Maren Schwarz
Jahrgang
1964, lebt in einer kleinen Stadt im Vogtland. Die freie Autorin
ist Mitglied bei den "Sisters in Crime" und
im "Syndikat", der Vereinigung deutschsprachiger
Krimiautorinnen und Krimiautoren.
Treibgut (Deutschland-USA) (Febr. 12 - Gmeiner Verlag - 225 S. - ISBN-13: 978-3839212325 / 9,90 ) Elena Dierks gibt sich die Schuld am Tod ihrer Tochter Lea, die an einem stürmischen Wintertag im Kinderwagen über die Klippen der Kreidefelsen auf Rügen ins Meer gestürzt ist. Sie verliert darüber den Verstand und wird in die Psychiatrie eingeliefert. Jahre später glaubt sie, ihre Tochter im Fernsehen in einem Bericht aus Amerika erkannt zu haben. Das Schicksal der jungen Frau geht einer in der Psychiatrie beschäftigten Schwester derart unter die Haut, dass sie dem pensionierten Kommissar Henning Lüders davon erzählt. Er nimmt sich der Sache an und macht eine unglaubliche Entdeckung |
|
Anmerkung: Autorin Maren Schwarz hat einen sehr ansprechenden Krimi geschrieben, der sich teilweise wie eine Horrorgeschichte anhört. Der leidet mit der Hauptprotagonistin, spürt ihre Angst, ihre Hoffnungslosigkeit und befindet sich auf der Suche nach einem Menschen der ihm glaubt, ihre Geschichte hören möchte. Am Ende löst die Autoren alles auf und der Leser spürt nochmals, das ein Verbrechen, dass nächste nach sich gezogen hat und die Wahrheit wirklich graumsam ist. Elena Dierks stellt in der Nähe einer Klippe den Kinderwagen ab um zu fotografieren. Plötzlich sieht sie schattenhaft wie der Kinderwagen ins Meer stürzt. Von diesem Moment gerät ihr Leben aus den Fugen und sie landet in der Psychatrie. In einer Filmreportage glaubt sie ihre Tochter zu sehen und bricht erneut zusammen. Der Krankenschwester Marlies kommt die Idee den Ex-Kommissar Hennig Lüders zu fragen, ob er sich der Frau annimmt. Lüders kann anfangs nicht glauben was er hört, aber desto tiefer in den Fall einsteigt, um so mehr wird ihm klar, dass es eine Verbindung gibt zwischen den Fernsehrbildern und dem Foto von Lea. Er gibt nicht auf, sucht einen Schatten und gerät an einen Baseballschläger. Wen hat er nur so aufgeschreckt? Fazit: Guter Krimi in vielen Facetten. Empfehlenswert! (19.03.12) ****+ |
|
Gesichtsverlust (Plauen-Krimi) (März 08 - Neuer Europa Verlag - 183 S - ISBN 978 3966958425 / 16,90 ) Kalt ist das Umfeld, in dem der sechszehnjährige Jan im Plauen der 1970er Jahre aufwächst. Den Erwartungen des strengen Vaters kann er kaum gerecht werden. Seine Mutter hat er nie kennengelernt. Nur in die Freundschaft zu dem älteren Lorenz findet er die so schmerzlich vermisste Geborgenheit. Als Jan in der Schule versagt, wird er vor die Wahl gestellt: Er soll eine zweite Chance bekommen - im Gegenzug soll er seinen besten Freund bespitzeln.. Jan stimmt zu - und geht damit eine Verpflichtung ein, die für beide in der Katastrophe enden wird. |
|
Anmerkung: Autorin Maren Schwarz hat einen beeindruckenden Roman geschrieben, der sich auch zu damaligen Zeiten so abgespielt haben könnte. Mit einem leichten Einstieg in den Plot und guten Beschreibungen der Protagonisten zieht sie ihre Leser so nach und nach in den Bann. Was seicht beginnt, wird am Ende zu einem Höllentrip. Fazit: Menschen zwischen gestern und heute. Sehr lesenswert! zur Geschichte: (03.06.08) **** |
|
Zwiespalt (Vogtland-Krimi) (Febr. 07 - Gmeiner Verlag - 229 S - ISBN 3899777192 / 9,90 ) Die erfolgreiche Krimiautorin Blanca Büchner erwartet mit 40 Jahren ihr erstes Kind. Gerade ist sie mit ihrem Mann auf den Lochbauernhof im Vogtland gezogen - dieser soll mit einem Fluch belegt sein. Kurz darauf fällt Blancas Mann durch einen Unfall ins Koma. Auch die Vorbesitzerin des Hofs erlitt ein schweres Schicksal. Sie nahm sich das Leben, nachdem sie ein Kind mit schwerem genetischen Defekt abtreiben lassen musste. Bei einer Fruchtwasseruntersuchung stellt Blancas Arzt auch bei ihrem Kind einen solchen Defekt fest. Kurze Zeit später ist er tot. Blanca glaubt nicht an einen Unfall und beginnt zu ermitteln. |
|
Anmerkung: Zum vierten Mal erscheint Autorin Maren Schwarz im Gmeiner Verlag und wird sicher auch mit diesen Krimi ihre Leserschaft erreichen und begeistern. Von ihrem Schreibstil hat sie nichts eingebüsst, die Handlung ist klar und übersichtlich, Gefahren lauern überall und die Protagonisten müssen ganz schwer auf Zack sein, um nicht selbst in Gefahr zu raten. Besonders gelungen ist ihr das Ende des Buches, denn so viel darf verraten werden: Nicht Freude, Friede, Eierkuchen... Fazit: Einmal mehr Spannung und gute Krimiunterhaltung mit Maren Schwarz. Empfehlenswert! zur Geschichte: (28.02.07) **** |
|
Maienfrost (erschein Juli 05 - Gmeiner Verlag - 277 S - ISBN 3-89977-658-5 / 9.90 EUR) Rügen im Sommer
2003. Die Insel wird von einer Serie rätselhafter
Frauenmorde erschüttert. Die Besonderheiten der Morde
weisen auf ein ähnlich gelagertes Verbrechen hin, mit
dem sich schon vor dreizehn Jahren der Rechtsmediziner
Albert Pirell beschäftigte. Bis zu seinem Tod quälte
ihn die Frage, woran die Opfer offensichtlich ein
Liebespaar starben. |
|
Anmerkung: Die Autorin hat einen hervorragenden und auch spannenden Krimi geschrieben, der sich von der ersten bis zur letzten Seite durchlesen lässt. Die Handlung der Story ist teilweise dramatisch und die Spuren wurden verwirrend gezogen. Aber, leider hat sie es nicht geschafft gute Dialoge herüberzubringen. Die Protagonisten wirken trocken, fast gleichgültig und haben ständig Angst aus ihrer Rolle herauszufallen. Die gesamten Prologszenen wirken gestelzt. Es fehlt die Lebendigkeit, das Unvorhergesehene und die Spontanität. Fazit: Interessanter Rügen-Krimi zur Geschichte: (06.10.05) *** |
|
Dämonenspiel (erscheint 05 - Gmeiner Verlag - 233 S - ISBN 3-89977-638-0 / 9.90 EUR) Eine Reihe mysteriöser Vorkommnisse führt dazu, dass sich das beschauliche Leben von Blanca Büchner, einer erfolgreichen Krimiautorin aus dem Vogtland, schlagartig ändert. Alles beginnt damit, dass sie eines Morgens ein mit Trauerflor zusammengehaltenes Liliengesteck vor ihrer Haustür findet. Von diesem Moment an überschlagen sich die Ereignisse: Pia Sandner, ihre beste Freundin, wird tot aufgefunden. Starb sie eines natürlichen Todes oder half jemand nach? Kurz darauf kommt auch Pias Ehemann bei einem fingierten Verkehrsunfall ums Leben. Für die Polizei steht die Schriftstellerin schnell als Hauptverdächtige fest. Und diese hat in der Zwischenzeit eine furchtbare Entdeckung machen müssen: Das Manuskript für ihren neuesten Kriminalroman diente als Anleitung für die Morde an den Sandners! Während die Ermittlungen ihren Lauf nehmen, hat Blanca eines Nachts einen merkwürdig realen Traum. Sie vernimmt eine Stimme, die zu ihr spricht und sie in Angst und Schrecken versetzt. Alptraum oder Realität? Die Erkenntnis, dass Letzteres zutreffen könnte, bringt sie fast um den Verstand ... |
|
Anmerkung: Die Autorin spielt mit den Nerven des Lesers. Durch ihre vielen dramatischen Höhepunkte kommt der Leser kaum zum Luft holen. Den Krimi hat die Autorin gut besetzt mit Protagonisten und Statisten, die den Leser in die irre führen und außerdem zu bizarren Morden, Drohungen und unheimlichen Begegnungen fähig sind. Am Ende hat das Grauen eine Ursache und der Mörder einen Namen. Der Krimi ist flott geschrieben und lässt sich locker und leicht lesen. Fazit: zum Gruseln bestens geeignet. zur Geschichte: (01.04.05) **** |
|
Grabeskälte (erscheint Aug. 04 - Gmeiner Verlag - 282 S - ISBN 3-89977-622-4 / 9,90 ) Cora Birkner, erfolglose Krimiautorin aus Auerbach, hütet ein schreckliches Geheimnis: Sie ist die einzige Augenzeugin eines grausamen, über zwanzig Jahre zurückliegenden Mordes. Immer wieder von beängstigenden Alpträumen geplagt, entschließt sie sich eines Tages ihr Wissen preiszugeben in ihrem neuen Kriminalroman. Das Buch findet das Interesse eines Leipziger Verlags. Doch noch bevor es zu einem Treffen kommt, wird die Leiche der Frau unter der berühmt berüchtigten Göltzschtalbrücke aufgefunden ... |
|
Anmerkung: Keine Frage, an diesem Krimi sollten Fans des deutschen Krimis nicht vorbeigehen. Die Autorin erzählt fließend und sehr spannend ihre Story rund um eine erfolglose Schriftstellerin und ihr Geheimnis. Sicher ist: weder Ehemann, noch Mutter, Patenonkel oder Freunde haben sie wirklich gekannt. Diese Erkenntnis trifft die Protagonisten schwer. Die Autorin lässt den pensionierten Kommissar (Lüders) und den Leser ein Puzzelteil nach dem anderen zukommen. Am Ende schwanken die Gefühle und Gedanken zwischen 3 Tätern. Die letzten Seiten lassen den Leser nochmals den Atem stocken, denn die Autorin liebt die Gefahr bis zur letzten Zeile. Fazit: Gelungener und interessanter Krimi. zur Geschichte: Er zieht in die Nähe von Leipzig zu seinem Freund Rüdiger Paulus, der noch aktiv im Polizeidienst ist. Im Moment plagt er sich mit einem schwierigen Fall. Die Verlegerin Sigrun Koch wurde erschlagen und eine Woche zuvor der Inhaber des Starol-Verlages getötet durch ein Feuer. Die Tochter der Verlegerin, weiß nur etwas von einem spektakulärem Manuskript. Dieses Wort bringt Lüders wieder zum Fall Cora Birkner. Ein Zeitungsartikel, der Tod der 16 jährigen Schülerin Kirstin Liebermann vor fast 20 Jahren führen doch zu einem Mörder... (15.08.04) **** |
|
Vergeltung um jeden Preis (erschienen Mai 03 - Vogtland Verlag - 186 S - ISBN 392882824X / 7,90 ) Das Buch schildert das Leben von Konrad, der durch ein Schicksal, das ihn unverschuldet ereilt, vom behüteten kleinen Jungen zu einem Menschen wird, den blinder Hass zum Mörder werden lässt. Dieser Hass und seine Intelligenz machen ihn doppelt gefährlich. |
|
Anmerkung: Leser die sich auf das Buch dieser Autorin einlassen, sollten hier keinen klassischen Krimi erwarten. Am Ende des Buches neigt man dazu eine Einstufung in die Kategorie Drama oder Tragödie zu setzen. Würde es im Leben nicht die vielen kleinen Worte wie "hätte, wenn und aber" geben, oder Sekunden die über Sein oder Nichtsein entscheiden, so könnte ein Menschenleben ganz ander verlaufen. Die Autorin lässt sich selten auf dieses Gedankenspiel ein. Vielmehr lässt sie ihren Hauptprotagonisten (Konrad) den der Leser vom seinem 6. Lebensjahr, über Schule, Studium, Beruf und Werdegang begleitet seine Negativgefühle voll ausleben. Ihm fehlt alles, was eine Familie hätte auffangen können. Seine Gefühlswelt ist kalt und voller Hass. Das Wort Liebe setzt er mit Besitzen gleich. In seiner Phantasie baut er sich ein Leben auf und verwirktlich dieses Schritt für Schritt. Fazit: Ein interessantes Buch aus der Sicht eines Täters, der auch Opfer ist. zur Geschichte: (14.09.04) *** |
|
Claudia Puhlfürst/ Petra Steps (Hrsg.) |
Mords-Sachsen | Fehr. 07 | Gmeiner Verlag | Erichs allerletzte Rache | **** |
Ruth Borcherding-Witzke/ Silvija Hinzmann (Hg.) |
Mördorrisch legger! | März 06 | Mitteldeutscher Verlag | Schwammezeit | **** |
© Friedrich Sulzer