Christian Pfarr
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Königsweg
(Mainz-Krimi) (erschienen Nov. 03 - Brücken Verlag - 136 S - ISBN 3935136161 / 9,00 ) Der Pik-Bube war ein doppelbödiger Melancholiker, ein leicht zu unterschätzender Träumer, ein passiver Charmeur. Säbel und Hellebade schienen mehr Requisiten als Waffen zu sein. Das rotsamtene, blau eingefasste Wams und das mit grünen Federn geschmückte Barett machten ihn zu einem treu hoffenden Liebenden, dem die Erfüllung seiner Sehnsucht versagt geblieben ist. Pater Braun reihte den Buben zwischen Pik-König und Pik-Dame ein. Waren das wirklich Vater, Mutter und Sohn? Hatte er mit diesen Karten den Schlüssel zur Lösung des geheimnisvollen Einbruchs ins Dom-Museum in der Hand? Gemeinsam mit Ex-Stadtschreiber Martin Echter löst Pater Braun den neuen Fall von Zaubernuss-Autor Christian Pfarr, dem wieder einmal das Kunststück gelingt, Spannung, Rheinromantik und Humor unterhaltsam zu verbinden. |
Anmerkung: Ein Autor der mit Worten umzugehen weiß. Er schwelgt, schweift weit ab, ist anrührend, romantisch, verspielt und nicht immer einfach zu interpretieren. Seine kleine Diebstahl-Geschichte innerhalb des Buches ist kurz gehalten und endet abrupt für den Leser. Weitaus mehr widmet sich der Autor des "Schäferspiels". Dessen Entstehung, Spielart, Umsetzung in die Moderne und Mythos. Seine Hauptfiguren (Pater Braun + Martin Echter) wandeln diesmal auf fast getrennten Wegen, haben sich aber zum ersten Buch charakterlich nicht verändert. Fazit: Eine nette kleine Geschichte ohne Mord zur Geschichte: (12.06.04) *** |
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Zaubernuss
(Mainz-Krimi) (erschienen Nov. 01 - Brücken Verlag - 197 S - ISBN 3935136064 / 12,00 ) Auf der Suche nach einer zündenden Idee für sein elektronisches Tagebuch stösst der Mainzer Stadtschreiber Martin Echter auf abgesägte Totempfähle, geheimnisvolle Tierzeichen und verrückte Professoren. Gemeinsam mit Pater Stephan Braun, einem Freund aus Studientagen, erkundet er die Gutenberg-Metropole, um das Rätsel der Zaubernuss zu lösen. Dabei findet er echte Rothäute, erotische Bleichgesichter und jede Menge Anregungen für ein Märchen-Musical. |
Anmerkung: Unter dem Titel auf dem Buch steht "Mainz Roman". Wenn ich dieses Buch gedanklich Revue passieren lasse, kommt es mir vor wie ein Märchen. Zu keinem Zeitpunkt hat die Story bei mir Spannung hervorgerufen, aber immer wieder Unverständnis. Vielleicht liegt es daran, dass ich einen Stadtschreiber ins Mittelalter setzen würde, einen Indianer nach Amerika, einen Pater ins Kloster und Wissenschaftler an Institute. Außerdem passt ein Rap-Musical der Bremer Stadtmusikanten nicht nach Mainz, da hätte ich mir noch eher die Mainzelmännchen vom ZDF vorstellen können. Besonders anstrengend habe ich das Lesen und Verstehen der Texte von Ibu Said empfunden. In diese Texte kann man alles hineininterpretieren, ob sie der Wahrheit nahe kommen oder die Wahrheit sind. Fazit: Sicher etwas für die Mainzer und Liebhaber schwerer Krimiliteratur. Zur Geschichte: (18.05.04) ** |
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© Friedrich Sulzer