Manfred Bomm

Jahrgang 1951, in einer Kleinstadt am Rande der Schwäbischen Alb lebend,
ist als Journalist mit der Polizei- und Gerichtsarbeit eng verbunden.

Machtkampf (Geislingen - Moskau - Thailand)
(Febr. 14 - Gmeiner Verlag - 504 S. - ISBN 978-3839215159 / 12,99 €)

Dqas ländliche Idyll wird jäh zerstört: der rätselhafte Selbstmord eines Viehhändlers erschüttert ein Dorf auf der Alb. Dass es sich um den besten Freund eines Großgrundbesitzers handelt, der nach den Hofgütern der kleinen Bauern trachtet, erweckt sofort den Argwohn von Kommissar August Häberle. Und als gegen den neuen örtlichen Pfarrer eine schwerwiegende Anschuldigung erhoben wird, tun sich menschliche Abgründe auf.

Anmerkung:

Erneut lässt Autor Manfred Bomm seinen Hauptprotagonisten – August Häberle – auf der Schwäbischen Alb ermitteln und sein Assistent Mike Linkohr steht ihm zur Seite. Der Autor hat sich einen verzwickten Fall ausgedacht, der in einem kleinen Albdorf mit einem Suizid beginnt, dann auf Kindesmissbrauch hinweist und schließlich seine Kreise über Moskau nach Thailand zieht. Im ersten Teil des Buches wird dem Leser die Geschichte in längeren Kapiteln nahe gebracht, im zweiten Teil werden die Kapitel kürzer und prägnanter, so dass der Leser immer überall auf Augenhöhe dabei ist. Der Autor beschränkt sich – gerade in Thailand – auf kurze Beschreibungen vom Aufenthaltsort und kehrt dann gleich zum Geschehen zurück. Auch gibt der Autor kleine versteckte Hinweise, dass August Häberle an seine Pensionierung denkt. Hoffentlich noch nicht!

Ein kleinen Dorf namens Rimmelbach – fiktiv vom Autor erfunden – auf der Schwäbischen Alb ist Ausgangspunkt der nachfolgenden Verbrechen. Der Viehhändler Hartmann erschießt sich in seiner Jagdhütte. Ein astreiner Suizid, dennoch hat Linkohr bedenken, denn Spuren weisen auf eine weitere Person hin. Gleichzeitig hat ein anderer Ermittler mit dem Fall Manuel zu tun. Ein 6jähriger Junge wurde vom Pfarrer missbraucht, so lautet die Anzeige der Mutter. Der Pfarrer – unbeliebt vom größten Bauern des Ortes – Heiko Mompach lässt sich beurlauben, flieht in die Einsamkeit und versteht die Welt nicht mehr. Er fängt an zu zerbrechen. Häberle macht sich von Göppingen auf den Weg um eine Soko ins Leben zu rufen und für ihn steht fest: Der Fall Manuel gehört zum Suizid von Hartmann. Dann überschlagen sich die Ereignisse: Igor, ein Mitarbeiter von Hartmann verschwindet und im Haus zurück bleibt eine junge Frau, Heiko Mompach fliegt auf die Kanaren. Und dann steht das Haus in dem Manuel und seine Mutter leben in Flammen… jetzt geht es um Mord!

Fazit: leicht und flüssig geschrieben, locker und spannend erzählt. Sehr empfehlenswert!

(14.11.13) *****

Mundtot (Schwaben-Australien)
(Febr. 12 - Gmeiner Verlag - 560 S. - ISBN-13: 978-3839212479 / 11,90 €)

Eine allgemeine Unzufriedenheit greift um sich. In der deutschen Politik fehlen visionäre und charismatische Köpfe, als ein Mann auftaucht, der durch Ausstrahlung und Optimismus sehr schnell die Herzen der Menschen gewinnt. Die Schar seiner Anhänger wächst explosionsartig. Doch mit zunehmendem Erfolg sieht sich der gebürtige Hohenstaufer Attacken und Verleumdungen der Medien ausgesetzt. Der Politiker soll zum Schweigen gebracht werden, sogar sein Leben gerät in Gefahr. Als dann noch seine engste Mitarbeiterin verschwindet, nimmt Kommissar August Häberle die Ermittlungen auf

  Anmerkung:
In diesem Krimi springt Autor Manfred Bomm zwischen seiner Heimat und Australien hin und her. Außerdem bietet er großes Theater mit einem riesigen Ensemble. Zwischen der ersten Tat und der Aufklärung liegt ein langer und weiter Weg aus weiteren Morden, falschen Identitäten und geheime Missionen. Auf fast 600 Seiten ist einfach Spannung angesagt und die Hauptprotagonisten immer mitten drin.

Sonderermittler August Häberle beommt zwei Drohbriefe zu Gesicht und glaubt an einen Psychopathen, der lediglich Bibelzitate niederschreibt. Doch auf einmal nimmt der Fall an Fahrt auf. Erst wird Jens Seifried niedergeschlagen, kurze Zeit später auf einem Rastplatz erschossen. Wer war dieser Jens Seifried und für wen hat er gearbeitet? Aus dem Mord ergeben sich Fragen über Fragen für die Ermittler, natürlich ist auch Mike Linkohr im Team dabei. Schnell finden sich Protagonisten die mit dem Fall zu tun und seltsame Rollen spielen.

Fazit: Auch im 12. Häberle-Fall ist viel Spannung angesagt. Sehr empfehlenswert!

(18.03.12) *****

   
Kurzschluss (Schwaben-Krimi)
(Febr. 10 - Gmeiner Verlag - 419 S. - ISBN-13: 978-3839210499 / 11,90 €)

In einem See am Rande der Schwäbischen Alb wird ein Angestellter des kleinen örtlichen Energieversorgers tot aufgefunden - mit einem Stein um den Hals im Wasser versenkt. Er hatte die Aufgabe, täglich die Entwicklungen an der Leipziger Strombörse zu verfolgen, um bei günstigen Notierungen den Bedarf für die nächsten Jahre zu ordern.
In der Wohnung des Ermordeten findet Kommissar August Häberle mehrere selbst produzierte Dokumentarfilme über die Energiewirtschaft. Und dann erreicht ihn die Nachricht von einer weiteren Leiche - in einem See im fernen Mecklenburg-Vorpommern, versenkt mit einem Stein ...In einem See am Rande der Schwäbischen Alb wird ein Angestellter des kleinen örtlichen Energieversorgers tot aufgefunden - mit einem Stein um den Hals im Wasser versenkt. Er hatte die Aufgabe, täglich die Entwicklungen an der Leipziger Strombörse zu verfolgen, um bei günstigen Notierungen den Bedarf für die nächsten Jahre zu ordern.
In der Wohnung des Ermordeten findet Kommissar August Häberle mehrere Videofilme. Der Tote hatte offensichtlich Dokumentarfilme über die Energiewirtschaft produziert und erst vor wenigen Tagen ein kritisches Interview mit einer hochrangigen Managerin eines Energieriesen geführt. Als Häberle kurze Zeit später von einem weiteren Leichenfund im fernen Mecklenburg-Vorpommern erfährt, wird er hellhörig: Genau wie in seinem Fall hatte man den Mann mit einem Stein um den Hals auf den Grund des See »geschickt« ...

  Anmerkung:
Autor Manfred Bomm hat auch nach 10 Krimis um seine Hauptfiguren August Häberle und Mike Linkohr nichts von seiner Rasanz verloren. Im Gegenteil: Mit seinem neuen Fall begibt sich der Autor auf Reisen. Interessante Berichte über eine Nordlandtour/Norwegen per Wohnmobil zeugen vom vielseitigen Interesse des Autors. Der Hauptermittler darf eine Reise antreten zur Mecklenburger Seenplatte und besucht die Städte Leipzig, Magdeburg und Pirna.

Ein Fall der über die Grenzen der Schwäbischen Alb hinausgeht. Ein Fall der sich mit dem Thema „Energie“, speziell Stromgewinnung und Vermarktung befasst. Und wer hier zu weit eindringt kommt unter die Räder, oder unter die „Würzburger Muschelsteine“.

Fazit: ausgezeichneter Krimi mit viel Flair

(09.05.10) ****

   
Glasklar (Schwaben-Krimi)
(Febr. 09 - Gmeiner Verlag - 482 S. - ISBN 978-3899777956 / 11,90 €)

Der Wasserberg am Rande der Schwäbischen Alb. Nach einer privaten Sonnwendfeier einer Gruppe ehemaliger Schulkameraden findet man einen der Gäste tot auf.
In den Verdacht geraten sowohl die früheren Mitschüler und der alte Lehrer des Ermordeten als auch deren Angehörige. Doch Kommissar Häberle findet heraus, dass in jener Sommernacht noch viele andere Menschen im Gelände unterwegs waren, die eine gemeinsame Vergangenheit mit dem Opfer haben ...

  Anmerkung:
Autor Manfred Bomm hat einen packenden und fesselden Krimi geschrieben, der kaum einen Wunsch offen lässt. Locker und leicht geschrieben lässt sich der gesamte Plot für den Leser gut nachvollziehen. Die Schwäbische Alb hat ihre Reise, und diese bringt der Autor dem Leser näher. Seine bereits bekannten Protagonisten sind ausgezeichnet in Szene gesetzt und wenn man nicht alles so klappt, kommt die Ruhe von HK August Häberle zurück.
Fazit: Mitlesen ist hier angesagt, wo sich Krimi und Landschaft verbinden. Sehr empfehlenswert!

zur Geschichte:
Mittsommernach auf dem Wasserberg. Hier treffen sich auch alte Schulkameraden wieder, die vor Jahren einen Mammutbaum gepflanzt haben. Es wird eine lange, fröhliche Nacht. - Am nächsten Tag wird im Unterholz eine Leiche gefunden. Hauptkommissar August Häberle aus Göppingen und Mike Linkohr übernehmen den Fall. Ist das Opfer, Werner Heidenreich, ein Opfer der Steuerfahndung oder hat er sich mit Gegnern der schnellbahntrasse angelegt. Durch ein Handyanruf erfahren die Ermittler, dass das Opfer eine Beziehung mit Sabine Braunstein hatte und sich am Ende der Feier noch mit der Gesangstruppe "Wilden Gesellen" treffen wollte. Schnell macht der Mord die Runde und auch Uli Bayreuther und Gutstav Brand sind schockiert. Die Lebensgefährtin sagt aus, das Werner einen Brief mit Knopf bekommen hätte. Wurde das Opfer bedroht? Jetzt gilt es jede Menge Alibis zu überprüfen und nach einem Tatmotiv zu suchen. Auch Journalist Sander ist irgendwie in diesen Fall verwickelt, wird zu einem anonymen Treffpunkt gelockt....

(30.11.08) *****

   
   
Schattennetz (Geislingen)
(Juli 07 - Gmeiner Verlag - 466 S. - ISBN 978-3899777314 / 9,90 €)

16 Jahre nach der politischen Wende werden in der schwäbischen Kleinstadt Geislingen zwei Männer von ihrer DDR-Vergangenheit eingeholt. Nach langer "Waffenruhe" scheinen plötzlich alte Rivalitäten wieder auszubrechen. Kurz vor dem jährlichen Stadtfest wird einer der Kontrahenten tot im Turm der Stadtkirche aufgefunden. Kommissar August Häberle erkennt schnell, dass er es mit einem raffiniert eingefädelten Verbrechen zu tun hat. Und der Mörder scheint sein grausiges Werk noch nicht vollendet zu haben, denn weitere Menschen müssen im Kirchturm ihr Leben lassen.

  Anmerkung:
Autor Manfred Bomm hat für lesefreudige erneut einen über 450 Seiten starken Krimi geschrieben. Mit seinen bewährten Protagonisten wandert er vom Haupttatort Geislingen bis in die neuen Bundesländer und dort weit zurück in DDR-Zeiten. Langsam baut er seinen Plot auf, sät viel Misstrauen und legt jede Menge falscher Spuren. Zwischen Liebes- und Eifersuchtsmord, zwischen Vergangenheit und Gegenwart lässt der Autor alles offen. Aber, für den Täter gibt es keine Chance zu entkommen und auch der Leser wird das Buch so schnell nicht wieder aus der Hand legen.
Fazit: Starke Inzenierung

zur Geschichte:
Kirchenmusikdirektor Tilmann Stumper übt am Donnerstag Nachmittag an seiner Orgel. Sehr ungehalten ist er die Mesnerin, Frau Gunzenhauser, die ständig die Kirchentür zuschlagen lässt. Sie ist damit beschäftigt Blumen hereinzutragen. Doch eine weitere Störung bringt den Organisten aus der Fassung. Konrad Faller betritt die Empore und fordert Stumper eindringlich auf, am Abend zu erscheinen bei der Dekanin. Es muss etwas geregelt werden, und etwas bedrohliches steht über ihnen. - In Geislingen beginnt am Freitag das Hock und Sabrina Simbach hat alle Hände voll zu tun. Ihr Ehemann, Alexander, ist nicht erreichbar und so bleibt alle Arbeit, die im Getränkehandel anfallen an ihr hängen. Sie träumt mit ihrer Tochter Silke ein neues Leben anzufangen. - Das klärende Gespräch bei Dekanin Gertrud Grüner am Donnerstagabend ist nutzlos verlaufen, denn Alexander Simbach, der dem Arbeitskreis der Kirche angehört, ist nicht erschienen. Kirchenmitglied Torsten Korfus hüllt sich über die jüngsten Ereignisse in Schweigen. - Am Freitagabend wird die Hook von einem Gewitter heimgesucht und schnell stürmen die Menschen zu den wenigen trockenen Plätzen. Die Mesnerin, Frau Gunzenhauser, findet den Organisten Stumper und erzählt ihm, dass sie am Donnerstag Nachmittag Alexander Simbach in der Kirche gesehen hat. Gemeinsam mit Konrad Faller steigen sie hinauf in den Glockenturm und finden tatsächlich den toten Alexander Simbach. Der herbeigerufene Notarzt diagnostiziert: Herzinfarkt. Die Kirchenratsmitlgieder atmen auf und Sabrina Simbach ist plötzlich Witwe. Doch zur Beerdigung am Dienstag kommt es nicht mehr. Der Glockenturm hat zwei weitere Opfer gefordert und jetzt wird die Polizei aktiv. Unter der Leitung von August Häberle wird der Fall der drei Leichen im Glockenturm schonungslos aufgeräumt und dabei machen viele Beteiligte keine gute Figur. Allen voran, der Bruder des ersten Opfers. Bis nach Bischofswerda, der Partnerstadt von Geislingen, ziehen sich die Verbindungen und zurück in die Zeiten der DDR... Ein Netz voller Fallen...

(07.10.07) ****

   
   
Beweislast
(Febr. 07 - Gmeiner Verlag - 468 S - ISBN 3899777055 / 9,90 €)

Kommissar Häberles neuer Fall scheint klar: Der in einem abgeschiedenen Tal am Rande der Schwäbischen Alb tot aufgefundene Berater der Agentur für Arbeit wurde von einem seiner "Kunden" ermordet. Eine ganze Reihe von Indizien, aber auch DNA-Spuren am Tatort, weisen zweifelsfrei auf Gerhard Ketschmar hin. Der 55-jährige Bauingenieur ist nach über einem Jahr erfolgloser Stellensuche psychisch und physisch am Ende und voller Hass, weil man ihn auf das Abstellgleis Hartz IV zu schieben droht. Doch während sein Prozess vor der Schwurgerichtskammer des Ulmer Landgerichts vorbereitet wird, kommen August Häberle erhebliche Zweifel. Wird möglicherweise ein Unschuldiger zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt?

  Anmerkung:
Der Autor Manfred Bomm bleibt seiner Linie treu. Die Bücher sind Seitenstark, seine Protagonisten ziehen mit und die Thematik hat Aussagekraft. Der Autor gehört nicht zu den Menschen die einfach irgendwo, irgendwie eine Tat geschehen lassen, sondern fundiert und sachbezogen ihren Plot planen und ausführen. Für den Leser gibt es dann zwei Möglichkeiten: Das ist das Buch, dass die Hand nicht mehr verlässt, oder es wandert nach wenigen Seiten auf die Ablage. In diesem Fall wäre die zweite Variante sehr schade, denn das Buch ist gelungen. Der Leser leidet mit den Protagonisten, er fiebert jeder neuen Spur entgegen und sucht gedanklich schon selbst nach Entlastungsmaterial. "Beweislast" zeichnet sich aus durch schreibsicheren Stil, der Plot ist schlüssig geschrieben und spannend bis zur letzten Seite.
Fazit: Wenn Krimi, dann Krimi von der Schwäbischen Alb. Manfred Bomms "Beweislast" ist sehr empfehlenswert!

zur Geschichte:
Gerhard Ketschmar hat sich wieder einmal erfolglos vorgestellt. Er ist 54 Jahre, Bauingenieur und kämpft seit 11 Monaten um einen neuen Job. Seine frühere Firma ist in den Konkurs gegangen und ihm droht ab Januar Hartz IV. Ein Leben lang hat er gearbeitet und fühlt sich jetzt vom Staat, von den Ämtern betrogen. Dementsprechend ist seine Stimmung. Nach dem Vorstellungstermin hat er noch einen weiteren Termin beim Arbeitsamt. Sein Berater, Friedbert Grauer, kann nichts mehr für ihn tun. Er hat die Altersgrenze für einen neuen Job überschritten und ist somit aufs Abstellgleis gerutscht. In diesem Moment gehen mit Ketschmar die Gäule durch und er wird laut. Zu Hause versucht ihn seine Ehefrau Monika aufzubauen. Doch obwohl sie seit 11 Monaten nichts anderes tut, kann sie ihm nicht mehr helfen. Das Ehepaar mag gerne frische Eier und Milch vom Erzeuger. So fährt Ketschmar auch an diesem Abend zum Steinbergbauer Georg. Wer diese Gegend kennt, der weiß dass der Steinberghof und der Eilengreuthof seit Jahren ihm Klinisch liegen. Unzählige Polizeieinsätze hat es gegeben und genau so viel Gerichtsverfahren. Der Hass der Familien ist um die Jahrhundertwenden entstanden, doch der genaue Grund nicht mehr nachvollziehbar. Dies ist kein Thema für Ketschmar, er trinkt mit dem Bauern ein paar Most und macht sich wieder auf den Weg nach Hause. Tief in Gedanken, in Trauer, Wut und Hass auf sein Schicksal. Nachdem er zurück ist, spürt seine Ehefrau, dass etwas nicht stimmt, doch sie kommt nicht an ihn heran. Am Samstagmorgen liest Ketschmar in der Zeitung von dem Unfall nahe des Steinberghofes. Er ist geschockt, denn der Tote ist sein Arbeitsberater. Ketschmar erzählt seiner Frau, dass er am Abend dort auf dem Hof einen Unfall hatte. Die Stoßstange ist defekt. Um dem ganzen einmal zu entgehen, fahren die beiden nach Ulm zu Tochter und Schwiegersohn. Der ist Anwalt und in seinem Haus haben die Schwiegereltern eine Einliegerwohnung. Sie wollen abschalten. - Der Tote an der Baustelle des Schweinestalls. Das ist ein neuer Fall für Häberle und an seiner Seite ist Mike Linkohr und Thomas Speckinger. Das Auto des Toten wird beim Erlenhof gefunden, und der Besitzer Hudelmaier hat geglaubt, der Eigentümer mache ein Wanderung. Natürlich müssen die Ermittler auch zu den verhassten Bauern und Erkundigen einziehen. Dann ist auch die Firma der Baustelle gefragt und hier besonders der Bauleiter Eckert. Weitere Ermittlungen laufen direkt beim Arbeitsamt, doch Abteilungsleiter Hornung kann über den Mitarbeiter wenig sagen. Einzelgänger, keine Familie. Doch Häberle kann sich nicht erklären, warum der Tote Baustellen fotografiert hat. Hatte er eine berufliche Nebentätigkeit? - Ketschmar kommt am Montag mit seiner Frau aus Ulm zurück... und jetzt gerät er in die Mühlen des Gesetzes... sein Auto mit der defekten Stoßstange, eine DNA-Spur und eine Vorstrafe, lassen ihn zum perfekten Täter werden... doch Häberle und Linkohr haben große Zweifel..

(26.02.07) *****

  Texte exklusiv für www.deutsche-krimi-autoren.de und Eigentum der Betreiberin. Weiterverwendung nur auf Anfrage und ausdrückliche Genehmigung.

Nachgefragt bei Autor Manfred Bomm und erstaunliche Antworten erhalten.

Bislang sind alle Ihre Bücher im Gmeiner Verlag erschienen. Wie kam es zur Verlagsverbindung?  Das erste Buch von Ihnen erschien im Febr. 04.
Es war ein glücklicher Zufall. Nachdem mein erster Krimi "Himmelsfelsen" fertig war, habe ich ihn per Datenträger an gut ein Dutzend einschlägige Verlage geschickt. Entweder wurde darauf gar nicht reagiert oder man hat mir die Disketten mit dem Hinweis, der Roman passe nicht ins Konzept, wieder zurück geschickt. Außerdem gab es zwei Angebote, wonach ich mich an den Herstellungskosten in fünfstelliger Höhe beteiligen sollte. Das aber kam für mich nicht in Frage, weil mir klar war, dass der Buchproduzent anschließend weder Werbung für meinen Roman machen, noch ihn bei Buchhändlern anbieten würde.Als ich dann mal meine Problematik in einem Gespräch mit dem hiesigen Pressesprecher der Polizei ansprach, gab dieser mir den Tipp, mich bei einem seiner Kollegen zu erkundigen, der schon Geschichten aus dem Polizeialltag veröffentlicht habe. Also nachgefragt - doch gab's den besagten Verlag nicht mehr. Dafür kannte in Polizeikreisen jemand einen Fachmann aus Buchhandelskreisen - und dieser wiederum verwies mich auf den Gmeiner Verlag.

Wie lange haben Sie an diesem Buch gearbeitet? Sind die nachfolgenden Krimis schneller entstanden?
Das war eine "schwere Geburt". Schließlich hatte ich bereits zuvor jahrelang Versuche unternommen, einen Krimi zu schreiben. Doch irgendwie bin ich kaum über 50 Seiten rausgekommen. Mir war klar geworden, dass es von der Idee bis zur Umsetzung einer echten Knochenarbeit bedarf. Die Initialzündung kam, als ich mir 2002 ein Laptop kaufte und nun überall schreiben konnte - im Garten, unter der Pergola oder auf dem Sofa. Ich brauchte nicht mehr in meinem "langweiligen Büro" die Bretter der Dachschräge anzustarren.Und so entstand tatsächlich in dreivierteljähriger Arbeit mein erster vollständiger Krimi. Er war allerdings viel zu lang. Ich musste anschließend rund 100 Seiten kürzen, was bei einem Kriminalroman dazu führt, dass einige Handlungsstränge ganz gestrichen werden mussten.

In allen 6 Büchern gibt es die Hauptprotagonisten August Häberle und Mike Linkohr. Sind diese beiden Figuren Personen die Sie kennen nachempfunden oder ganz neu entstanden? Was war Ihnen wichtig bei den Chrakteren dieser Figuren?
Den August Häberle gibt es mit diesem Aussehen und diesen Charaktereigenschaften (aber mit anderem Namen) tatsächlich. Er ist bei der Göppinger Kriminalpolizei noch immer tätig (allerdings kurz vor der Pensionsgrenze) und in meinen Augen einer der fähigsten Kriminalisten überhaupt. Als Journalist habe ich schon über viele seiner großen Fälle berichtet. Er war mal Sonderermittler beim Landeskriminalamt in Stuttgart. Dass ich ihn als Vorbild für meinen Häberle gewählt habe, hat aber weitere Gründe: Ich wollte einen Kommissar, der sowohl mit scharfem Verstand, als auch mit eigenem Zupacken die Fälle löst. Einer, der die Ärmel aufkrempelt, der Land und Leute kennt, bodenständig ist und nichts mehr hasst, als den Bürokratismus. Häberle (und der echte Kommissar) wird häufig von seinen Gegnern unterschätzt. Er ist nämlich etwas beleibt, aber aufgrund seiner Hobby-Tätigkeit als Judoka-Lehrer sehr wohl in der Lage, kräftig zuzupacken. Für Mike Linkohr gibt es kein reales Vorbild. Er ist für mich ein junger Kriminalbeamter, der vom "großen Häberle" schon viel gelernt hat - insbesondere aber, dass leider Gottes nur die "großen Schwätzer" Karriere machen, während der Schaffer an der Front wenig Anerkennung findet.

Würden Sie sich nach 6 Büchern als erfolgreicher, bekannter Autor bezeichnen?
Das zu entscheiden, obliegt anderen - nämlich den Lesern. Natürlich möchte jeder, der etwas schreibt, erfolgreich sein. Aber für mich ist es ein schönes Hobby. Und so lange die Leser meinen Häberle mögen und mir das Schreiben Freude bereitet, werde ich weiterschreiben. Derzeit ist es noch nicht zur Last geworden, obwohl ich ja nach wie vor hauptberuflich Journalist bin. Ich freue mich jedenfalls, dass meine bisherigen Krimis bundesweit auf großes Interesse gestoßen sind.

Welche Vorstellung verbinden Sie selbst mit Chraraktereigenschaften?
Für mich ist wichtig, das jede Hauptfigur auch Kanten und Ecken hat. Allerdings darf man sie nicht überzeichnen, weil dies den Lesern sehr schnell lästig werden könnte. So mag ich es beispielsweise nicht, wenn bei einem Kommissar nur dessen Charaktereigenschaften im Vordergrund stehen und der eigentliche Fall eher Nebensache ist.

Wie, wer und was ist Manfred Bomm privat?
Wie gesagt, ich bin Journalist, bearbeite täglich bei einer relativ kleinen Zeitung den Polizeibericht und berichte über Gerichtsverhandlungen. Daher kenne ich mich natürlich auch bestens auf diesem Gebiet aus. Ich bin 1951 geboren und wohne in einem kleinen Ort am Rande der Schwäbischen Alb, liebe diese Landschaft, von der ich behaupte, dass die Welt hier - zwischen Stuttgart und Ulm - noch ein Stück weit in Ordnung ist, obwohl gerade hier die Tatorte meiner Kriminalfälle sind. Ich unternehme gerne mit meiner Partnerin lange Wanderungen, von denen ich meist mit neuen Ideen zurückkehre

01. März 2007 - Texte exklusiv für www.deutsche-krimi-autoren.de und Eigentum der Betreiberin. Weiterverwendung nur auf Anfrage und ausdrückliche Genehmigung.

         
Schusslinie (schwäbischer WM-Krimi)
(erschienen Febr. 06 - Gmeiner Verlag - 514 S - ISBN 389977664X / 9,90 €)

Deutschland muss 2006 im eigenen Land Fußballweltmeister werden! Das man dies nicht dem Zufall überlassen darf, darüber sind sich einige Wirtschaftsbosse und Politiker in Berlin längst einig. Im Hintergrund werden Fäden gesponnen, die bis in die schwäbische Provinz reichen. - So findet sich auch Kriminalhauptkommissar August Häberle bei seinen Ermittlungen um einen mysteriösen Mordfall in einem Geflecht aus Erpressung und Intrigen wieder. Als er das persönliche Umfeld des Ermordeten und dessen Freunde genauer unter die Lupe nimmt, muss er feststellen, dass diese alle eines gemeinsam haben: Sie kennen den Fußballbundestrainer Jügen Klinsmann noch aus seiner Zeit, als er Jugendspieler im schwäbischen Geislingen an der Steige war. Wenige Monate vor der Fußball-WM scheint dieser in äußerster Gefahr zu sein...

  Anmerkung:
In seinem 5. Krimi unternimmt der Autor mit seiner Leserschaft eine weite Reise. Die Haupthandlungen spielen in Geislingen und Umgebung, doch auch Berlin und die Slowakei werden zu interessanten Nebenschauplätzen. Alle Schauplätze und alle Protagonisten verbindet ein Thema: "Fußball". Und hier lockt vor allem das schnelle, große Geld und da schreckt man auch vor Terror und Mord nicht zurück. Der behäbige Hauptkommissar Häberle hat alle Hände voll zu tun die gesponnen Fäden zusammenzufügen und tritt dabei immer wieder den Großen auf die Füsse. Für die Leser ein sehr spannender, manchmal jedoch auch verwirrender Krimi indem die Hauptakteure auch Prominent sind.
Fazit: Einmal mehr hat Autor Manfred Bomm seiner Region einen schönen Krimi geschenkt. Empfehlenswert!

zur Geschichte:
Ministerialdirektor Harald Gangolf trifft sich zu einem geheimen Gespräch in Berlin mit Herrn Liebenstein. Seine Geliebte Eva Campen unterstützt ihn bei dem Projekt "Förderverein" und macht sich an den Abgeordneten Riegert heran. - In Stuttgart trifft Leonhard Lanski ein zu einem Geheimmeeting im Intercity-Hotel. Die Teilnehmer kommen aus Italien, Schweiz, Frankreich und Argentinien. Stefan Beierlein ist zuständig für Sort Management, Michael Rambusch für die Finanzen und Obermayer für die politischen Verbindungen. - Ein weiteres geheimes Treffen findet mit Herrn Pfisterer und Dr. Rollinger statt. Es ist wichtig die richtigen Leute für die Sache anzusprechen. - Während überall geheime Treffen laufen werden in der Firma Nabuc die Weichen für die Zukunft gestellt. Geschäftsführer Matthias Nullenbruch, seine Finanzleiterin Ute Siller und der Produktionsleiter Wolfgang Meckenbach besprechen, wann die Betriebsversammlung einberufen werden soll, um den Mitarbeitern mitzuteilen, dass der Betrieb in die Slowakei verlegt wird. Dort läuft bereits seit längerem der Aufbau. Im Vorzimmer sitzt die junge Anna als Sekretärin, Geliebte von Nullenbruch und Hure für betuchte Geschäftsleute. Frau Siller ist sie ein Dorn im Auge. - Leonhard Lanski trifft sich mit seinen früheren Kollegen Dieter Funke und Heini Hermerle um sie zu warnen. Es würde auch um Jürgen Klinsmann gehen. Einen Tag später ist er tot. Das ruft Hauptkommissar Häberle und Mike Linkohr auf den Plan... In der Slowakei versuchen Rainer Striebel und Martin Kromer an ihr investiertes Geld zu kommen und geraten in die Fänge der Mafia... und die kennt keinen Spaß... das muss auch der Hauptkommissar erfahren, der Abgeordnete Riegert und einige bezahlen es noch mit dem Leben... Geschäftsführer Nullenbruch verschwindet in der Slowakei spurlos....

(30.04.06) ****

   
   
Mordloch
(erscheint Juli 05 - Gmeiner Verlag - 373 S - ISBN 3-89977-646-1 / 9.90 EUR)

Ein neuer Fall für Kommissar Häberle:
In einem Dorf auf der Schwäbischen Alb gibt es erheblichen Ärger. Ausgerechnet der Ortsvorsteher will einen riesigen Schweinestall bauen und zieht sich damit den Unmut der Einwohnerschaft zu. Während die Zugezogenen den Gestank fürchten, fühlen sich die Landwirte in ihrer eigenen betrieblichen Entwicklung behindert. Massive wirtschaftliche Interessen prallen aufeinander: Bauern bangen um ihre Zukunft, andere streben nach mehr Tourismus und die Betreiber von Windkraftanlagen versprechen sich zudem reichlich Rendite.
Als eines Tages in einer nahen Höhle – dem so genannten „Mordloch“ – die Leiche eines Dorfbewohners gefunden wird, muss Kommissar August Häberle erkennen, dass die Welt in der kleinen Gemeinde alles andere als in Ordnung ist …

  Anmerkung:
Kompliment an den Autor. Ohne einen einzigen Faden zu verlieren, verknüpft er am Ende des Buches alle miteinander. Er lässt den Leser zappeln, zeigt immer wieder neue Spuren und Verdächtige auf, denn er macht sich das Vergnügen, dem Leser mehrere Verbrechen zu präsentieren. Doch zum Mord führt nur eines der Verbrechen und der Leser hat es schwer die richtige Entscheidung zu treffen. Treffend hat der Autor die ländlichen Gegebenheiten erzählt, und mit einem besonderen Flair die harmonischen, politischen Verhältnisse. Auch in diesem Buch verlässt er sich auf seine bewährten Protagonisten, die wieder mit viel Ruhe, aber Sachverstand an die Recherchen herangehen.
Fazit: Autor Bomm, so stark wie in seinem ersten Krimi. Spannung und Erzählkunst verbinden sich. Sehr empfehlenswert!

zur Geschichte:
In Waldhausen im Rathaus tagt eine turbulente Sitzung. Es wird der Rücktritt des Vorsitzenden Karl Wühler gefordert, der mit einem industriellen Schweinestall die Landwirte und Anwohner gegen sich aufgebracht hat. Nur schwer kann der Stellvertreter, Max Mayer, Landwirt für Ruhe sorgen. - In der Gaststätte "Obere Roggenmühle", dessen Inhaber Martin Seitz ist, sind das kaos Duo ein fetziges Lied über die Waldhausener und den zukünftigen Schweinestall. Daran spüren alle wie erregt die Gemüter sind. - Heinrich Westerhoff, Besitzer einer Windkraftanlage bekommt Ende Juli Busch von einem Dachdecker aus Stuttgart. Herr Glockinger zeigt sich sehr interessiert an dem Projekt Windkraft. Während Glockinger sich auf den Heimweg macht, sitzt gegenüber im Haus der Westerhoffs Sarah Flemming und schreibt eine Mail an ihren Geliebten. Sie lauscht aufmerksam, denn noch ist ihr Mann nicht zu Hause. - Am Sonntag ist Ausnahmezustand für die Region, denn die Ulmer Eisenbahnfreunde laden wieder ein zu einer Nostalgiefahrt mit Dampflok von Amstetten nach Waldhausen. Die Gäste strömen und der Lokführer Anton Kruschke, sowie der Schaffner Florian Metzger freuen sich über den Zulauf. Während der Dampfzug sein erstes Ziel erreicht, telefoniert Sarah Flemming mit Freunden. Sie sucht ihren Mann. Zuletzt wurde er in der Roggenmühle gesehen, als das Kaos-Duo auftrat. Danach verliert sich seine Spur. Sarah ist so unruhig, dass sie Ismet Özgül anruft, ihren Geschäftsfreund. Dieses soll sich später als fataler Fehler herausstellen. - Waldhausen, die Endstation. Der Oberbürgermeister Schönmann ist anwesend, ebenso wie Karl Wühler. Zu ihnen gesellt sich Tourismusmanager Hans Freudenthaler. Zum ersten Mal taucht das Wort Leiche auf, am Mordloch. Und richtig. Im Mordloch wird Markus Flemming gefunden. Da es sich um einen Geschäftsmann und Politiker handelte, wird umgehend eine Soko gegründet und die wird geleitet von Kommissar Häberle und seinem Assistenten Mike Linkohr. Schon bald gibt es die erste Festnahme. Alle Indizien sprechen gegen Hans-Ulrich Pohl, der einen Hälfte vom Kaos-Duo... doch ist das wirklich die richtige Spur? Wohin führt Sarah Flemming die Beamten? Was macht Freundenthaler wirklich in der Region? Und warum verliert ein Rentnerehepaar einen kostbaren Teppich... Viele Spuren, viele Verbrechen...

(04.09.05) *****

   
   
Trugschluss
(erscheint Febr. 05 - Gmeiner Verlag - 419 S - ISBN 3-89977-632-1 / 9.90 EUR)

Eine verkohlte Leiche kann weder identifiziert werden, noch gibt es Anhaltspunkte, wer sie ausgerechnet neben einer militärischen Funkanlage auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb abgelegt hat. Für Kommissar August Häberle beginnt ein Fall, der äußerst mysteriös erscheint und bis in die höchsten Ebenen der Politik hinein reicht. Während er fast schon befürchtet, das Verbrechen ungelöst zu den Akten legen zu müssen, spielen sich in Florida und Lugano seltsame Dinge ab. Als dann auch noch auf der Schwäbischen Alb in die Wohnung einer Frau eingestiegen wird, die seit Jahren über das Brummton-Phänomen klagt, bekommt der Fall eine neue Wende. Alle Spuren führen nach Ulm, deren Stadtväter sich auf den 125. Geburtstag des dort geborenen Albert Einstein vorbereiten …

  Anmerkung:
Der Autor reist mit seiner Leserschaft rasant durch die Zeit und an verschiedene Handlungsorte. Dabei macht er vor Europa nicht halt und der Leser findet sich im Orient wieder. Die Anfangs unglaublichen Ereignisse um eine Leiche nehmen auf den kommenden Seiten dramatische Formen an und lassen den Leser kaum zu Atem kommen. Immer wieder stellt sich die Frage: Wer geht hier über Leichen? Wo stecken die Spione? Was hat Albert Einstein damit zu tun? Alle Fragen werden vom Autor geklärt und hinterlassen beim Leser nachdenkliche Spuren. "Es gibt nichts, was es nicht gibt" und doch bleiben Zweifel wie weit der Mensch sich auf außergewöhnliches, mysteriöses einlässt. Einsteins Relativitätstheorie ist ein Puzzelteil in dieser Geschichte. Der Autor hat eine Vielzahl von Protagonisten gewählt und dennoch ist es für den Leser einfach sich zurechtzufinden. Besonders gut in Szene gesetzt wurden die Brummton-Aktivisten. Für den Leser ist es nachvollziehbar, wie diese Menschen leiden, aber auch wie schwer der Beweis anzutreten ist. Fazit: Hochinteressanter Beitrag zum Einstein-Jahr. Empfehlenswert!

zur Geschichte:
Im März 2000 trifft sich der Physiker Jens Vollmer mit seinem zukünftigen Arbeitgeber, Georg Armstrong in der Schweiz. Die Mitarbeit an einem einmaligem Projekt lockt, aber auch das Geld und der Luganer See. Noch ist er unschlüssig. Am gleichen Abend lernt er Claudia Eberfeld kennen. Sie arbeitet bereits an dem Projekt und versucht ihn zu überzeugen. Aufgrund von Liebe wirft Jens alle Vorbehalte über Bord und wird nach einem letzten Telefonat mit seinem ehemaligen Lehrer Mitarbeiter. - Auf der Schwäbischen Alb, Nähe Hohenstadt findet ein Landwirt einen schwarzen Golf, der verlassen im Feldweg steht. Etwas weiter ist eine Feuerstelle und die zeigt menschliche Knochen. Am nächsten Tag richtet August Häberle eine Sonderkommission ein und übernimmt die Leitung. Am Tatort so gut wie keine Spuren. Eine verkohlte Kette mit einer Weltkugel, ein Kanister ohne Deckel. Selbst das Fahrzeug führt in eine Sackgasse. Gestohlen in der Schweiz bei einer Firma die in Konkurs ging. Norbert Willing, ein merkwürdiger Tüftler ist der einzige Zeuge. Seine Aussage bringt die Beamten aber nicht weiter. Keine Vermisstenmeldung passt zum Opfer. - Lilo Neumann leidet seit längerer Zeit an Schlaflosigkeit und Depressionen. Verursacht wird dieses durch einen anhaltenden Brummton. Bislang haben sich die Medien vorsichtig geäußert. Georg Saner, Journalist bei Geislinger Zeitung recherchiert in diesem Fall. - Ende März ist der Tote aus den Schlagzeilen. - 2001 startet von Cape Canaveral, Florida die Endeavour. - In Lugano hat sich Jens Vollmer eingelebt. Seine Aufgabe ist es ein Computernetz mit Funkstationen aus ganz Europa zu verbinden. Zu Claudia besteht immer noch ein Liebesverhältnis. Die Terroranschläge von New York erschüttern auch das Team in Lugano. In den kommenden Monaten gibt es diverse Treffen zwischen den Arabern Abdul und Ben Ali mit den Agenten Lilienthal und Braunstein. Alles läuft auf einen Tag-X hinaus. Gestört werden die Aktivitäten der einen Gruppe von der Brummton-Liga. Hier haben sich immer mehr Menschen zusammen geschlossen, die selbst betroffen sind oder den anderen helfen wollen. Durch die ersten massiven Drohungen und Anschläge kommt Kommissar Häberle und Kollege Linkohr zu den Ermittlungen...

(20.02.05) ****

   
   
Irrflug
(erscheint Aug. 04 - Gmeiner Verlag - 422 S - ISBN 3-89977-621-6 / 9,90 €)

Ein Sommermorgen auf dem Sportflugplatz Hahnweide bei Kirchheim/ Teck. Als die Sekretärin der Motorflugschule zu ihrem Büro fährt, packt sie das Entsetzen: Vor einer Flugzeughalle liegt eine tote Frau, eine zweisitzige Cessna ist im Laufe der Nacht spurlos verschwunden. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei führen in die Umgebung des nahen Göppingen, wo einige der Hobby-Piloten wohnen. Dort übernimmt der in kniffligen Fällen erfahrene Kriminalist August Häberle den Fall ein Praktiker, kein Schwätzer, einer, der Land und Leute und deren Mentalität kennt. Stück für Stück puzzelt er aus einer Vielzahl von Merkwürdigkeiten die wahren Hintergründe des Falls zusammen. Die Spur führt nach Ulm ...

  Anmerkung:
Manfred Bomm, ein Meister der Verwirrungen. Auch in seinem zweiten Krimi beweist der Autor viel Einfaltsreichtum und ist tief eingetaucht in das Fliegermilieu. Seinen bisher bekannten Hauptprotagonisten hat er viele weitere interessante Charaktere hinzugefügt. Den Leser erwartet nicht nur Mord, sondern auch der Sturz eines Firmenimperiums, geheimnisvolle Schwarzgeldtransaktionen und die Liebe. Faszination in diesem Buch beginnt, wenn der Autor auf den Flügen die Landschaft und die Eindrücke beschreibt. Auch in diesem Buch erhascht der Leser immer nur einen Teil des Puzzles, legt viele falsch an und staunt am Ende über das entstandene Bild.
Fazit: Spannender Krimi rund ums Fliegen. Empfehlenswert!

zur Geschichte:
Als die Sekretärin Angelika Druschkowsky morgens zur Motorflugschule kommt, steht das Rolltor weit offen und es fehlt eine Maschine. Es ist die "Echo Bravo". Beim näherkommen erkennt sie, dass vor dem Tor eine Person liegt. Sie ist tot. Markus Deutschländer von der Kripo Kirchheim übernimmt die Ermittlungen auf dem Flugplatzgelände Hahnweide. Die Tote bleibt Unbekannt, die Cessna verschwunden. - Frederik Steinke hat seit Wochen Besuch von der Oberfinanzdirektion im Hause und ist dementsprechend schlecht gelaunt. Immer wieder tauchen Fragen auf, die er nicht beantworten kann. Sein Finanzchef Olaf Rottler ist nicht erreichbar. Erich Altmann ist Spezialist für Konzern- und Firmengeflechte und versucht Geldtransaktionen nach Übersee herauszufinden. - Hauptkommissar August Häberle aus Göppingen und sein Kollege Mike Linkohr finden in ihrem Zuständigkeitsbereich die Cessna. Somit entsteht die SOKO "Hahnweide". Deutschländer übernimmt das Lagezentrum während die beiden anderen Ermittler Zeugen befragen. Olaf Rottler, Jens Hilgenrainer, Elvira Schneider. Doch die Tote kannte keiner. Günter Mosbrucker glaubt, dass es sich um Heidrun Pulvermüller handeln könnte. Als die Ermittler zum Haus kommen, flieht gerade der Einbrecher...

(14.08.04) ****

   
   
Himmelsfelsen
(erscheint Februar 04 - Gmeiner Verlag - 375 S - ISBN 3-89977-612-7 / 9,90 Euro)

Der Himmelsfelsen hoch über Eybach: Eines Morgens tönt ein grausamer Schrei durch den friedlichen Ort und nichts ist mehr so, wie es einmal war. Ein Mann ist vom Felsen gestürzt.
Selbstmord oder Mord? Wer könnte Interesse am Tod des Ulmer Diskothekenbesitzers haben? Seine zwielichtigen Geschäftspartner oder gar eine eifersüchtige Frau? Und weshalb muss der Bruder des Toten, eine stadtbekannte Persönlichkeit, noch mit einem weiteren Todesfall fertig werden?
Fragen über Fragen – und ein verzwickter Fall für den sympathischen Hauptkommissar Häberle und sein Team.
(26.12.03)

  Anmerkung:
Ein grandioser Auftakt für einen neuen Autor. Mit Spannung, Dramatik und verwickelt bis in den letzten Winkel erzählt der Autor eine Story über Erbschaften, Immobiliengeschäfte, Prostitution und Stadtpolitik. Das Lesen auf 375 Seiten wird zum reinsten Vergnügen, denn lange Weile gibt es nicht. Ständig sind die Akteure in Bewegung, neue Ereignisse werfen ihre Schatten voraus und die Spannung bleibt bis zur letzten Seite. Raffiniert geschrieben, denn immer wenn der Leser glaubt das Ende vom Faden erreicht zu haben, zeigt der Autor eine neue Verbrechungsrichtung auf. Das der Autor für die einheimische Bevölkerung nicht auf den Dialekt verzichtet hat, ist das i-Tüpfelchen des Buches.

zur Geschichte:
Eybach an einem heißen Dienstag morgen. Ein Schrei erfüllt die Luft und schreckt viele Einwohner aus ihren Betten. Es gehen Anrufe bei der Polizei ein und nach kurzer Zeit ist Eybach von Blaulichtern erfüllt. Unter dem Himmelsfelsen wird der Discothekenbesitzer Gerald Fronbauer tot aufgefunden. Erste Annahme der Polizei: Der Jogger hat Selbstmord begangen. Auch der erfahrene Kripomann August Häberle geht davon aus.

Zur gleichen Zeit befindet sich auf einem Hochsitz Graf Gotthilf von Ackerstein. In der nahegelegenen Wetterstation wundert sich Martin Kälberer, dass sein Kollege Max Autenrieter nicht um 6.00 Uhr zum Dienst erscheint, sondern sich um einige Zeit verspätet. Daniel Fronbauer nutzt diesen Morgen um sich in Aalen mit dem Architekten Sven Haubensack zu treffen für ein Bauprojekt. Harry Saalfelder, Mitarbeiter in der Diskothek High Noon befindet sich auf der Autobahn Richtung Frankfurt mit seiner Begleiterin Susanne Stahlecker. Auch Landwirt Geiger aus Stötten macht im Lauf des Vormittags eine Entdeckung. Ein altes Fahrrad liegt in der Nähe der Deponie für Grünabfälle.

Die Polizei ermittelt, dass Gerald Fronbauer jeden Dienstag morgen gejoggt ist am Himmelsfelsen. Durch Beamte wurde der Bruder verständigt und eine Obduktion veranlasst. Am Ende des Tages steht fest: Es war Mord. Der Discothekenbesitzer wurde vom Felsen gestoßen. Daniel Fronbauer ist schockiert, muss er doch auch am gleich Tag den Tod der Erbtante verkraften.

Kommissar Häberle fährt noch am Abend in die Diskothek und ist über das Verhalten des Mitarbeiters Eric Flinsbach irritiert. Offiziell verlässt er das Anwesen, bleibt aber in der Nähe. Bald darauf kommt ein Kleintransporter in dem sich mehrere Frauen befinden und dem Aussehen nach Männer aus Osteuropa. Dahinter hält ein Porsche. Was geht dort in der Diskothek High Noon wirklich vor? - Der Stadtrat von Geislingen hat Sorgen. Ein bislang geheimer Investor hat ein Karree aufgekauft und will dort einen Tanzpalast einrichten. Alle Genehmigungen sind erteilt, denn einen Bebauungsplan gibt es für das Gebiet nicht. Der Investor war der Tote - Gerald Fronbauer. Ist hier ein Motiv?

Beste Unterhaltung!!! (02.03.04) *****

   
   

 

 

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© Friedrich Sulzer