Frank Domeier

 

Schweigende Mauern (historischer Krimi) - Trier
(April 11 - KBV Verlag - 302 S. - ISBN-13: 978-3942446143 / 9,90 €)

Nikolaus Krebs, der junge Jurist aus Kues an der Mosel, im Dienst des Kurfürsten von Trier, findet sich nur schwer mit seinem neuen Auftrag ab, der ihn mitten aus seinen anregenden Studien reißt. Der Baumeister Herrmann Albrecht stürzte vom Turm der Stadtkirche St. Gangolf in Trier. Alles deutet auf einen Freitod hin, doch der geltungssüchtige Domdechant möchte unbedingt mehr dahinter sehen und beauftragt den jungen Gelehrte damit, nach Hinweisen zu forschen, die Grundlage für eine Anklage bilden können. Halbherzig macht sich Nikolaus an seine Aufgabe, doch die Lustlosigkeit vergeht ihm schnell. In der Bürgerschaft ist man zu offensichtlich darauf bedacht, Differenzen und Streitigkeiten zu verschweigen. Nach und nach kommt Nikolaus einem ungeheuerlichen Geheimnis auf die Spur. Doch gleichzeitig sterben all jene, die etwas wissen und sagen könnten. Der kaltblütige Gegner scheint ihm immer einen Schritt voraus zu sein.

  Anmerkung:
Erneut hat Autor Frank Domeier einen historischen Krimi geschrieben. Der Leser wird entführt ins historische Trier und wird mit Verbrechen, die dringend der Aufklärung bedürfen, konfrontiert. Spannend erzählt der Autor seine Story und legt viele falsche Spuren. Der Leser landet häufig in Sackgassen und mit ihm der Hauptprotagonist. Doch am Ende klären sich alle Verbrechen auf.

Nikolaus Krebs ist glücklich. Er wurde vom Landesherren beauftragt in den alten Dokumenten nach Vereinbarungen zu suchen. Für den Juristen des Kurfürsten eine vertrauensvolle Aufgabe. Doch plötzlich ist alles anders: Er soll auf Mörderjagd gehen und das Verbrechen an Meister Hermann Albrecht aufklären, der aus dem Turm der Kirche St. Gangolf stürzte. War es ein Unfall? Liegt ein Verbrechen vor? Und wenn ja, wer hatte ein Interesse daran. Viele Fragen stürzen auf den jungen Juristen ein und die Menschen um ihn herum machen ihm seine Aufgabe nicht leicht. Warum gab der Meister seine Tochter an das Opfer? Ihr Herz schlug doch für Meister Adam Grimbach? Ist das ein Motiv? Die hohen Herren hüllen sich in Schweigen und nur langsam deckt der Jurist das Verbrechen auf und enthüllt gleichzeitig ein weiteres Verbrechen der jungen, hohen Herren. Dabei gerät er selbst in Gefahr...

Fazit: geheimnisvolles und gefährliches Trier. Empfehlenswert!

(22.08.11) ****

   
Die heilige Ketzerin (historischer Krimi)
(April 09 - KBV Verlag - 331 S - ISBN 978-3940077509 / 9,90 €)

Rinteln im 14. Jahrhundert
Die junge Maria wird von den Bewohnern des Städtchens an der Weser wie eine Heilige verehrt, denn immer wenn ihre religiösen Visionen sie überkommen, quellen aus dem Kruzifix, vor dem sie betet, wahrhaftige Tränen hervor. Doch es gibt auch Leute, denen diese Wunder ein Dorn im Auge sind. Zweimal schon wurde der Versuch unternommen, Maria zu töten. Beim ersten Attentat starb ihre Tante, nun musste ihr Ehemann sein Leben lassen.
Die Nonne Agnes nimmt sich der verzweifelten jungen Frau an. Zusammen mit Ludolf, dem Sohn des Verwalters des Klosters Möllenbeck, will sie nun herausfinden, wer hinter diesen Anschlägen steckt. Bereits zwei geheimnisvolle Todesfälle haben die beiden ungleichen Ermittler in Minden klären können, und dabei haben sie ihre Liebe zueinander entdeckt. Dem dauerhaften Glück stand jedoch stets Agnes' Gelübde im Weg.
War der Tod von Marias Mann tatsächlich nur ein missglückter Anschlag? Oder wurde er ermordet, weil er Näheres über die grassierenden Holzdiebstähle in der Umgebung wusste?
Warum hält Marias Onkel Ulrich seine schützende Hand über einen der Verdächtigen?
Während fieberhaft nach dem Mörder gesucht wird, gärt es in Rinteln. Verehrer und Gegner Marias treffen immer öfter aufeinander. Die Unruhe schreckt auch die Grafen von Schaumburg auf, die nun plötzlich um ihre Herrschaft in der Weserstadt bangen müssen. Agnes und Ludolf müssen den Mörder finden, bevor die Lage außer Kontrolle gerät.

  Anmerkung:
Autor Frank Domeier bleibt seiner Linie treu. Er schreibt stilsicher und gut verständlich, belässt es bei seinen bereits bekannten Protagonisten und der Leser bekommt somit das Gefühl diese über Jahre hin zu beobachten und kennen zu lernen. Wie immer sorgt der Autor für Spannung, Verwirrung und viel Klärungsbedarf. Dabei lässt er die Liebe nicht zu kurz kommen und überrascht mit einer großen Neuigkeiten, betreffend seiner Hauptprotagonisten. Da fragt sich der Leser schon, ob es einen weiteren Teil geben wird?
Fazit: dichtgewobene, historische Geschichte mit viel Flair und Ausstrahlung. Buchtipp!

zur Geschichte:
Rinteln Aug. 1386 im Kloster St. Jakobi: Agnes weilt seit fast einem Jahr in diesem Kloster und hat unter der Äbtissin und der Priorin kein leichtes Leben. Sie erhält von der Äbtissin Greta von Hattelen den Auftrag Maria, die überfallen wurde in ihrer Wohnung zu verarzten und ins Kloster zu bringen. In der Wohnung begegnet ihr der Onkel des Opfers, Ulrich von Engern. Schon bald wird sie es mit ihm zu tun bekommen. Sie trifft auch auf Johannes vom Domhof, Verwalter Stift Möllenbeck in dessen Sohn Ludolf Agnes verliebt ist, aber sich noch immer an ihr Gelübde gebunden fühlt. Außer einer verschrecken, verängstigten Maria unter dem Bett, ist in der Wohnung auch die Leiche des Holzfällers Kunibert Nachtigal. Maria wird im Kloster versorgt und Agnes entgeht nur knapp einer weiteren Bestrafung, da der Domdekan zu Minden, Johann von Rottdorf sie zu sehen wünscht. Sie soll sich gemeinsam mit Ludolf auf die Suche nach dem Mörder machen. Ulrich von Engern möchte alle Untersuchungsergebnisse wissen und schon bald merken die beiden Ermittler, dass er sie nur behindert. Wichtige Zeugen können nicht befragt werden, da sie den Schutz von Engern genießen, oder haben Angst vor einer Aussage. Somit sind sie auf sich allein gestellt und nur durch genaue Beobachtungen kommen sie gleich mehreren Verbrechen auf die Spur.

(23.06.09) ****

   
   
Ehrbare Händler (historischer Krimi) - Minden
(Mai 08 - KBV Verlag - 311 S. - ISBN 978 394477318 / 9,90 €)

Die Familie und die Gilde der Mindener Händler widersprechen mit aller Vehemenz. Solch einen schändlichen und unehrenhalften Tod können und wollen sie nicht akzeptieren. - Andere sprechen von hinterhältigem Mord. Die Rede ist von Vergeltung wegen geplatzter Geschäfte und von enttäuschten Kaufleuten in den großen Hansestädten. - Und immer wieder taucht die Frage auf, wie viel das Geschäft des toten Händlers nun tatsächlich wert ist. Sind die Schulden wahrhaftig so hoch, wie einige behaupten? - Um das Rätsel zu lösen, werden auf Empfehlung des Mindener Beschofs Otto die Nonne Agnes aus dem Kloster Möllenbeck und Ludolf, der Sohn des Stiftsverwalters, gerufen. Schon einmal haben die beiden auf unkonvemtionelle Weise einen Kriminalfall gelöst. Wird es ihnen ein zweites Mal gelingen?

  Anmerkung:
Autor Frank Domeier begibt sich mit seiner Leserschaft zum zweiten Mal auf historische Spuren und lässt seine bereits bekannten Hauptprotagonisten einen neuen Fall lösen. Ein Buch zum tief eintauchen von der ersten Seite an. Der Autor schreibt klar und flüssig und die Handlung ist jederzeit nachvollziehbar. Viele Fallen für den Leser sind gestellt, denn schnell sind die ersten Verdächtigen gefunden und dennoch: der Autor hat sich etwas ganz besonders ausgedacht, was sehr gut in einen historischen Krimi passt.
Fazit: Wunderbar zu lesen, spannend erzählt. Empfehlenswert!

zur Geschichte:
Minden, Mai 1385: In Minden wird der Handläer Johannes Bode tot auf seinem Speicher aufgefunden. Weder Ehefrau Anna noch der Rat glauben an einen Selbstmord. Für die Aufklärung dieses Falles reist Ludolf vom Domhof, Sohn des Verwalters Damenstift Möllenbeck an, und kurze Zeit später Nonne Agnes von Eckstein. Beide wurden direkt vom Bischof angefordert. Doch die Chemie zwischen Ludolf und Agnes stimmt immer noch nicht, so dass sich Ludolf alleine auf Recherche begibt und Agnes sich mit dem Hauptmann der Stadtwache, Wolfram von Lübbecke, ein rauher Geselle, zusammen tut. Während Ludolf sich am Tatort dem Speicher umschaut, spricht Agnes mit der Witwe. Hier führen Spuren zum ehemaligen Hausmädchen und deren Mann. Ludolf versucht immer noch am Tatort zu klären, ob es nicht doch ein Selbstmord war und wie hoch ist der Warenwert des Lagers. Kontorgehilfe Ulrich Rehkopf ist ihm keine große Hilfe, deshalb spricht er im Rat vor. Agnes und Ludolf wissen jetzt, dass der Händler schwere Schicksalsschläge hinnehmen musste. In Bremen brannte ein Lager aus, Schiffe gingen mit Waren unter. Hat der Händler deshalb den Freitod gewählt? Doch dieser Fall ist viel verzwickter als er im ersten Moment erscheint. Etwas ist geschehen in der Gastwirtschaft "Widukind" und ein Gegner des Händlers hält plötzlich um die Hand der Tochter an...

(21.09.08) ****

   
   
Die Herren vom Berge (historischer Krimi)
(März 07 - KBV Verlag - 383 S - ISBN 978 3940077066 / 9,90 €)

Minden in Westfalen anno domini 1384 - Wedekind, Herr auf der Schalksburg und Kirchenvogt des Bistums Minden, vermisst seine geliebte Kuneke. Sie ist seit fast zwei Wochen spurlos verschwunden. Die Nonne Agnes und Ludolf, der Sohn des Stiftverwalters, werden mit der Suche beauftragt. Nachdem sich die beiden jungen Leute endlich zusammenraufen konnten, kommen sie verdächtigen Geschehnissen auf die Spur. - Was hat Kunekes verwitweter Schwager mit ihrem mysteriösen Verschwinden zu tun? Tötete er sie aus verschmähter Liebe? Was hat es mit den ominiösen Listen auf sich, die der rücksichtslose Amtmann immer wieder von ihr verlangt hat? Welche finsteren Pläne verfolgt Kunekes ehrgeizige Mutter? Oder hat gar das böse Schandmaul Marie etwas mit der Sache zu tun?

  Anmerkung:
Mit seinem historischen Kriminalroman zieht der Autor seine Leserschaft ins Weserbergland des 13. Jahrhunderts. Nicht unbedingt schwungvoll, aber voller Geheimnisse und skurriler Persönlichkeiten erweist sich der Plot als empfehlenswert. Die Geschichte ist gut geschrieben, zeigt alle Facetten der Gefühle und lässt den Leser nicht mehr los. Die Protagonisten werden gut in Szene gesetzt und die Gegenseitigkeit dieser Personen, verleiht dem Plot die Würze. Mal Charme, mal Biss und dann wieder ein bisschen Romantik.
Fazit: Lesenswert! Interessante Persönlichkeiten.

zur Geschichte:
1384 - Weserbergland: Die Äbtissin Heilweg erhält Besuch vom Bischof von Minden. Er macht sich Sorgen um seinen Bruder Wedekind vom Berge, Kirchenvogt von Minden. Seit 2 Wochen ist Kuneke Wiegand verschwunden, mit der er eine Beziehung hat. Die Äbtissin setzt auf diesen besonderen Fall Ludolf und Agnes an. Sie werden an der Bug Schalksberg als Ehepaar Jost und Luke Scheffer auftreten um Nachforschungen anzustellen. Die beiden jungen Leute sind von diesem Auftrag nicht begeistert. Sie kennen und hassen sich seit Jahren und dennoch versuchen sie gute Mine zum bösen Spiel zu machen. Schon bald haben sie im Ort die ersten Kontakte geknüpft und staunen über so manche Ungereimtheit. Der Amtmann Josef Resenbach ist unbeliebt, der Vorgänger viel einem Unfall zum Opfer. Der Schmied Dietrich bemühte sich um Kuneke, ebenso wie der Kaufmann Dudenhausen aus Minden. Jeder Spur gehen sie nach und viele führen ins Nichts... doch aufgeben kommt nicht infrage... die Spur führt direkt nach Minden... zur toten Kuneke und zu ihrem Mörder...

(22.04.07) ****

   
 

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© Friedrich Sulzer