Astrid Paprotta

Feuertod (Frankfurt-Krimi)
(erscheint Juni 05 - Piper Verlag - 288 S - ISBN 3492271294 / 13,00 €)

Das Obergeschoß der Meiernstraße 32 im schicken Frankfurter Mordend wirkte wie ein makabrer Trauerrand. Ein beißender Geruch legte sich über alles, als hätte sich für einen Moment die Hölle geöffnet: In dieser Brandhölle war die umstrittene Stadtverordnete Ellen Rupp umgekommen. Kompromißlos hatte sie sich für eine "sichere Stadt" stark gemacht, wenig überraschend also, daß sie eine Menge politischer Feinde besaß. Wer aber würde sie bei lebendigem Leib verbrennen wollen? Hauptkommissar Niklas von der Frankfurter Kripo und sein LKW-Kollege Ptofski fahnden nach Hinweisen zu dem verkohlten Unbekannten, der neben Ellen Rupp gefunden wurde: Wer war er? Und warum haben beide Opfer offenstichtlich keinen Fluchtversuch unternommen?

  Anmerkung:
Autorin Astrid Paprotta nimmt ihre Leserschaft auch in ihrem zweiten Krimi mit nach Frankfurt. Der von ihr erzählte Plot könnte sich wirklich so abgespielt haben und lässt sich leicht nachvollziehen. Bereits in ihrem ersten Buch ist dem geneigten Leser aufgefallen, dass die Autorin sehr melancholisch schreibt. Diesem Stil ist sie treu geblieben und überzeugt durch gute stilsichere Schreibweise. Oftmals bringt sie mit Melancholie den Leser zum Schmunzeln und lässt die Protagonisten dadurch sehr lebendig wirken. Sie schreibt von den kleinen Leuten die nach oben wollen, und von den großen Tieren denen nichts zu schmutzig ist, wenn es ums Geschäft geht. Markant ist das Ende des Buches und damit überzeugt die Autorin zweifach. Fazit: Viel Melancholie, Wechselbäder der Gefühle und heiße Dramatik. Buchtipp!

zur Geschichte:
Claude Czerny hat ein eigenes Frisörgeschäft in einer trostlosen Gegend. Er träumt davon eines Tages einen Laden im Zentrum von Frankfurt zu besitzen und nur noch für die reichen Damen der Welt zu arbeiten. Gerade jetzt ist er unterwegs mit einem elektrischen Krankenhausstuhl, den er kurzfristig entwendet hat. Ohne Erlaubnis der Ärzte hat er das Krankenhaus verlassen und befindet sich auf dem Heimweg. Dabei fährt er einen Umweg und entdeckt als erster den Brand in einer Dachgeschosswohnung. Er klingelt die Mieter heraus. Feuerwehr und Polizei rücken an. Dann fährt Czerny entgültig heim. - Am nächsten Tag erzählt er seinem Nachbarn Moritz Blume von dem Brand in der Nacht. Ob das Brandstiftung wahr? Noch während die beiden darüber nachdenken, steht für die Kripobeamten Karl Niklas und Jan Potofski fest, dass es um Brandstiftung und Mord geht. In der Wohnung ist die bekannte Rechtsanwältin und Sprecherin der Bürgerinitiative "Sichere Stadt", Ellen Rupp ums Leben gekommen. Ein weiterer Mann wurde in der Wohnung entdeckt, dessen Identität noch nicht geklärt ist. Fest steht: Ellen Rupp hatte nicht nur Freunde und oftmals wurde ihr der Beiname "Ruppig" gegeben. Gearbeitet hat sie als Wirtschaftsanwältin. In der Kanzlei arbeitete sie mit der Scheidungsanwältin Anna Westheim zusammen, der Frau ihres guten Freundes Florian Westheim, den sie aus Kindertagen schon kennt. Noch bevor die Ermittler so richtig sich ins Zeug legen, um diesen Fall zu klären gibt es einen weiteren Wohnungsbrand. Hier stirbt Michael Brecht. Haben die Fälle miteinander zu tun? Immer einen Schritt voraus ist der Privatermittler, der auch für Ellen Rupp gearbeitet hat, Moritz Blume. Er deckt die Vergangenheit der Beteiligten auf und bezahlt dieses mit dem Leben... nur durch Zufall kommen die Ermittler auf die Spur von Blume - Rupp - Westheim und anderen Verbrechern...

 

(24.06.07) ****

   
   
Die ungeschminkte Wahrheit (Frankfurt-Krimi)
(erscheint Aug. 05 - Piper Verlag - 333 S - ISBN 3492244483 / 8,90 €)

Frankfurter Kommissarin Ina Henkel ist in ihrem dritten Fall mit einem seltsam grell geschminkten Mordopfer konfrontiert: Pit Rehbein trägt einen Zettel mit einem einzigen Wort bei sich, der Ina zu einer beliebten TV-Moderatorin führt. Doch bevor sie sich einen Reim auf die wenigen Spuren machen kann, wird ein weiterer Toten gefunden - auch er geschminkt, für die Ewigkeit...

  Anmerkung:
Die Autorin erzählt dem Leser eine Story, die erst in der zweiten Hälfte des Buches wirklich an Fahrt gewinnt. Davor hat der Leser ständig das Gefühl die Ermittler schubsen zu müssen, da er bei der Lektüre gedanklich viel weiter ist, als die wirklichen Ermittlungen. Im ersten Teil des Buches werden nur Tote präsentiert, wenig Ermittlungsarbeit geleistet, dafür viel über das verkorkste Leben der Hauptprotagonistin erzählt. Diese könnte man auch als kleine graue Maus bezeichnen, die sich mehr auszeichnet durch ungewöhnliche Gedankengänge, als durch wirkliche Polizeiarbeit. Im letzten Teil des Buches gewinnt die Story an Handlung und erzeugt viel Spannung und Dramatik. Der Leser befindet sich mit der Autorin und ihren Protagonisten auf gleicher Höhe und hat nun endlich die Erwartungshaltung eines Krimis eingenommen. Als sehr gelungen sollte man die Suche nach dem Täter bezeichnen, der sich nie versteckt und fast immer unauffällig wirkt. Fazit: Etwas mehr Schwung im ersten Teil hätte nicht geschadet.

zur Geschichte:
Leiter der Mordkommission Ralf Stocker und Oberkommissarin Ina Henkel werden in den Ostpark gerufen. Dort liegt ein Obdachloser, mit Spitznamen "Der Sänger" und Genickschuss. Peter Rehbein, das Opfer wurde stark geschminkt und in seiner Unterhose findet sich ein Zettel; VIC553-delta. Wenig hilfreich sind die Aussagen der Schwester Ldyia Rehbein, die kaum Kontakt zu ihrem Bruder hatte. Zwei weitere Leichen, am Kiosk und hinter der Kirche lassen die Beamten an einen Serienkiller glauben. Es folgt die Überlegung, ob man mit diesem besonderen Fall in die Sendung "Fadenkreuz" zu Denise Beringer gehen sollte. Ralf Stocker spricht sich dagegen aus, jedenfalls vorläufig. Weiterhin präsentiert der Mörder Leichen, die bemalt sind wie Clowns und längere Zeit von der Bildfläche verschwunden waren... Immer mehr gerät Denise Beringer in die Ereignisse, denn ein anonymer Briefschreiber könnte der Täter sein... oder nur ein Stalker... Ina Henkel begibt sich in den Untergrund zu den Obdachlosen...

 

(04.08.05) ***

   
   

 

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© Friedrich Sulzer