Christiane Gibiec

Die Reise nach Helsinki (historischer Kriminalroman)
(erscheint Juni 04 - Emons Verlag - 205 S - ISBN 3897053179 / 9,00 €)

Die 19-jährige Anna Salander findet ihren geliebten Vater Pekka eines Abends tot auf, vergiftet mit Zyankali, das sich in einer Schnapsflasche aus Helsinki befand. Die Polizei ermittelt, dass der reiche Pelzhändlicher nicht nur Freunde in Elberfeld hatte und dass in seinem finnischen Vorleben einiges im Dunkeln liegt. Als anna eerfährt, dass sie in Finnland eine Tante und eine ältere Schwester hat, macht sie sich, gefolgt von den deutschen Kommissaren, auf den Weg nach Helsinki. Die deutsche und die finnische Polizei ermitteln in beispielhafter Zusammenarbeit, und es kommt zum Showdown in der Mittsommernacht...

  Anmerkung:
Sehr einfühlsam und wundervoll erzählend führt die Autorin ihre Leser zurück zum Anfang des 19. Jahrhunderts. Eine Zeit in der sich die Frauenbewegung formiert und Deutschland zwischen Monarchie und Sozialdemokratie steht. Hauptspielort ist Elbersfeld und die Pelzhändler-Familie Salander, deren familiäre Spuren bis nach Finnland und Lappland führen. Nach dem Mord an Pekka Salander, sucht seine Tochter Anna die Spuren in die Vergangenheit. Die Autorin schildert Anna sehr selbstbewusst, aber auch ängstlich. Gedanklich lässt sie eine zweite Tochter zu Worte kommen und in brieflicher Form die Schwester der Mutter. Somit erhält der Leser einen tiefen Einblick in die Familie.
Fazit: Ein bewegendes Familiendrama Anfang des 19. Jahrhunderts zwischen Elberfeld - Helsinki und Lappland spannend und romantisch erzählt.

zur Geschichte:
Anna Salander war ein halbes Jahr in Berlin und kommt nun in die Enge von Elberfeld zurück. Sie fühlt sich dort nicht wohl. Die Eltern liegen im ständigen Streit, der Vater trinkt viel und auch Tante Louise ist gesundheitlich angeschlagen. Eigentlich will Anna im Geschäft lernen, um den Pelzhandel Salander eines Tages zu übernehmen. Auch in der Werkstatt wird es Veränderungen geben. Elias Schlipköter, der bereits seit 20 Jahren im Hause arbeitet, will die Firma verlassen und zur Konkurrenz gehen. Anna versucht mit ihm zu reden, doch er schweigt. Im Kontor findet Anna ihren Vater über Briefen und Büchern. Noch immer hat er Kontakt zu seinem Geschäftspartner und Freund Carl Soderberg. Während der Unterhaltung kommt Tante Louise ins Zimmer und bringt ein Päckchen aus Helsinki. - Am nächsten Tag finden Anna und Tante Louise Pekka Salander tot im Kontor. Es riecht nach Blausäure, Zyankali. Die Flasche aus Helsinki war vergiftet. Der Hausarzt ruft die Polizei. Kommissar Emil Hohenstein, ein Mann der alten Schule und der junge aufgeschlossene Sergeant Hugo Blank übernehmen den Fall. Briefe werden übersetzt und es stellt sich heraus, dass Pekka bedroht wurde. Außerdem hat er noch eine Schwester und eine Tochter in Finnland. Annas Mutter und Tante müssen sich nach der Beerdigung in Kur begeben und Anna beschließt nach Helsinki zu reisen. Sie möchte ihren finnischen Vater kennen lernen und dessen Familie. Warum ging er fort? Und warum musste er fast 20 Jahre später sterben...

(05.05.04) ****

   
   

 

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© Friedrich Sulzer