Martin Walser
geboren
1927 in Wasserburg am Bodensee, studierte Literaturwissenschaft,
Philosophie
und Geschichte an der Universität Tübingen und promovierte 1951
mit einer Arbeit über
Franz Kafka. 1949 veröffentlichte er seine ersten Werke.
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Martin
Walser - Tod eines Kritikers erschienen Juni 2003 als TB - List Verlag - 219 S - ISBN 3-548-60326-2 / 7,95 Euro Der Schriftsteller Hans Lach ist verhaftet worden; Mordverdacht. Auf der Party in der Villa seines Münchener Verlegers, zu der er ganz gegen die Regeln geladen war, hatte er einen berühmten Kritiker bedroht, unmittelbar nachdem dieser im Fernsehen sein neues Buch verrissen hatte. Als am nächsten Morgen der Pullover des Kritikers blutgetränkt gefunden wird, fehlt zwar zunächst die Leiche, aber Zweifel über den Mörder scheint niemand zu hegen. Lediglich Michael Landolf, ein Freund des Autors, schenkt den Vorwürfen keinen Glauben. Während Kriminalkommissar Wedekind die Schuld des Autors beweisen will, versucht Landolf, die Öffentlichkeit von der Unschuld seines Freundes zu überzeugen ... bis widersprüchliche Geständnisse zu einer schwer vorhersehbaren Lösung führen. |
Anmerkung: Was schreibt man über ein Buch, dass das Papier nicht Wert ist, auf dem es gedruckt wurde? Obwohl ich seit Jahren lese - verschiedene Autoren - habe ich fast 4 Tage gebraucht um mich durch dieses Buch hindurchzulesen. Ja, ich war oft drauf und dran es aus der Hand zu legen. Bislang habe ich das nur einmal gemacht mit einem Buch von Amelie Fried - wobei ich heute schon nicht mehr den Titel weiß, aber es stand auch auf einer Bestsellerliste. Wenn mich jemand fragt, ob man das gelesen haben muss, dann würde ich 'nein' sagen. Der Klappentext erzählt ja schon sehr grob den Inhalt - aber viel mehr passiert auch nicht. Michael Landolf versucht die Unschuld seines Freundes zu beweisen und besucht so nach und nach die gesamten Partygäste - natürlich auch Hans Lach im Gefängnis - den Hauptkommissar Wedekind - Hans Lach Ehefrau, und die meisten halten ihn für schuldig. meine Gedanken: Seite 26 - Das Buch liest sich schwer - jeder Satz hört sich pompös an und schaumig, richtig aufgeblasen. Kein Mensch spricht so. Der Ehrl-König - besagter Toter - hat immer die Bücher von Hans Lach verrissen, sie waren immer schlecht, aber diesmal deutete alles darauf hin, dass er auf der guten Seite stehen würde. Aber der Ehrl-König wurde nur seinem Ruf gerecht und Hans Lach fiel durch. Viele der Befragten zitieren aus dem Hans Lach Buch 'Wunsch, Verbrecher zu sein'. Hier ergeben sich viele Hinweise darauf, dass Hans Lach auch der Täter ist. Zu Worte kommen Bernt u. Lydia Streiff - Tulpen-Triologie, Rainer Heiner Henkel und Schwester Ilse-Frauke von Ziethen - rechte Hand des Ehrl-Königs, aber die Freundschaft bröckelte, Silberfuchs - gibt immer wieder Hinweise auf die Täterschaft von Hans Lach, Verlegergattin und spätere Witwe Julia Pelz-Pilgrim - wartet auf ein Geständnis von Hans Lach, hält ihn bislang nicht für den Mörder. Nicht erreichbar ist Cosima von Syrgenstein - momentane Freundin des Ehrl-Königs. Sie hält sich auf Fuerteventura auf. meine Gedanken: Seite 116 - So weit habe ich mich schon duch das Buch gekämpft - noch 100 Seiten und nur schwerer Text mit Wortspielereien. So kann man auch die Seiten füllen. Herr Walser, ein Autor der nichts zu sagen hat? Endlich - Hans Lach gesteht den Mord. Nach der Vernehmung kommt er in die Psychatrie. Michael Landolf besucht ihn dort und erhält Tonbänder, 6 Stück - aber der Leser hat Glück nur ein paar muss man lesen. Dr. Swoboda betreut ihn. In der Psychatrie lernt er Mani-Mani kennen - eine nichtssagende und später schillernde Persönlichkeit. Auf dem ersten Tonband erfährt Michael Landolf, dass Hans Lach nicht schuldig ist. Er gibt hierzu auch die Begründungen und Hinweise auf die Mördersuche. Das zweite Tonband betrifft Mani-Mani. Das 3. Tonband betrifft Mani-Mani. Wir hören - nein wir lesen die Phantasien von ihm über Eltern - Sex - Bücher - Psychologie - erfahren etwas über Straßen und Orte - aber ansonsten hohl. meine Gedanken: Seite 149 - 167 - Mani-Mani? Was hat das mit dem Buch zu tun? Hat der Autor hier erneut nur die Seiten gefüllt? Vom Mord am Ehrl-König kaum ein Wort - keine neuen Informationen Die Täterin ist gefasst. Hauptkommissar Wedekind erhält Besuch von der Frau des Ehrl-Königs und sie will ihn umgebracht haben mit einem Komplizen, weil sie sich bedroht fühlte. Am Rosenmontag kommt die Nachricht, dass der Ehrl-König lebt und sich mit Cosima von Syrgenstein ein paar nette Tage auf ihrem Schloß gemacht hat. Hans Lach kommt frei und fährt mit Julia Pelz nach Fuertoventura - wieder zurück - sucht seine Frau auf, ohne mit ihr zu sprechen - sucht seine Ex-Geliebte auf ohne mit ihr zu sprechen - und verschwindet mit dem Zug. Der Ehrl-König hat wieder seinen Platz eingenommen in der "Sprechstunde". Fazit: Dies war bestimmt meine erste und letzte Begegnung mit diesem Autor und empfehlen würde ich persönlich dieses Buch niemandem. (16.06.03) -* |
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© Friedrich Sulzer