Anna Degen

Karin Dengler-Schreiber

 

Das Haus an Nonnengraben (Bamberg-Krimi)
(März 07 - Emons Verlag - 239 S - ISBN 978 3897054949 / 9,00 €)

Hanna Tal soll einen Artikel über das verwahrloste Haus am Nonnengraben schreiben. Bei der Recherche vor Ort findet sie nicht nur eine alte Frau, die seit Wochen ermordet an ihrem Küchentisch sitzt, sondern auch die junge Stadtstreicherin Tanja mit ihrem Baby. Bei dem Versuch, Tanjas Unschuld zu beweisen, gerät Hanna immer tiefer in den Strudel der dunklen Geheimnisse des Hauses. Staatsanwalt Benno Berg und die Polizei verfolgen bei ihren Recherchen eine ganz andere Spur, die sie zu illegalen Geldgeschäften in der feinen Bamberger Gesellschaft führt. wo ist der Knoten, der Vergangenheit und Gegenwart verknüpft?

  Anmerkung:
Warum benutzt die Autorin ein Pseudonym? Auf der Rückseite des Buches, kann jeder den wirklichen Namen der Autorin nachlesen. Das ist schon der erste Punkt der zum Nachfragen reizt. Weitere Punkte wären die Bamberger Gesellschaft - die schläft während der Ermittlungen ein - oder der Täter - auch hier hatte Hanna bereits gepunktet - oder was wird aus der Stiftung - dem Zahnarzt - Tanja und Baby - Hanna und Benno? Am Ende des Buches bleiben zu viele lose Enden hängen. Das alte Haus geht fast unter, die Personen ersticken in gelangweilten Gesprächen. Der gesamte Plot wird gerettet durch Bamberg. Hier hat die Autorin sich Zeit genommen, dem Leser eine wunderbare, alte, historische Stadt näher zu bringen. Das entschädigt für vieles. Zwischen Liebe und Hass der Gegenwart und der Vergangenheit steht ein Mord.
Fazit: lockere, leichte Unterhaltung. Nicht nur für Bamberger.

zur Geschichte:
Dr. Hanna Tal, Historikerin ist beschäftigt mit einem Kellerprojekt, als ihr die Tageszeitung eine Recherche zum "Haus am Nonnengraben" anbietet. Schon der erste Besuch in dem heruntergekommenen Haus fördert unglaubliches zu Tage. Ein junges Mädchen mit einem Säugling und am Küchentisch eine Leiche älteren Datums. Hanna ist geschockt und dennoch muss sie schnell handeln. Sie überlegt nicht lange und bringt das Mädchen bei ihrer Tante Kunigunde unter. Vor kurzem hat sie auf einer Party Staatsanwalt Benno Berg kennen gelernt und an ihn wendet sie sich. Doch das Gespräch verläuft ganz anders als geplant und Hanna hat das Gefühl, das Mädchen schützen zu müssen. Sie verweigert die Aussage in diesem Punkt und das gibt Benno Berg einen tiefen Stich. Denn seit der Party spürte er Schmetterlinge im Bauch und fühlte sich zu Hanna hingezogen. Nun stehen sie auf verschiedenen Seiten und jeder ermittelt auf seine Weise. Während Benno sich die Leiche im Haus anschaut, recherchiert Hanna bereits über den Hintergrund, die Familie Rothammer und deren Nachkommen. Und sie stösst in ein Wespennest und wird plötzlich selbst zum Opfer... Benno vergeht vor Sorge um sie und kommt immer einen Tick zu spät... ein Archiv brennt, ein Angestellter verunglückt...

(06.06.07) ***

   
   
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© Friedrich Sulzer