Gerd Forster

geboren in Ludwigshafen, lebt in Eulenbis und in Speyer. Studium der Musik und Germanistik in Heidelberg.
Redaktionsmitglied der Literaturzeitschrift "Chaussee". Schreibt Romane, Erzählungen und Gedichte. Ausgezeichnet mit
dem Pfalzpreis für Literatur 1977, erster Writer in Residence am Zentrum für deutsche Studien der
Ben-Gurion-Universität in Beer-Sheva, 1999

Tod auf der Orgelbank (Kurzgeschichten)
(erschienen Nov. 04 - Gollenstein Verlag - 280 S - ISBN 3-935731-74-4 / 18,50 €)

Nicht blutige Verbrechen und spektakuläre Aktionen stehen in diesen Geschichten im Vordergrund. Tote gibt es zwar auch, doch das Hauptaugenmerk des Autors gilt der psychischen Struktur der beteiligten Menschen im Netzwerk ihrer emotionalen und sozialen Beziehungen, was sich vor allem in ihrem Sprechen zeigt und zum Teil auch verbirgt. Bei all dem kommt der Triebkraft der Erotik in ihren unterschiedlichen Spielarten entscheidende Bedeutung zu. Und die ermittelnden Kommissare erweisen sich als keineswegs souverän, sie verrichten ihren Job mal lustlos und amtsmüde, mal lediglich abwartend und zeigen menschliche Schwächen. Oft sind es wenig beachtete, nicht ernst genommene oder gar belächelte Figuren, kauzige Sonderlinge.

  Anmerkung:
In 5 spannenden Kurzkrimis erzählt der Autor von sehr unterschiedlichen Menschen und Begebenheiten. Tatorte sind das eigene Haus, die Kirche, eine Gartensiedlung und eine Wohnung in Köln. Mord, Mordversucht und Betrug sind die Delikte. Die Motive zu den Taten Hass, Wut, Eifersucht und Habgier. Jede Geschichte ist in sich abgeschlossen, gut verständlich und flüssig geschrieben, so dass viel Lesefreude aufkommt.
Fazit: Ein Autor, der etwas versteht von Kurzgeschichten

zur den Geschichten:
Tod auf der Orgelbank - Kommissar Raupold und Mitarbeiter Kleindienst müssen das Attentat auf den Organisten Moskowski während eines Konzertes aufklären. Wodurch wurde die Bombe zur Explosion gebracht? Die Ermittler kommen nicht an Herrn Bagelein vorbei. Ein Orgelliebhaber und auf eigener Spurensuche. - ***** spannende Story

Susann will es jetzt wissen - Susann ist zurück aus Köln und trifft sich mit ihrer Freundin Dora um die Erlebnisse auszutauschen. Seit längerer Zeit vermutet Susan, dass ihr Mann ein Verhältnis hat und dieser Angelegenheit wollte sie auf den Grund gehen. In Köln lernt sie Fred Kaufmann kennen und der ist ihr behilflich bei der Recherche. Verfolgt ihren Mann im Hotel und zu einer geheimen Wohnung. Jeweils sieht er ihn mit einer Frau. Doch das ist nicht die volle Wahrheit. Der Vater von Susann hat einen Privatdetektiv beauftragt und kommt Julian auf die Schliche. - **** starker Schluss

Fredericos Schuhe - Jens Mattusch liebt Schuhe. Er ist ein Schuhnarr und wird für diesen Tick von seinen Kollegen schon mal aufgezogen oder aus als homosexuell angesehen. Über sein neues Paar Schuhe weiß er alles. Der Besitzer ist Frederico Meller, arbeitet in einem Reisebüro und hat einen Gang wie ein Gott in seinen Schuhen. Als er ihn eines abends verfolgt, fällt in einer kleinen Siedlung ein Schuss. War das Frederico? - *** auch Schuhe können verraten

Die Frau hinter dem Fenster - Frau Künzel wird mit einer Pilzvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Ihre Freundin Karin Jost erstattet Anzeige gegen Unbekannt. Nun muss Kommissar Hubich ermitteln. Dabei trifft er auf die Tochter Gundala, deren Ex-Freund Ephratim, Nachbarin Frau Seybold und den Pilzkenner Baldauf. Versteckt sich hinter diesen Personen ein Mörder? - **** Eine Story voller Verhältnisse

Vergebliche Investitionen - Hauptkommissar Hans Wulf und seine Kollegen werden in die Villa Steigner gerufen. Auf den Inhaber der Firma wurde geschossen, während er mit seinem Adoptivsohn Sven eine Auseinandersetzung hatte. Aber wer und wo liegt das Motiv? Geschäftsführer Weinsinn, Gero Neu, Frau Steigner, Ilona Malkow und die Russenmafia geraten in Verdacht. Und dann taucht auch noch die neue Praktikantin bei der Kripo auf... - **** Ermittlungsarbeit mit kleinen Patzern

(04.02.05) ****

   
   

 

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© Friedrich Sulzer