Gerhard Loibelsberger

Quadriga (Venedig)
(Juli 12 - Gmeiner Verlag - 273 s: - ISBN 978-3839213124 / 11,40)

Die Hölle ist in uns. Und der Teufel, in Gestalt eines Profikillers such das Touristenparadies Venedig heim. Nackte Knabenleichen treiben in den Kanälen und die Medien sprechen bereits vom Venedig-Ripper. Eltern reagieren panisch, wollen ihre Kinder einsperren. Wurden Pornos gedreht? Oder steckt ein perverser Einzeltäter hinter den Morden? Privatdetektiv Lupino Severino und Commessario Ludovice Rainieri stochern im Nebel, doch sie müssen den Täter fassen, bevor es weitere Opfer gibt.

Anmerkung:

Autor Gerhard Loibelsberger nimmt seine Leser mit nach Venedig. Leider geht es hier weniger um die Schönheit und Vergänglichkeit dieser Stadt, sondern um einen brutalen Kindermörder, der sein Unwesen in der versinkenden Stadt betreibt. Mit einer übersichtlichen Protagonistenanzahl macht es der Autor dem Leser leicht den Ereignissen zu folgen. Und die werden mit jeder Seite spannender und geheimnisvoller, lassen den Leser erschauern und treiben die Ermittler (fast) in den Wahnsinn.

Der alte Rahmenmacher und Vergolder sucht dringend für seine Werkstatt in den kommenden Monaten einen Ersatz. Seine Tochter wurde in den Staaten entführt und seine Anwesenheit ist dort dringend erforderlich. Endlich hat er Erfolg und das Schicksal nimmt seinen Lauf. – Im Canal Grande wird der Sohn von Philipp Mühleis tot aufgefunden. Er ist Aufnahmeleiter in der Produktionsfirma seines Vaters und unter der Leitung des Regisseurs Adi Bender und entsprechenden Schauspielern entsteht ein Film in Venedig. Da ihn der Tot seines Sohnes auffrisst, engagiert er den Privatdetektiv Lupino Severino, einen ehemaligen Polizisten. – Kommissar Ludovico Ranieri ermittelt in diesem Fall mit Kollegin Viti. Schon bald verschwindet ein weiterer Junge. Die Presse klagt die Polizei erbarmungslos an und nachdem Ranieri in eine handfeste Schlägerei mit ihnen gerät, wird er vom Dienst suspendiert. Nun kommt ein Ermittler aus Rom und verbreitet seine Theorie von Snuff-Morden. Das ruft die Mafia auf den Plan und die Verhältnisse in Venedig scheinen aus den Fugen zu geraten. Die Sorge der Bürger in Venedig äußert sich in immer bissigeren Kommentaren und auch die Mutter von Marco macht sich große Sorgen. Dennoch kann er seinen Job in der kleinen Pizzeria behalten und trifft dort auf Senor Smith. Eine Begegnung, die den kleinen Jungen fast dem Schicksal der anderen folgen lässt...

Ausgezeichneter Krimi. Klar und prägnant geschrieben. Sehr empfehlenswert!

(22.02.12) *****

Mord und Brand
(Aug. 11 - Gmeiner Verlag - 321 S. - ISBN-13: 978-3839212172 / 12,90 €)

Wien, 27. Juli 1911. Ein Großbrand wütet auf den Holzlagerplätzen am Nordwestbahnhof. Erst nach zwei Tagen kann er unter Einsatz von 167 Mann der Wiener Berufsfeuerwehr gelöscht werden. Inmitten tausender Schaulustiger wird ein Mann brutal zu Tode geprügelt. Frantisek Oprschalek und sein bester Freund Nepomuk Budka, ein mehrfach verurteilter Gewaltverbrecher, ziehen eine blutige Spur von Morden und Brandstiftungen durch Wien. Inspector Nechyba und seine Frau Aurelia geraten in einen Strudel der Gewalt, der sie auch ganz persönlich bedroht

   
   
Reigen des Todes (historischer Roman) Wien
(Juli 10 - Gmeiner Verlag - 324 S. - ISBN-13: 978-3839210680 / 12,90 €)

Wien 1908. Als am Ufer des Donaukanals ein abgetrennter Unterarm entdeckt wird, wittert Gerichtsredakteur Leo Goldblatt die große Story. Doch nicht nur diese mysteriöse Angelegenheit schlägt dem Inspector und ausgewiesenen Gourmet Joseph Maria Nechyba gewaltig auf den Magen, sondern auch die Suche nach dem seit Tagen vermissten Oberstleutnant Vestenbrugg. Bewegung kommt erst in den Fall, als Vestenbruggs abgeschnittener Kopf auftaucht und sich herausstellt, dass er eine junge Geliebte hatte: Steffi Moravec, deren amouröse Fähigkeiten auch andere Herren der Wiener Gesellschaft sehr zu schätzen scheinen …

  Anmerkung:
Autor Gerhard Loibelsberger zieht seine Leserschaft in den Beginn des 19. Jahrhunderts von Wien. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist groß, Das Donauufer und unterirdische Höhlen fangen die Gestrandeten auf, in den noblen Wohngebieten pflegt ein Hausherr sich zu umgeben mit Weib, Kindern und Personal.

So ein Gestrandeter ist der ehemalige Fleischhauer Schöberl. Am Donauufer findet er einen Arm in Fetzen gehüllt. Sein Weg führt nicht zur Polizei, sondern zum Redakteur Goldblatt. Zur selben Zeit wird Oberstleutnant Vestenbrugg, Angehöriger eines Eliteregiments vermisst. Seine Geliebte, Steffi Moravic, bringt die Situation in finanzielle Schwierigkeiten.

Und dann taucht er auf. Der große Mann, mit strengen moralischen Vorstellungen und einer Neigung zum Kochtopf. Inspector Nechyba stellt den Arm sicher und jagt nur wenig später einem Kopf hinterher. Wer ist die Leiche? Wie kam sie zu Tode? Und welche Rolle spielt Steffi Moravic? In einigen Bereichen ist das Buch schlicht gesagt „langweilig“. Seitenweise erhält der Leser die bereits vorhandenen Informationen nochmals umgedichtet wieder vorgetragen oder es wird eine genaue Rezeptur eines Gerichtes gebracht. Der Roman ist bedächtig, ruhig und alles geht hier Schritt für Schritt seinen Weg. Am Ende steht mehr heiße Luft, als ein Verbrechen.

(05.03.2010) ***

   
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© Friedrich Sulzer