Rosa Laner
Mordsgewinn
(Schwaben-Krimi) (Juli 09 - Schardt Verlag - 220 S. - ISBN-13: 978-3898414456 / 12,80 ) Albert eröffnet seiner Frau Lina, dass er sie verlässt. Für die Fünfzigjährige bricht die wohlgepflegte bürgerliche Hausfrauen- und Mutterwelt wie ein Kartenhaus zusammen - ein Schock, zweifellos. Drei weiteren Frauen geht es ähnlich. Sie werden gemobbt, belogen und betrogen. Doch aus Hoffnungslosigkeit erwachsen neue Chancen auf ein Leben in Autonomie und Freiheit, als sich das Quartett auf einem Glücksseminar kennen lernt. Was wie der kitschige Stoff eines sentimentalen Groschenromans klingt, entwickelt sich hier aber zu einem humorvollen, augenzwinkernden und überaus lebensklugen Frauenkrimi. Die vier befreien sich von ihren Altlasten, gründen die Wellness-Oase Glückshaus und etablieren sich als erfolgreiche Unternehmerinnen. Sie machen sich die neuen Männer zunutze und befriedigen ihre erotischen Bedürfnisse. Wer ihnen aber überdrüssig wird oder Ansprüche stellt, kann sich seines Lebens nicht mehr sicher sein. Für diejenigen erhält der Begriff Glückshaus eine etwas andere Bedeutung. |
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Anmerkung: Autorin Rosa Laner erzählt einfühlsam das Schicksal von vier Frauen, die von Männern verlassen, belogen und betrogen werden. Dabei entwickelt sie ein Szenario, dass beim Einstieg in das Buch kaum für möglich gehalten werden kann. Das Gefühl ergebene Frauen vor sich zu haben, die ihr Schicksal annehmen ist übergroß. Sie setzt in ihrem Plot immer wieder Akzente, die tief in die Realität hineingehen. Trennung! Geliebte! Kinder! Gefühle! Kein Part kommt zu kurz. Der Weg aus einer tiefen Krise heraus wird nachgezeichnet. Lina wird von Ehemann Albert überrascht mit der Trennung. Sie versucht alles um ihn zurückzugewinnen, fällt in ein Loch. Erst als sie sich für ein "Glücksseminar" entscheidet und drei weitere Frauen kennen lernt, versucht sie ihr Schicksal anzunehmen und neu durchzustarten. Sie lernt Konrad kennen und verliebt sich in Wanderungen mit ihm. Anni und Eva haben Probleme in ihren Firmen und Paula kann sich nicht damit abfinden das ihr Mann Frührentner geworden ist. Ihre Schicksalsgemeinschaft lässt Mordspiele entstehen. Wie beseitigt man wen und wann? Aus dem Spiel wird ernst, denn die Gemeinheiten der Männer daheim können nicht ignoriert werden... Fazit: gut erzählter Krimi mit vielen Überraschungen. Lesetipp! (19.05.10) **** |
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© Friedrich Sulzer