Kneipe "Haus Ostermann". Für viele das 2. Wohnzimmer. Vor ihrem Urlaub kann Thi den Fall nicht mehr lösen, obwohl bei dem letzten Leichenteil ein markantes Taatoo gefunden wurde. Mit ihrer besten Freundin Mali, die auch gerne Kocharbeiten für die Hausgemeinschaft von Thi übernimmt, reist sie 4 Wochen nach Thailand. Bereits auf dem Hinflug lernen sie Willi-Hähnchen kennen, der sie gerne in Pattaya begrüßen würde. Erst einmal ist 2 Tage Shopping in Bangkok angesagt. Dann geht es nach Pattaya, eine Woche Badeurlaub. Durch einen Zufall lernt sie in der Wunderful-Bar Keniawerner kennen, und der hilft ihr um einiges weiter in ihrem Fall Daheim. Nun kann sie es kaum erwarten wieder nach Deutschland zu kommen... nach 3 Wochen sitzt sie wieder im Büro und hat DNA-Material mitgebracht. Jetzt kann das erste Fundstück einem Körper zugeordnet werden... das wird natürlich gefeiert im reichlich Alkohol, doch schon bald kommt die Ernüchterung: Der Fall ist damit eindeutig noch nicht geklärt. Jetzt führen die Wege in Bestattungsinstitute, Krematorien und Krankenhaus... dort wird die Spur heiß...

(21.02.07) ***

   
   
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© Friedrich Sulzer