Jann van den Bosch
Wassertod
(Bremen) (erscheint Juli 05 - Gmeiner Verlag - 229 S - ISBN 3-89977-656-9 / 9.90 EUR) Es ist Ende März:
Kommissar Aalmann leidenschaftlicher
Italienliebhaber, Jazzfan und einem guten Tropfen nie
abgeneigt freut sich auf die Osterferien mit
seinen Töchtern. Er fühlt sich ausgelaugt und auch
sonst geht es ihm nicht gut. Nicht mal die Musik und der
Rebensaft können ihn diesmal aufmuntern. Sein bald
achtzigjähriger Vater ist ernsthaft erkrankt und seine
Frau Julietta befindet sich auf Abwegen. Aalmann glaubt,
sie habe sich in ihren Tangokurspartner verguckt. |
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Anmerkung: Der Autor setzt andere Maßstäbe als die meisten Krimiautoren. Ihm ist es wichtig viel Verwirrung zu stiften, Stories übereinander zu lagern und das Privatleben seiner Hauptprotagonisten auszubreiten. Damit füllt man Seiten und der Leser kann sich informiert fühlen über Hautkrankheiten, Eifersucht, Fastenkuren und Tangopartner. Dennoch wird auch bei diesem Autor gemordet. In der Vergangenheit, im Moment der Story und in der Zukunft. Irgendwo treffen sich bei einem Protagonisten alle Verbindungsstücke aus 229 Seiten. Erstaunlich für den Leser, der auch nach ablegen des Buches auf der Suche nach der Story ist. Fazit: undurchsichtig, verwirrend und spannungslos zur Geschichte: (03.08.06) ** |
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Wintertod (erscheint Febr. 05 - Gmeiner Verlag - 227 S - ISBN 3-89977-624-0 / 9.90 EUR) Kriminalkommissar Aalmann ist sauer als ihn sein Kollege Fabinger in aller Herrgottsfrühe weckt. Sein italienischer Abend war weinselig und seine neuen Jazz-CDs weitgehend ungehört. Das neue Jahr fängt schlecht an: ein brutaler Mord an einem ausländischen Studenten. Und Aalmann hat die beiden Morde Ende letzten Jahres noch nicht aufgeklärt. Ein hinterrücks erstochener neunzehnjähriger Türke und ein fünfundzwanzigjähriger Asylbewerber. Alle drei Morde zeichnen sich durch eine mysteriöse Visitenkarte des Täters aus: Zettel mit alttestamentarischen Bibelversen. Und das ist erst der Anfang. Wird die Gegend in und um Bremen von einem religiös-fundamentalistischen Wahnsinnigen terrorisiert? Oder treibt ein rechtsextremer Amokläufer sein Unwesen? Mit stoischer Nonchalance wartet Aalmann auf seine Chance. Und er soll sie bekommen |
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Anmerkung: Der Autor hat viele gute Gedanken nicht zu Ende gedacht oder sich später für eine andere Version entschieden. (Anfang des Buches werden die Tötungsarten mit erschlagen, erstochen, erschossen angegeben, später passen alle Kugeln in den Opfern zur Tatwaffe) Die Protagonisten hinterlassen keinen bleibenden Eindruck, sind nur oberflächlich beschrieben und kommen in sehr kurz gewählten Szenen ständig mit anderen Verbrechen in Berührung. Der Informationsfluss aber auch die Recherchearbeit der Polizei lässt viele Fragen offen. Die Geschichte ist mager und endet sehr abrupt mit vielen Ungereimtheiten. Am besten in Erinnerung bleibt die Schießszene am Flughafen in Amsterdam. Sie ist bezeichnend für den schlechten gewählten amerikanischen Stil dieses Krimis. Fazit: schnell zu lesen, keine Spannung zur Geschichte: (23.02.05) ** |
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© Friedrich Sulzer