Michael Strehlau
Ein
Lächeln in der Dunkelheit (erschienen Juni 03 - BoD Verlag - 493 S - ISBN 383300634X / 26,00 ) Die Kerze im Wind - SIE ist jung, attraktiv und anständig. SIE vermisst ihre verstorbene Mutter, macht sich Sorgen um ihr Studium und erholt sich vom grauen Alltag beim Zusammensein mit ihren besten Freundinnen. Sie unterhalten sich über Musik, Feten und gut aussehende Männer, während im Hintergrund romantischer Kuschelrock läuft ... Der Mann hinter der Maske - ER ist alt, hässlich und böse. ER hat keinen Menschen auf der Welt, ihn langweilt sein Dasein, und ER erholt sich vom grauen Alltag beim Liebesspiel mit seinen Traumfrauen. Wenn ER sie fesselt, knebelt und mit einer Zange ihre roten Nägel herausbricht, während im Hintergrund die wundervolle Musik Richard Wagners läuft ... Das Haus der Angst - ES ist alt, dreckig und dunkel. ES hat vor einem Jahrzehnt eine Bluttat gesehen, stand jahrelang leer und hat nun endlich lächelnde Bewohner gefunden. Schatten huschen an den Fenstern vorbei, fette Ratten laufen durch die Finsternis, und widerliche Spinnen kriechen in rote Gummihandschuhe, die einmal gelb gewesen sind, während im Keller helle Mädchenstimmen Lieder singen ... |
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Anmerkung: Der Autor hat einen fast 500 Seiten langen Krimi geschrieben, der sich mit Morden an schönen blonden Frauen beschäftigt. Seine Hauptfigur, die blonde Studentin Sandra soll ein Opfer des Psychopathen werden. Um den Leser in Verwirrung zu stürzen, wer dieser Mörder ist, hat er verschiedene Figuren ins Spiel gebracht. Da ist der stets freundliche, aber doch merkwürdige Mitbewohner Herr Couber. Martin, der schüchterne Student, ein dicker, häßlicher Mann im Schwimmbad und ein Kriminalbeamter, der ein Geheimnis hat. Als väterlicher Freund erweist sich Prof. Erdmann, der die Studentin immer wieder unterstützt im Studium und mit Arbeitsstellen. Dazu kommen merkwürdige Emails von R.I. Frieden, die jedem Verdächtigen zugeordnet werden können. Die Geschichte wird über die Jahreszeiten Sommer, Herbst und Winter erzählt. Meine Eindrücke zu diesem Buch sind eher negativ. Die ersten 150 Seiten sind langatmig. Außer das ein weiteres Mädchen verschwindet, die ersten Emails von R.I. Frieden auftauchen und der Kripobeamte Lanfermann passiert wenig. Der Autor beschreibt sehr ausführlich die Funktionen des Providers AOL, was ich beim lesen schon fast als Werbung empfunden habe. Nach 300 Seiten bin ich mir sicher, dass ich mich in einer langweiligen Story befinde. Die Hauptperson hat einen Alptraum, der fast an die Realität vom Ende des Buches herankommt. Ab diesem Zeitpunkt gab es für mich so gut wie keine Überraschungen mehr. Das Buch, welches ein Thriller für starke Nerven sein sollte, ist für mich ein Soft-Krimi, der unendlich in die Länge gezogen wurde. Das Buch - die Story - gekürzt auf 300 Seiten mit mehr Effekten, spritzigen Dialogen und mehr Geheimnissen hätte mir besser gefallen. Am Ende, als eigentlich die große Spannung kommen sollte, fand ich die Szenen nur noch grotesk und lächerlich. Im laufe der 500 Seiten hatte der Autor mir alles erzählt, was mich erwarten würde. Nach rund 220 Seiten gab es einen Hinweis auf den Täter. Fazit: Gute Story, schlecht herübergebracht für den Leser. Aber, auch geeignet für schwache Nerven. (15.04.04) *** |
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© Friedrich Sulzer