Kurt Lehmkuhl
Tore, Tote, Tivoli (erscheint Mai 04 - Betzel Verlag - 176 S - ISBN 3-932069-28-5 / 9,90 ) Der traditionsreiche Kultverein Alemannia Aachen steht sportlich und finanziell vor dem Abgrund. Auf dem Tivoli haben die Fußballer das Toreschießen verlernt und prompt fliegt im Abstiegskampf der Trainer. Der Vorstand des Alemannia versucht derweil, die finanzielle Schieflage zu beheben und muss das plötzliche Ableben des größten Sponsors beklagen. Obendrein bezahlen auch noch Fans der Alemannia ihren Stadionbesuch mit dem Tod. Mittendrin im Schlamassel stehen Tobias Grundler und sein Freund, der Rechtsanwalt Dr. Dieter Schulz, die der Alemannia aus alter Verbundenheit helfen wollen. Grundler wird übel mitgespielt bei seinem Versuch, das geheimnisvolle und verbrecherische Treiben rund um den Tivoli aufzuklären. Aber er lässt sich nicht unterkriegen und sucht nach den Drahtziehern. Es geht im wahrsten Sinne des Wortes um die Wurst bei der Alemannia, ein Bratwurstverkäufer hält einen der Schlüssel zur Lösung des kriminellen Geschehens in der Hand. Tore, Tote, Tivoli ist die überarbeitete Neuauflage des vergriffenen Krimis "Mord am Tivoli". |
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Anmerkung: Ein Krimi, flott und spritzig geschrieben rund um den Fußball, die berühmten Aachener Printen und eine Anwaltskanzlei. Diese leichte Krimiunterhaltung lässt den Leser Schmunzeln, liefert eine dreifache Story und mehrere Tote. Die Story ist fließend geschrieben, leicht verständlich und mit einer raffinierten Lösung versehen. Ein bißchen nervend sind die nichtausgesprochenen Kommentare des Hauptakteurs, dem selten eine Situation ernst vorkommt und alles immer locker nimmt. Fazit: Krimi rund um den Fußball mit Höhen und Tiefen zur Geschichte: (06.06.04) *** |
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Ein CHIO
ohne Rasputin (erschienen Juni 03 - Betzel Verlag - 196 S - ISBN 3932069218 / 11,80 ) Ein Leben ohne Komplikationen, das ist für Tobias Grundler nahezu undenkbar. Kaum hat der Anwalt erfolgreich einen Pferdepfleger in einem Strafverfahren verteidigt, wird sein Mandant ermordet. Verdächtigt wird ein anderer Pferdepfleger, der gute Gründe hat, Selbstjustiz zu üben; immerhin war der Freigesprochene verdächtigt, die Tochter des Kollegen sexuell misshandelt zu haben. Der Mörder will ausgerechnet von Grundler verteidigt werden. Damit nicht genug: Zeitgleich beauftragen eine Versicherungsgesellschaft und die ehrenwerte Familie Tombeux den Rechtsanwalt, diskret nach dem verschwundenen Zuchthengst Rasputin zu suchen. Hier ist der vermeintliche Dieb schnell ausgemacht: eine Polenmafia. Dass die ersten Anzeichen nicht gleich zur richtigen Lösung führen, diese Erfahrung hat Grundler schon oft in seinen bisherigen Fällen gemacht. Auch bei seinen Ermittlungen während des Weltfestes des Pferdesports, dem CHIO in Aachen, gerät er schnell in einen Strudel immer hektisch werdender Aktionen. Ist der Pferdepfleger tatsächlich der Mörder? Steht die Polenmafia wirklich hinter Rasputins Verschwinden? Vieles spricht dafür, vieles dagegen. Mit diesen Problemen könnte Grundler durchaus noch leben, wenn da nicht der private Konflikt mit seiner Partnerin Sabine wäre. Während er - selbstverständlich nur rein dienstlich, wie er behauptet, mit der attraktiven Presse-Sprecherin des CHIO anbandelt, steht Sabine vor der Qual der Wahl: Grundler oder Erbonkel Horst, der ihr Millionen verspricht. Ob der Unfall, der ihr auf der Fahrt zu Onkel Horst passiert, tatsächlich ein Unfall war und ob der Unfall ihr oder doch Grundler gelten sollte, das ist eine der Fragen, deren Antworten zur Lösung aller Probleme führen. Für Rasputin kommt indes die Aufklärung zu spät. Als sein Schicksal geklärt ist, ist das Weltfest des Pferdesports vorbei, es heißt in diesem Jahr: Ein CHIO ohne Rasputin. |
Anmerkung: Ein Krimi rund um das größte Reitereignis des Jahres in Aachen, den CHIO. Dem Autor ist es nicht gelungen, mich über die gesamte Zeit des Buches zu fesseln. Die Ermittlungsarbeiten des Rechtsanwaltes, die für mich eigentlich Polizeiarbeit waren, erschienen mir zur Realität unwahrscheinlich. Eine Polizei die nur nickt und wohlwollend lächelt kann ich mir nicht vorstellen. Obwohl der ermittelnde Rechtsanwalt pausenlos im Einsatz war, seine Liebste und sich in Gefahr brachte, klang die Geschichte wie auch die Lösung herbeigezaubert. Zeugenaussagen, aus denen der Leser etwas über die Zusammenhänge hätte erfahren können, wurden erst Seiten später wieder hervorgeholt. Bis dahin wurde der Leser mit Liebesgedanken und Reitanalysen beschäftigt. Fazit: Viel CHIO, viel Pferd, viel Reiter, aber wenig Spannung. zur Geschichte: In diesen Tagen beginnt das Chio und ganz Aachen ist auf den Beinen. Meurer fängt wieder an zu arbeiten für den Privatmann Schnitzler. Klinkenberg arbeitet auch beim CHIO. Am Samstagmittag ist Meurer tot und Klinkenberg gesteht den Mord. Als Rechtsanwalt verlangt er Tobias Grundler. Hauptkommissar Böhnke, Freund von Tobias, macht ihm wenig Hoffnung, dass er seinen Mandanten schnell frei bekommt. - An diesem Wochenende muss er sich auch noch um das Verschwinden des Hengstes Rasputin kümmern. Deshalb besucht er das Gestüt Donner. Dort trifft er Donner und Edeltraut Tombeux, der dieses kostbare Pferd gehört. Die Versicherung will die halbe Million nicht bezahlen, so lange das Schicksal des Pferdes ungeklärt ist. Tobias soll zwischen den Kontrahenten vermitteln. Er ist froh, als am Montag seine Liebste, Sabine wieder da ist. Mit ihr bespricht er die aktuellen Fälle. Aber auch sie hat Neuigkeiten. Erbonkel Horst möchte das Sabine bei ihm lebt bis zu seinem Tod, dafür bekommt sie sein Millionenvermögen. Tobias ist entsetzt und die Beziehung zwischen ihnen wird zum Drahtseilakt. (das ganze Buch hindurch) Noch am selben Tag erfährt er, dass Meurer auch vergiftet wurde. Eine weitere Obduktion soll nun klären, ob erst das Gift wirkte, oder die Heugabel den Tod verursachte. Jetzt ist Tobias Grunder auf der Suche nach weiteren Tätern. Wer hat Meurer gehasst und getötet? Leinendekker - der seinen Job durch Meurer verlor? Beyenthaler - der um viel Geld von Meurer betrogen wurde? oder doch die schöne Andrea Delzepich, die ein Verhältnis mit Meurer hatte... (25.03.04) *** |
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Das
Dürener Roulette (erschienen Dezember 02 - Betzel Verlag - 220 S - 3932069188 / 11,80 ) Eine Hausfrau
wird ermordet, ein Arzt befindet sich im Hungerstreik,
ein Polizist ist wegen Alkoholismus vom Dienst
suspendiert - drei Szenen, die auf den ersten Blick
nichts miteinander |
Anmerkung: Sehr flott geschrieben. Ständig ist die Story in Bewegung und gewinnt mit jeder Seite rasant an Fahrt. Für den interessierten Leser kommt kaum lange Weile auf. Der etwas knurrig wirkende Journalist Bahn und seine stets um Ausgleich bemühte Ehefrau Gisela geben der Story den entsprechenden Pepp. Der Autor verzichtet auf langatmige Landschafts- und Wetterschilderungen, so dass der Leser die Story um Unfälle, Mordanschläge und Leichen voll genießen kann. Fazit: Ein empfehlenswerter Krimi aus dem Raum Düren. zur Geschichte: Seine Ehefrau Gisela kümmert sich um Freundin Anne, die Bahn nicht leiden kann. Anne hatte einen Unfall verursacht und möchte nun den Unfallgegner im Krankenhaus besuchen. Leider liegt er in einem Krankenhaus in Düren und somit muss Gisela die Informationen von Bahn holen. Wolfgang Eggerath befindet sich im Krankenhaus in Eschweiler, ist Alkoholiker. Im Gegenzug erhält Bahn Informationen von Annes Schwester, die im Grüngürtel wohnt. Erneut setzt er seinen Informanten Jansen auf die Tote an. - Staatsanwaltschaft und Kommissar Schmitz schweigen. Bahn ist unzufrieden mit der Aufklärung um den Tod von Cornelia Bergstein. Da stürmt eine Protestgemeinschaft die Räumlichkeiten der Redaktion und verlangen, dass im Lokalteil endlich über den Hungerstreik von Dr. Kuhlmann berichtet wird. Bahn besänftigt die Meute und schiebt die Verantwortung nach Köln ab. Doch war diese Entscheidung richtig? Kurze Zeit später fliegt die erste Brandbombe ins Büro der Redaktion. Nur das schnelle Eingreifen von Kommissar Schmitz kann schlimmeres verhindern. Bahn ist geschockt und kommt mit seiner Frau Gisela nicht mehr zur Ruhe. Seine Auto explodiert, eine Brandbombe fliegt auf sein Haus und immer wieder kreuzen Eggerath, Bergstein und Kuhlmann seinen Weg. Wäre doch bloß sein Freund Kommissar Küpper bei ihm... (23.03.04) **** |
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SOKO Criminale Singen(Hg.) | Grenzfälle | Juli 05 | Gmeiner Verlag | Singener Diätkost | **** |
Günter Krieger (Hg.) | Ein Schmitter namens Tod | Sept. 02 | GEV Verlag | Unter Brüdern | **** |
© Friedrich Sulzer