Robert Gordian

 

Tödliche Brautnacht (historischer Krimi)
(Sept. 08 - KBV Verlag - 213 S - ISBN 978-3940077448 / 8,90 €)

Im erst kürzlich eroberten Sachsen bereichert sich eine von fränkischen Würdenträgern und sächsischen Stammesführern gelenkte und gedeckte Bande durch Mord und Menschenhandel. Sie stiftet Unruhe im Grenzgebiet zu den wendischen Obodriten und beschwört schließlich sogar Kriegsgefahr herauf. Um Licht in die finsteren Vorgänge zu bringen, entsendet Karl der Große seine beiden Boten Odo und Lupus. Für die beiden, die unermüdlich das Frankenreich bereisen, um für Recht und Ordnung zu sorgen, und die man wohl als die ersten Kriminalbeamten des Mittelalters bezeichnen kann, ist es ein überaus heikler und gefährlicher Auftrag.
Ihre Ermittlungen zeigen rasch, dass Graf Waratto, der zunächst als Hauptverdächtiger gilt, durchaus selbst als Opfer betrachten kann. Der Hochzeitszug seiner Tochter Swinde wurde überfallen, ein naher Verwandter ermordet, die Braut geraubt. Odo und Lupus heften sich an die Fersen des Entführers, des wendischen Fürstensohns Slawomir. Da erleben sie die grausige Wandlung einer Brautnacht zur Mordnacht und werden schließlich selbst zu Entführern. Auf einem Totenschiff müssen sie fliehen, um das Leben des Mädchens und ihr eigenes zu retten.

  Anmerkung:
Von der ersten Seite an hat der Erzähler der Ereignisse das Wort, das Wort und nochmals das Wort. Dadurch wird der gesamte Plot langatmig und erzeugt kaum Spannung. Wenn es dann wirklich mal zu einer Handlung kommt, wirkt die Szene gestellt und übertrieben. Als Leser gewinnt man den Eindruck, dass die Protagonisten nur halbherzig ihre Aufgabe erfüllen und dadurch vieles vernachlässigen und einfach den lieben Gott einen schönen Tag machen lassen. Schade.
Fazit: Viel verheißungsvoller Text ohne Dramatik.

zur Geschichte:
Aachen: Kaiser Karl bittet Diakon Lupus und Odo von Reims, den Königsvasallen zu einer Audienz. Im Land zwischen Elbe und Meer fäng Graf Waratto Bürger ein und verkauft sie als Skaven. Sie sollen den Wenden helfen und mit den Abgesandten zurückreisen. Mit den Mannen Rohfuz, Helko und Fulk nehmen sie die beschwerliche Reise von 34 Tagen auf sich. Bei ihrer Ankunft hält Waratto sie für die Vorhut der angeforderten Truppen, denn der Brauzug wurde überfallen und seine Tochter Swinde fiel den Wenden in die Hände. Brautvater und Bräutigam Wido konnten entkommen. Für Lupus und Odo ist klar: hier stimmt etwas nicht. Was geschieht im Wirtshaus des Zelibor? Macht Waratto mit ihm Geschäfte? Sie beruhigen Waratto mit der Nachricht, dass 500 bewaffnete Soldaten auf dem Weg seien. Somit kommen sie in den Genuss der Gastfreundschaft und hören eine ganz andere Geschichte über Plünderung und Skaverei. - Mit dem Floss begeben sie sich über die Elbe und damit auf eine abenteuerliche Reise in das Land der Wenden... hier steht gerade eine Hochzeit an und niemand anders als die geraubte Braut ist die Braut... da ist für Odo und Lupus guter Rat teuer... und gefährlich...

(24.02.09) ***

   
   
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© Friedrich Sulzer