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Der
Schachautomat (Historischer Roman)
(erscheint Aug. 05 - Piper Verlag- 416 S - ISBN
3492047963 / 19,90 )Wien, 1770. In Schloß Schönbrunn findet
eine selbst zur Zeit der Aufklärung aufsehenterregende
Premiere statt. Wolfgang von Kempelen präsentiert vor
den Augen Kaiserin Maria Theresias seinen Schach
spielenden Automaten. Schon bald wird die von da an in
Preßburg ausgestellte Sensation zum beliebtesten
Schauobjekt im ungarischen Königreich. Dabei ist die
Wundermaschine nichts weiter als eine brillante
Täuschung: Der zwergwüchsige Italiener Tibor lenkt den
"Schachtürken" aus dem Innern. Bisher von der
Gesellschaft ausgestoßen, genießt er in der fremden
Haut die Anerkennung der Männer und die Bewunderung der
Frauen. Doch als eine schöne Aristokratin unter
mysteriösen Umständen zu Tode kommt, wird der
Maschinenmensch das Ziel von kirchlicher Hetze und
adligen Intrigen - und Tibor muß über sich
hinauswachsen, um nicht mit dem Schachautomaten
unterzugehen.
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Anmerkung:
Der Autor Robert Löhr zieht seine Leserschaft in das 16.
Jahrhundert. Auf leisen Sohlen ersinnt der Autor rund um
den Schachtürken, den es wirklich gab, eine interessante
Geschichte um Liebe, Verrat, Verfolgung und Hass. Gegen
den Hauptprotagonisten (von Kempelen), seinen Gehilfen (Jakob)
und dem Gehirn des Schachtürken (Tibor) werden Intrigen
ersonnen, ständig lauert die Gefahr der Entdeckung des
Geheimnisses. Von Spitzeln umgeben versuchen die Drei
sich von niemandem in die Karten schauen zu lassen, doch
verschmähte Liebe, unendlicher Hass und unbändige
Neugierde öffnen die Türen. Auf dem Schachtürken
scheint ein Fluch zu liegen, der Mord nicht ausschließt.
Fazit: Vom
ersten Moment an taucht der Leser in eine andere Welt...
spannend und romantisch geschrieben.zur Geschichte:
Venedig im Nov. 1769: Der Zwerg Tibor Scardenelli erwacht
nach einer Schlägerei in einer Zelle. Ein Edelmann,
Wolfgang Ritter von Kempelen sucht ihn auf und
unterbreitet ihm ein Angebot. Freiheit gegen
Dienstleistung. Wolfgang von Kempelen aus Preßburg hat
ihrer Majestät, der Kaiserin Maria Theresia versprochen
eine besondere Maschine zu entwickeln. Dafür hat er
sechs Monate Zeit und ist von seinen Aufgaben als Hofrat
entbunden. Tibor soll seine Freiheit erhalten, wenn er
eine Partie Schach gegen Kempelen gewinnt. Er gewinnt und
kommt frei, doch nach Preßburg will er nicht, denn das
wäre Betrug an der Kaiserin. - Tibor versucht in Venedig
sein Schachspiel zurückzubekommen von einem
venezianischen Kaufmann. Doch dies erweist sich als
schwierig. Mit viel Kraft besiegt er den Kaufmann, der an
den Folgen des Kampfes stirbt. Er wirft ihn und das
Schachspiel in den Kanal. Nun muß er fort. Er macht sich
auf die Suche nach Wolfgang Kempelen. Dessen Freude ist
groß und somit geht die Reise nach Preßburg. Dort lernt
er den Juden Jakob kennen, es ist eine Freundschaft
zwischen Liebe und Hass. Doch Tibor muss auch erfahren,
dass er wie immer abgelehnt wird. Kempelens Frau, Anna
Maria lässt es ihn deutlich spüren. Während Wolfgang
Kempelen und sein Gehilfe Jakob am Schachautomaten
arbeiten, lernt Tibor aus Büchern Schachvarationen. Es
beginnt für ihn eine Zeit voller Entbehrungen, denn
niemand darf ihn sehen. Eingesperrt in seinem Zimmer,
Ausblick aus der Werkstatt und nie frische Luft sind sein
Los. Doch die 3 Männer halten durch und am 6.3.1770 wird
im Schloß Schönbrunn der Schachautomat vorgeführt. War
es ein Zufall oder Absicht von ihrer Majestät als ersten
Gegner den Hofmechaniker Knaus zu wählen. Er verliert
gegen die Maschine und sinnt auf Rache... er glaubt nicht
an eine denkende Maschine. Doch auch andere sind Feinde
des Schachautomaten und möchten sein Geheimnis
ergründen. Eine große Rolle spielt Baronin Ibolya und
ihr Bruder...
(01.09.05) ****
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