Barbara Krohn

Barbara Krohn - Rosas Rückkehr
erschienen als TB Mai 2003 - Aufbau TB - 278 Seiten - 7,95 Euro

Rosa Liebmann steckt inder ersten großen Krise ihres Lebens. Sie verkauft ihre Coffee Bar in San Francisco und kehrt nach fast zwanzig Jahren zurück nach Deutschland. Während sie im Hamburger Bahnhof auf den Zug in ihren Heimatort, das Ostseebad Scharbeutz, wartet, entdeckt sie ihre Mutter - in den Armen eines fremden Mannes. Jedem aus ihrer chaotischen Familie, nur nicht ihrer fürsorglichen Mutter, hätte Rosa eine Affäre zugetraut. Doch damit nicht genug: Auf ihrem ersten Spaziergang an der Ostsee findet sie ihren Vater, den stadtbekannten Herzensbrecher, erschossen in seinem Strandkorb. (09.05.2003)

  Anmerkung:
Lesenswert! Frau Krohn habe ich bereits persönlich kennengelernt bei einer Autorenlesung in meiner Heimatstadt im vergangenen Jahr. Damals war dieser Roman nur als gebundenes Buch erhältlich, so dass ich bis jetzt gewartet habe um es mir als Taschenbuch zu kaufen. Die gelesen Ausschnitte gefielen mir sehr und der Krimi spielt zu einem großen Teil in meiner Heimat Schleswig-Holstein.

Persönlich hat es mich gestört, dass die Autorin alles nur mit den Augen von Rosa gesehen hat und dass die Unterhaltungen immer sehr knapp waren. Die meiste Zeit erzählt Rosa aus ihren Erinnerungen oder die laufenden Ereignisse. Leider unterhalten sich die anderen Beteiligten nie ohne Rosa - jedenfalls nicht für den Leser. Somit empfinde ich das Buch als sehr einseitig. Frau Krohn greift bei ihrer Geschichte nicht ins Land der Phantasie. Das ist etwas, was ich einer Autorin immer hoch anrechne. Diese Geschichte könnte sich so im realen Leben ereignet haben.

Eine Familie - Vater, Mutter und 5 Kinder. Der Vater kümmert sich um die 3 Bernsteingeschäfte, in denen auch sein Stiefsohn Achim und sein Schwiegersohn Ole arbeiten. Die Mutter bewirtschaftet die Pension. Regina, Oles Frau lebt in Scharbeutz als Malerin, Eva, die Frau von Joachim wohnt in Lübeck. Marina hat 3 Kinder, und lebt allein in München. Robert beschäftigt sich mit Immobilien auf den Kanaren und hält sich meistens in Hamburg auf. Rosa lebt in den USA. Auf den ersten Blick eine ganz normale Familie die in Scharbeutz lebt und ihre Gewohnheiten hat. Rosa kehr heim nach Deutschland - warum wird leider im gesamten Buch nicht geklärt - ihre erste Begegnung mit der Mutter hat sie bereits in Hamburg am HBF. Allerdings mit einem fremden Mann und somit glaubt Rosa an eine Täuschung. Sie fährt nach Scharbeutz - mietet sich in einem Hotel ein - am nächsten Morgen findet sie ihren Vater tod im Strandkorb - ermordet. Nun treffen die Geschwister ein und Rosa merkt, wie weit sie sich voneinander entfernt haben. Die Ermittlungen leitet Hanno Finn, ein Studienkollege ihres Bruders Robert, in den sie schon als 12jährige verliebt war. Hanno Finn ermittelt in alle Richtungen und besonders im Bereich der Familie. Rosa erfährt, dass ihr Vater seit 30 Jahren eine Geliebte hatte, und alle das wußten, auch die Mutter. Nur die kleine Rosa nicht - sie war immer zu klein. Viel Trauer gibt es im Hause nicht, denn der Vater war ein Despot und hatte sich mit den meisten seiner Kinder überworfen. Robert, weil er sich nicht fürs Geschäft interessierte, Marina die mit 18 ein uneheliches Kind bekam und den Vater verschwieg, Rosa die mit 18 in die USA ging. Nur Achim hatte es geschafft als Buchhalter in der Firma unterzukommen und Ole, der sich um den Einkauf der Schmuckstücke und Waren kümmerte. Und in dieser Familie sollte ein Mörder sein?

Rosa ermittelt auf eigene Faust und das aus gutem Grund. Sie muss ihrer Mutter helfen, die ebenfalls einen Liebhaber hat - den Bruder des Vaters. Sie findet heraus, dass Achim in Geldschwierigkeiten ist, weil er immer ins Spielcasino geht. Ole hat versucht Geschäfte zu machen hinter dem Rücken des Vaters und ist nun ebenfalls in Geschwierigkeiten - Unterschlagung der Firmeneinnahmen. Regina liebt Ole nicht wirklich, sondern ihren Stiefvater, den alten Fritz. Robert war gar nicht auf den Kanaren, als die Todesnachricht vom Vater kam... So viele Möglichkeiten, soviele Motive. Manchmal ist Rosa Hanno Finn ein Stück voraus, manchmal auch Hanno Finn Rosa. Dann gibt es einen zweiten Toten....

Viel Spaß beim lesen und suchen des Mörders in dieser Familie. (07.06.03) ****

 


Oldenburger Kurier - 2.11.2005

   
Barbara Krohn - Der Tote unter der Piazza

Endlich wieder in Neapel. Knatternde Vespas, lautes Gehupe, der Duft von Espresso - schon
findet sich die Journalistin Marlen in ihrer Lieblingsbar wieder. Sie will abspannen und findet
bei Livia, ihrer besten Freundin, gemütlich Quartier. Aber schnell ist es vorbei mit der
ersehnten Ruhe. Der Taxifahrer Salvatore, charmant und verwirrend erotisch, macht sich
hartnäckig daran, ihr Herz zu erobern. Als Krönung spannender Streifzüge durch die Stadt
führt er sie in das labyrinthische Kanalisationssystem Neapels. Und hier, im "Bauch der Stadt"
, machen sie eine grausige Entdeckung: Sie finden einen ermordeten Mann. Die Polizei tappt
im Dunkeln - die unstillbare Neugier der Journalistin ist entfacht. Für die beiden Freundinnen
beginnt ein atemberaubender Wettlauf mit der Zeit, denn jetzt scheint auch Salvatores
Leben auf dem Spiel zu stehen...
(03.05.03)

   

 

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© Friedrich Sulzer