Rose Gerdts

Schattenschmerz (Bremen)
(Dez. 11 - rororo Verlag - 320 S. - ISBN-13: 978-3499257254 / 8,99 €)

BOMBENALARM Frühmorgens explodiert in einem Stadtpark in Bremen eine Bombe. Ein Gärtner stirbt, sein Kollege überlebt schwer verletzt. Während der Tatort geräumt wird, finden Polizisten in der Nähe eines Kindergartens eine entschärfte Landmine – eine Nachricht der Bombenleger. Zugleich drohen sie mit weiteren Anschlägen. Die Ermittler Frank Steenhoff und Navideh Petersen befürchten einen terroristischen Hintergrund. Fieberhaft versuchen sie den Attentätern zuvorzukommen. Als sie endlich das wahre Motiv hinter dem Anschlag erkennen, bekommt der Fall eine völlig neue Dimension ...

  Anmerkung:
Autorin Rose Gerdts hat einen spannenden und kompakten Krimi geschrieben, der von Bremen bis nach Afghanistan reicht. Mit vielen falschen Fährten und Irrwegen für ihr Ermittlerteam und den Leser bleibt die Spannung bis zum Ende erhalten. Mit eingebaut hat die Autorin einen Stalker für einen ihrer Hauptprotagonisten, der erst sehr spät die wahren Gründe erkennt. Da ist es gut einen Partner an der Seite zu haben der zu einem hält und hilft.

Ein Anrufer kündigt eine Bombe im Stadtpark an, ganz in der Nähe vom Kindergarten, wo in wenigen Stunden Mütter und Kinder sein werden. Jede Menge Streifenwagen und Besatzungen sind im Einsatz, doch die Suche bleibt erfolgtlos. Ein Spaßvogel! Die Absperrung wird aufgehoben und die ersten Arbeiter dürfen zu ihren Arbeitsplätzen. Dann erschüttert ein Knall die Welt und ein Krater tut sich auf. Er hat einen Anhänger verschlungen, ein Menschenleben gekostet und einen Schwerverletzten. Jetzt ist die Polizei voll im Einsatz und gerät gegenüber der Öffentlichkeit in Erklärungsnotstände. Warum wurde die Absperrung so früh aufgehoben. Auch für die Ermittler Frank Steenhoff und Navideh Petersen ist das unverständlich. Ein Bekennerschreiben führt die Ermittler in einen Rüstungsbetrieb und in das dunkle Kapitel der Landminen. Doch der Unternehmer weiß von nichts, hat längst die Produktion eingestellt und sich spezialisiert auf präzisere Waffen. Er lügt, wird erpresst, aber sieht keine Veranlassung diesen Menschen Glauben zu schenken. Ein Unternehmer vom alten Schlag läßt sich nicht erpressen. Für die Ermittler stellt sich die Frage: wer sind die Mütter und Väter von Paghman? Welches Ereignis gab es in Afghanistan mit Landminen. Ein schwieriger und komplizierter Fall, der am Ende eine Überraschung bereit hält.

Fazit: Guter Plot mit vielen Facetten. Empfehlenswert!

(30.12.11) ****+

   
Ehrenhüter (Bremen)
(Juni 11 - rororo Verlag - 352 S. - ISBN-13: 978-3499256219 / 9,99 €)

IHRE TOCHTER IST TOT. DOCH SIE TRAUERN NUR UM IHRE EHRE. An dem U-Boot-Bunker in Bremen wird ein türkisches Mädchen tot aufgefunden. Ein heikler Fall. Denn vor zehn Jahren wurde hier bereits ein ähnlicher Mord begangen. Damals war das Opfer eine junge Kurdin, die sich in den falschen Mann verliebt hatte. Sollte auch diesmal auf blutige Weise die Familienehre gerettet werden? Wie sich herausstellt, war die ermordete Nilgün von einem deutschen Mitschüler schwanger. Eine Schande! Die Familie mauert und verschließt sich der Polizei. Nur die iranisch-deutsche Kommissarin Navideh Petersen findet einen Zugang zu den in Verbitterung erstarrten Angehörigen. Doch auch sie ahnt nicht, dass ein weiteres Menschenleben in Gefahr ist ...

  Anmerkung:
Autorin Rose Gerdts nimmt erneut ihre Leserschaft mit nach Bremen und ins Umland. Mit ihrem bereits bekannten Autorenteam lässt sie vor den Augen der Leser einen kompakten Krimi entstehen, dem es nicht an Spannung fehlt. Dennoch ist die Handlung nicht immer in Bewegung und erstarrt oftmals in längeren Monologen und Gesprächen. Oftmals glaubt der Leser mit dem Buch nicht voran zu kommen, aber am Ende gibt es eine Lösung.

Die Kommissare Frank Steenhoff und Navideh Petersen werden zu einem Leichenfund an den U-Boot-Bunker Valentin hinter dem Deich gerufen. Dieser Ort war vor vielen Jahren schon einmal Tatort. Davon lassen sich die Ermittler nur am Rande beeinflussen und versuchen den Tod einer jungen Türkin aufzuklären. Hier treffen sie gerade bei der Familie auf eine Mauer des Schweigens. Sie habe ihre Tochter nicht vermisst gemeldet, sondern selbst gesucht, es ging doch um die Ehre der Familie. In großer Gefahr befindet sich die kleine Schwester des Opfers und nur die weibliche Ermittlerin findet einen Zugang zu ihr...

Fazit: Krimi mit tiefem Hintergrund. Empfehlenswert.

(01.01.12) ****

   
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© Friedrich Sulzer