Christian Leovic

Schwarzer Regen fällt
(erschienen Nov. 01 - BoD Verlag - 225 S - ISBN 3831128421 / 12,76 €)

Die von Angst erfüllten augen der zierlichen jungen Frau ließen eine unermeßliche Hilflosigkeit erkennen und während sie ihren furchtsamen Blick ganz langsam auf das dicke schwarze Nylonseil richtete, das die wund geriebenen Handgelenke fest aneinanderband, spürte sie zwischen ihren Zähnen den blutverschmierten Knebel... der jeden ihrer kläglichen Aufschreie im Ansatz verstummen ließ... ihr Gesicht hatte sich blaß gefärbt...

  Anmerkung:
Der Autor hat eine interessante Story geschrieben, die den Leser von Deutschland bis nach Sydney führt. Leider ist es ihm nicht gelungen, mich mit seinen Hauptfiguren zu überzeugen. Sie wirken oft fahrig, hilflos und scheinen sich selten richtig zu orientieren. Statt offener Gespräche - Geheimnisse und einsame Spurensuche. Dadurch wirkt die Geschichte staksig, verwirrend und in den Ereignissen manchmal nicht nachvollziehbar. Die Schießerei in der einsamen Gasse kam mir vor wie in einem Western, und der Polizist eher wie ein Revolverheld. Und als krasser Gegensatz wurde mir der gleiche Ermittler nur kurze Zeit später wieder als sensibel, wahnsinnig verliebt und trauernd dargestellt. Im Grunde hätte dieser Ermittler umgehend von dem Fall abgezogen werden müssen, aber er schafft es durch äußere Stabilität und innere Sensibilität das Ende mitzuerleben.
Fazit: Gute Story, schlecht aufbereitet für den Leser.

zur Geschichte:
Hauptkommissar Alfred Greif und sein Kollege Thomas Müller werden in die Nähe von Wertheim zu einer alten Scheune gerufen. Ein neuer Fall für die Ermittler. In der Scheune liegt die Tote Christina König. Alle Spuren weisen auf einen Sektenmord hin. Um sich mit der Materie auseinander zu setzen reist Kommissar Greif nach München um mit dem Journalisten und Experten für satanismus Anton Weider zu sprechen. Leider bringt dies wenig, nur den Hinweis, dass es sich nicht unbedingt um einen Satansmord handelt. - Während dessen besucht Thomas Müller die Schwester der Toten, Anja Breuer. Die junge Frau ist geschockt vom Tod der Schwester, kann aber zu den Ermittlungen nichts beitragen. - Kurze Zeit später stirbt Achim Brodovic auf einem elektrischen Stuhl. Seine Freundin, Yvonne Schultes hat ihn in eine Falle gelockt. Sie verschwindet umgehend nach Sydney. In Deutschland zurück, findet sie in einem Park den Tod. Die beiden Ermittler sind von den Ereignissen überrascht. Jede Spur verliert sich ins Nichts. Das Flugticket von Frau Schultes bringt die Ermittler nach Sydney und dort auf eine neue Spur. Ein Museum, dass eine Ausstellung der Malerin Michaela Radtke zeigt, die eigentlich Desiree Brodovic heißt... Und im Hintergrund sitzt ein alter Mann in seinem Arbeitszimmer und streicht Namen für Namen von einer Todesliste... Was wussten diese Menschen?

(28.04.04) **

   
   

 

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© Friedrich Sulzer